[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Im Gespräch heute teilte mein Vorgesetzter mir mit, dass die IT Leitung bei mir nicht das Potenzial sieht, dass ich das Teammanger Level erreichen werde. Aus diesem Grund hat man sich dafür entschieden, sich von mir zu trennen. Auf meine Frage warum ich nicht in der aktuellen Position verbleiben könnte (Level 3 - Senior Support Specialist), wurde mir mitgeteilt, dass es zukünftig kaum Budget für weitere Stellen gibt und somit ein Manager für das Team nicht gesucht werden kann. Die von mir besetzte Stelle müsste frei werden um die strategische Entwicklung der Firma vorrantreiben zu können. Man würde versuchen mir durch eine weitere Beschäftigung von 2-3 Monaten die Möglichkeit zu geben eine neue Anstellung zu finden, sofern man sich einigen könnte. Daraus ist zu hören, dass sofern ich einem kommenden Angebot nicht zustimme, es zu einer sofortigen Kündigung kommt.
Wie ist deine Kündigungsfrist lt. Arbeits bzw. Tarifvertrag? Ich nehme mal an, dass das keine kleine Klitsche ist, d.h. mit dieser Begründung können sie dich nicht ordentlich kündigen. Sie wollen jetzt, dass du nen billigen Aufhebungsvertrag unterschreibst, damit sind sie dann auf der sicheren Seite und du kannst sie nicht mehr belangen. Daher, nichts unterschreiben und alles über den Anwalt laufen lassen. Realistisch ist deine Zeit dort jetzt eh vorbei, offensichtlich wollen sie dich ja nicht mehr aber da würde ich auf jeden Fall noch versuchen das maximale rauszuholen. Bei nem Aufhebungsvertrag droht dir übrigens auch noch die ALG Sperre für die ersten Monate wenn es hart auf hart kommt, je nachdem wie die Situation vom Amt bewertet wird. Das muss also auch mit reinkalkuliert werden.
 
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Ja guter Tipp, nix unterschreiben und Anwalt konsultieren. Denke für eine ordentliche Kündigung ist die Begründung auch etwas dünn. Mach dich auf jeden Fall schonmal auf Stress gefasst, wenn sie dich nicht so einfach absägen können. Und nebenbei schonmal Augen offen halten, in der Firma willst du eh nicht bleiben.
 
Im Gespräch heute teilte mein Vorgesetzter mir mit, dass die IT Leitung bei mir nicht das Potenzial sieht, dass ich das Teammanger Level erreichen werde. Aus diesem Grund hat man sich dafür entschieden, sich von mir zu trennen.
Gab es dafür anzeichen, hattest du Ziele die du nicht erreicht hast? Ansonsten ziemlich wild hergeholt, wenn sie es in vier Jahren nicht schaffen dich dahin zu entwickeln und das offensichtlich völlig vergessen haben dir dann dafür zu kündigen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Und nebenbei schonmal Augen offen halten, in der Firma willst du eh nicht bleiben.
Wie hier vorher schon erwähnt wurde, würde ich auch eventuelle Beweise sichern, z.b. falls du Bewertungen oder ähnliches aus den Vorjahren schriftlich hast. Sobald klar ist, dass man sich hier nicht gütig einigt, wirst du eh sofort freigestellt und verlierst deine Zugänge.
 
Such im öffentlichen Dienst nach was neuem.

Der ist die absolute Innovationsbremse, es ist extrem zäh, altbacken, aber dafür gibt's dort solch schmierige Entwicklungen nicht und man muss sich erst massivst etwas zu Schulden kommen lassen, dass man gegangen wird.
Man muss da extrem entschleunigen können wenn man aus der Wirtschaft kommt.
Man kann selbst zwar versuchen ein hohes Tempo zu halten, aber spätestens in der Masse der Verwaltung wird es langsamer - häufig muss man auf andere warten. Da reicht das sprichwörtliche schwächste (oder hier langsamste) Glied und der ganze Prozess zieht sich wie Kaugummi.

Hab schon genug Menschen erlebt die aus dem Grund wieder in die Wirtschaft gegangen sind. Man muss sich drauf einlassen und wird nicht das Rad neu erfinden.
 
Und schonmal E-Mails und sonstige Daten, die dir helfen könnten sichern. Zugänge sind schnell mal abgeschaltet.

