TEST

Sapphire Nitro+ S360-A im Test

AiO-Kühlung für CPUs vom Grafikkartenspezialisten - Fazit

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Nun also auch Sapphire - die Auswahl an Anbietern von AiO-Kühlungen nimmt immer weiter zu. Für Käufer macht das die Kaufentscheidung nicht gerade leichter. Bei der Nitro+ S360-A kann man die Entscheidung aber zumindest weitgehend von optischen Vorlieben abhängig machen. Weil Sapphire wie diverse andere Anbieter auch auf eine Asetek-Pumpe der siebten Generation nutzt, werden auch die bekannten Stärken dieser Lösung geboten. Dazu gehört vor allem, dass die leistungsstarke Pumpe per PWM-Signal unkompliziert geregelt werden kann und sich so weit herunterregeln lässt, dass sie regelrecht verstummt. Der Drehzahlbereich der verbauten Lüfter lässt auf ähnliche Flexibilität hoffen. Der Schallpegel kann auch weit reduziert werden, subjektiv bleiben die Lüfter in absolut stiller Umgebung aber auch auf minimaler Drehzahl noch ganz dezent hörbar. 

Sapphire selbst gibt an, dass die spezielle Lüfterblattgestaltung für einen Performancezuwachs sorgen soll. Den können wir nicht ganz so eindeutig erkennen - zumindest im mittleren Drehzahlbereich, wo wir mit der NZXT Kraken X73 RGB vergleichen können und beide auf ähnlich gutem Niveau liegen. Aber es wird allemal deutlich, dass die Nitro+ S360-A zu den leistungsstärksten Kühllösungen im Testfeld gehört. Noch (minimal) performanter sind nur Produkte mit 420-mm-Radiator oder Push-Pull-Konfiguration. Grundlage für diese Performance ist aber auch eine hohe Maximaldrehzahl der Lüfter und ein entsprechender Schallpegel.

Bei der Optik verlässt sich Sapphire nicht wie so mancher anderer Hersteller nur auf die A-RGB-Beleuchtung, sondern hat auch einen in dieser Form einzigartigen Pumpendeckel gestaltet. Ob man das Spinnendesign mag, ist natürlich Geschmackssache - es ist aber allemal unverkennbar. Mit Blick auf die Montage profitiert man von der gewohnt unkomplizierten Asetek-Lösung. Auch die Wärmeleitpaste für die Erstmontage haftet bereits am Kühlerboden. Zusätzliche Wärmeleitpaste wird allerdings nicht mitgeliefert. Die speziellen Anschlüsse an den Lüftern geben erst einmal Grund zur Vorsicht: Bei ähnlichen Lösungen sind die Lüfter teils nicht oder nur eingeschränkt regelbar. Sapphire adaptiert sie aber so, dass alle Lüfter gemeinsam unproblematisch über einen PWM-Anschluss gesteuert werden können und sorgt mit seiner speziellen Kabellösung für etwas mehr Übersicht. 

Direkte Konkurrenten für die Nitro+ S360-A sind vor allem andere aktuelle Modelle aus Asetek-Fertigung, mit 360-mm-Radiator und A-RGB-Beleuchtung. Dafür ist die zuletzt von uns getestete NZXT Kraken X73 RGB ein gutes Beispiel - zumal sie sich im Detail doch deutlich unterscheidet. So nutzt NZXT Lüfter mit einer deutlich geringeren Maximaldrehzahl von 1.500 U/min und baut auf die Überwachung und Steuerung über die eigene CAM-Software. Die Kraken X73 RGB kann aufgrund ihrer Lüfter zwar nicht das Performancelevel der Nitro+ S360-A erreichen, wirkt aber ausgewogener, wenn man auch den Schallpegel berücksichtigt. Preislich bewegt sie sich auf ähnlichem Niveau und kostet ebenfalls um die 190 Euro

Insgesamt ist Sapphires Einstieg in den AiO-Kühlungsmarkt für Prozessoren gelungen. Die Nitro+ S360-A baut dafür auf bewährte Asetek-Technologie auf und garniert sie mit einigen eigenständigen Designentscheidungen und den speziell gestalteten und sehr hochdrehenden Lüftern.

Positive Aspekte der Sapphire Nitro+ S360-A:

  • hohe Kühlleistung
  • Lüfter und Pumpe in breitem Bereich regelbar, Pumpe kann flüsterleise betrieben werden
  • unkomplizierte Montage, Wärmeleitpaste für Erstmontage bereits am Kühler
  • eigenständige Optik mit Pumpenabdeckung im Spinnenlook und konsequenter A-RGB-Beleuchtung
  • Beleuchtungssteuerung über Standard-A-RGB-Anschluss, freier A-RGB-Anschluss für zusätzliches A-RGB-Produkt


Negative Aspekte der Sapphire Nitro+ S360-A:

  • Lüfter in stiller Umgebung auch bei minimaler Drehzahl noch dezent hörbar
  • keine Ersatzwärmeleitpaste und kein A-RGB-Controller im Lieferumfang