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In diesem Jahr feierte AMD mit den Radeon-RX-Karten auf Basis der RDNA-4-Architektur ein Comeback. Die Radeon RX 9070 (XT) (Test) orientiert sich in der oberen Mittelklasse und mit den Radeon-RX-9060-Karten (Test) will AMD den preisbewussten Gamer ansprechen. Auf der Hot-Chips-Konferenz sprach AMD über viele Details der RDNA-4-Architektur, von denen die meisten allerdings schon bekannt sind.
Schaut man sich die technischen Details der zwei verschiedenen Serien und der verwendeten GPUs an, fällt bereits auf, dass die Navi-48-GPU der Radeon-RX-9070-Karten genau den doppelten Ausbau der Navi-44-GPU der Radeon-RX-9060-Karten verwendet.
64 zu 32 Compute Units, entsprechend auch die Hälfte der Shader-, Raytracing- und KI-Einheiten, die Hälfte an Infinity Cache, ein nur halb so breites Speicherinterface – der Umstand, dass die Navi-44-GPU nur ein halber Navi-48-Chip ist, dürfte offensichtlich sein.
Radeon RX 9070 XT | Radeon RX 9060 XT | |
Architektur | RDNA 4 | RDNA 4 |
Fertigung | TSMC N4P | TSMC N4P |
GPU | Navi 48 | Navi 44 |
Chipgröße | 357 mm² | 199 mm² |
Anzahl der Transistoren | 53,9 Milliarden | 29,7 Milliarden |
Compute Units | 64 | 32 |
Infinity Cache | 64 MB | 32 MB |
Grafikspeicher | 16 GB GDDR6 | 8 / 16 GB GDDR6 |
Speicherinterface | 256 Bit | 128 Bit |
Speicherbandbreite | 640 GB/s | 322,2 GB/s |
PCIe-Interface | PCIe 5.0 x16 | PCIe 5.0 x16 |
TDP | 304 W | 150 / 182 W |
Preis | 689 Euro | 315 / 369 Euro |
In den Daten zur Chipgröße sowie der Anzahl der Transistoren drückt sich dies nicht ganz so eindeutig aus. Einige Bereiche der GPU kann AMD nicht einfach halbieren. So findet die Anbindung der GPU an das Host-System weiterhin über 16 PCI-Express-5.0-Lanes statt, sodass in beiden GPUs der gleiche PCIe-Controller sowie ein entsprechender breiter PHY vorhanden sein müssen.
Das auf der Hot Chips gezeigte Blockschaltbild zeigt einige dieser immer vorhandenen Komponenten der GPU. Power-Management, die bereits angesprochene PCIe-Anbindung, Media- und Display-Controller sowie sämtliche Sicherheitsfunktionen sind immer vorhanden.
AMD hat den SoC für die RDNA-4-Architektur aber auch so konstruiert, dass einzelne Funktionseinheiten abgeschaltet werden können, ohne dass die Gesamtfunktion zu sehr beeinträchtigt wird. Dazu wurden Abhängigkeiten und Kaskaden an Abhängigkeiten vermindert. So können gesamte Shader Engines abgeschaltet werden oder auch nur einzelne WGPs (Work-group Processor). Auf Seiten der Speicheranbindung zwischen dem Infinity Fabric und den Speichercontrollern kann ebenfalls in einer Granularität von 64 Bit gearbeitet werden.
Dies ermöglicht es AMD, eine bessere Ausbeute bei den Chips zu erreichen. Bei Teildefekten im Chip kann AMD diesen für kleinere Modelle weiterhin verwenden. Genutzt wird dies vor allem bei der Navi-48-GPU der Radeon RX 9070, dem XT-Modell sowie der aktuell nur in China erhältlichen GRE-Variante. Auch bei der Navi-44-GPU für die Radeon RX 9060 und dem entsprechenden XT-Modell nutzt AMD dies.
AMD hat die RDNA-4-Architektur nur für zwei Chip-Varianten umgesetzt. Das High-End-Segment wurde aus wirtschaftlichen Gründen ausgelassen und damit NVIDIA überlassen.