Wie hier vorher schon erwähnt wurde, würde ich auch eventuelle Beweise sichern, z.b. falls du Bewertungen oder ähnliches aus den Vorjahren schriftlich hast. Sobald klar ist, dass man sich hier nicht gütig einigt, wirst du eh sofort freigestellt und verlierst deine Zugänge.
Auf keinen Fall. Das dürfte ein schwerer Verstoß gegen den Datenschutz sein und in einer späteren Verhandlung sofern nötig nicht helfen.

Aber gut dokumentieren was wann von wem gesagt oder geschrieben wurde darf man. Dafür kann man seine Mails ja nochmal durchforsten. Aber auf keinen Fall ausdrucken oder an die eigene Mailbox versenden. Eigene Notizen machen.
 
Sie wollen jetzt, dass du nen billigen Aufhebungsvertrag unterschreibst
Da abgesehen von "das vierte Jahr in Folge" keine weiteren Zeitangaben vorliegen, wird das auch nicht teuer für die Firma, sofern das der zeitrahmen ist. Da braucht man sich keiner Illusion hingeben.

Und das alles unter der Prämisse, das überhaupt deutsches Recht zu tragen kommt. Auch das ist offen und die Aussage, er habe das Europa/Asien Team geleitet sowie weitere Details, lässt es für mich nicht so aussehen, als würde hier zwingend deutsches Recht zum tragen kommen.

Sofern der User hier nicht mehr Info liefert, ist das alles in der Luft rumgestochert.
Aber auf keinen Fall ausdrucken oder an die eigene Mailbox versenden. Eigene Notizen machen.
ODer die Daten sichern, die aus den jährlichen Gesprächen hervorgegangen sind. Das ist erlaubt.
 
Meinem Schwager ist auch gekündigt worden.
Kreuzbandriss Anfang Oktober. Er ist Maler und Verputzer, seit 15 Jahren in der Firma. Eine Woche später war die Kündigung im Briefkasten. "aufgrund schlechter Auftragslage blabla" und weiter "sollte sich die wirtschaftliche Lage ändern würden wir sie sehr gerne wieder bei uns begrüßen".
Hab das nem Anwalt vorgelegt. Alles sauber.
Will damit sagen, dass man sich mit dem Arbeitgeber nicht anlegen braucht. Die bekommen einen raus wenn die wollen.
Das beste was man machen kann ist eben nen Aufhebungsvertrag (natürlich nur wenn es sich finanziell lohnt... Siehe alg sperre) und dann krank melden
 
Das ist doch zu pauschal. Wenn das ne drei Mann Bude ist sicher ok. Aber wenn man hundert Mitarbeiter hat kann man einen nach 15 Jahren nicht einfach kündigen wegen schlechter Auftragslage.

Hingegen haben Gerichte zuletzt zum krank melden nach Kündigung mehrfach für den Arbeitgeber entschieden.
 
@FocusSTFan Danke für die Infos.
Dann brauchst du dich ja um eine sofortige Kündigung auch keine Sorgen machen. Oder war damit gemeint, dass man mit dem Kündigungsschreiben noch 2-3 Monate wartet und dann erst die Kündigungsfrist greift?

6 Jahre macht es natürlich in Sachen Abfindung nicht wirklich besser. Sind dann eben 3 statt 2 Monatsgehälter, wenn man nach Richtlinie geht. Mehr wird vermutlich auch kein Anwalt aushandeln können.

Ich würde dir vorschlagen, die Kündigung, wenn sie vorliegt bzw. den Arbeitsvertrag anwaltlich prüfen zu lassen. Wäre nicht das erste Mal, dass AGs da schludern. So eine Chance sollte man dann doch nicht aus der Hand geben. Sowas ist dann auch Verhandlungsmasse. Dem AG selber den Vorschlag unterbreiten, gegen Abfindung zu gehen (ggf. zusammen mit den angebotenen 2-3 Monaten, wenn wie oben geschrieben zusätzlich dazu kommen), wobei hier eben zu beachten ist, welche Auswirkungen ein Aufhebungsvertrag auf das Arbeitslosengeld hat. hier dringend vorher fachanwaltlich beraten lassen. Die Agentur für Arbeit informiert über das Thema, berät aber nicht. Ansonsten kann man natürlich immer ein Kündigungsschutzverfahren anstreben. Ausgang ungewiss da fast immer im Vergleich endend und den Arbeitsplatz sichern tut es auch quasi nie. Auch hier kann man den Anwalt konsultieren. Was ich nicht machen würde, wäre direkt mit Anwalt/Kündigungsschutzverfahren drohen gegenüber dem AG. Damit kann man immer noch kommen, wenn man sich hinreichend informiert und beraten hat und Angebote deinerseits ausgeschlagen wurden.

Ansonsten nutz die Zeit um was neues zu suchen. grade bei den von dir geschilderten Umständen ist es vll. auch einfach nur ein "Schubs" in die für dich richtige Richtung. Das kann man ja auch als Chance begreifen. Mit der Qualifikation, die ich jetzt mal annehme bei deinem geschilderten Profil sollte es mit dem Teufel zugehen, wenn du nicht etwa adäquates für dich findest.
 
@Mustis

Danke für die Info. Ein Guter Freund von mir hat z.B. bei einem Subunternehmer einer großen US Firma 60k bekommen als Abfindung und das nach nur 5 Jahren. Wir haben einen Rechtsschutzversicherung und ich habe dort bei der Erstberatung angerufen. Die meinten rein von den Fakten hat der AG hier einen schweren Stand.

- Wie kann es von Beförderung dieses Jahr oder nicht zur Kündigung kommen, dass liegt sehr weit auseinander
- Nach 4 Jahren merkt man erst dass ich kein Manager Material bin obwohl meine Mitarbeiter zufrieden sind und die Zahlen stimmen (hier wollte man einfach nur Gehalt sparen)
- Sollte ich als Level 3 weiter arbeiten wollen aber die Position benötigt werden so müsste man nach Mitarbeiter mit weniger Sozialpunkten im gleichen Team suchen (Dauer des Angestelltenverhältnisses, Familie / Kinder, usw.) Wir haben sogar einen Mitarbeiter in der Probezeit in meinem Team (weiß Gott will ich den nicht unter den Bus werfen aber Anwälte schauen erst einmal nur auf die Fakten und da wird die Argumentation für meinen AG sehr schwer).
- Es gab eine vergleichbare Situation wo auch gesagt wurde der Mitarbeiter wird nie Manager und der kann seine "alte" Position weiterhin ausführen
- 4 Jahre Teamleiter "spielen" lassen aber nicht vergüten
 
Das sind Punkte, das musst du mit einem Anwalt besprechen. Ich bin nicht in der Position, dazu Stellung nehmen zu können. Ich sehe jedoch einige der Punkte so, dass dir das so erscheinen mag und somit, weil durch dich geschildert, auch der Mensch, der die Erstberatung vorgenommen hat. Ob das dann alles so ist oder der AG eben doch mehr belastbares Material oder Argumente hat, weißt weder du noch ich noch der Mensch in der Erstberatung.

Meiner Erfahrung nach ist am Ende selten etwas so, wie man es als Betroffener für sich objektiv so empfindet.

Wie du was durchziehen willst, musst du letzten Endes entscheiden. Das wird auch kein Anwalt für dich übernehmen.

PS: Dein Beispiel mit den 60K: Du kannst natürlich jeder Zeit pokern und deutlich mehr fordern. Das gibt es theoretisch keine Grenzen. Ein Aufhebungsvertrag ist ein Individualvertrag und kann daher in Bezug auf die Abfindungssumme frei gefüllt werden. Die genannten 0.5 Monatsgehälter pro Anstellungsjahr sind ein Richtwert, der sich aus der gelebten Rechtsprechung ableitet, da es so im Gesetz als Richtwert drin steht.(meine ich mich zu erinnern). Das ist somit keine Verpflichtung sich daran zu orientieren bei einer außergerichtlichen Einigung. Ein Richter in einem Verfahren wird aber sehr wohl das vermutlich so zu Grunde legen. Und: Eine Abfindung ist, sofern nicht tarifvertraglich oder durch etwas vergleichbares festgelegt, eine freiwillige Zahlung des AGs. Es gibt keine Verpflichtung, dass der AG dir eine zahlt.
 
Dann hast Du ja bereits den richtigen Schritt unternommen, sehr gut. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Unternehmen hier oft den kürzeren ziehen. Also eigene Erfahrung im Sinne von ich war mal auf AG Seite involviert. Und hierbei und anderen handelte es sich um Fälle mit (unserer Meinung nach) schweren und lückenlos dokumentierten Verstößen. Trotzdem konnten die AN teilweise dicke Abfindungen oder gar eine Wiedereinstellung einklagen.

Bei dir sollte (und wir kennen hier nur Deine Version) also noch einiges möglich sein.
 
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