NEWS

Loongson 3C6000

Chinas Server-Prozessor kommt nun mit 64 Kernen

Portrait des Authors


Chinas Server-Prozessor kommt nun mit 64 Kernen
0

Werbung

Der chinesische Prozessor-Hersteller Loongson hat mit der LS3C6000-Serie eine neue Generation der eigens entwickelten Server-Prozessoren angekündigt. In den vergangenen Jahren hat China zunehmend versucht, sich unabhängig vom westlichen Markt zu machen. Zuletzt stellte man in 2023 neue CPUs vor, die sich je nach Serie mit vier Kernen jedoch kaum gegen die x86-Konkurrenz von AMD und Intel behaupten konnten. Damals lag man etwa zehn Jahre zurück.

Jetzt gibt es neben der LS3C6000-Serie wieder die kleinere 2K3000- und 3B6000M-Serie, die jeweils die LA364E getauften Kerne verwenden und bis zu acht CPU-Kerne besitzen. Diese kommen auf einen Takt von 2,5 GHz und besitzen mit der LG200 eine neue integrierte Grafikeinheit, die eine Rechenleistung von 256 GFLOPs für FP32-Berechnungen haben soll. Die 2K3000- und 3B6000M-Serie sind für Embedded-Systeme vorgesehen.

Spannender ist die LS3C6000-Serie. Diese verwendet einen, zwei oder vier Chiplets. Jedes bietet 16 LA664-Kerne, sodass die Prozessoren auf 16, 32 oder 64 CPU-Kerne kommen. Die Architektur sieht die Ausführung von 128/256-Bit Vektor-Instruktionen in einer 6-issue OoO-Pipeline (Out-of-Order) vor. Die Kerne sind in der Lage, zwei Threads auszuführen. Zudem vorhanden sind vier Fixed-Point-Einheiten, vier Vektoreinheiten und ebenfalls vier Speichercontroller.

Den Kernen zur Verfügung stehen jeweils 64 kB an L1-Instruction- und L1-Data-Cache. Hinzu kommen jeweils 256 kB an L2-Cache. Auf jedem Chiplet vorhanden sind 32 MB an L3-Cache, die allen 16 Kernen zur Verfügung stehen.

Zwischen den Chiplets verwendet Loongson den eigenen Loongson-Coherent-Link, der offenbar auf PCI-Express basiert. Unklar ist, wo und in welchem Prozess Loongson seine neuesten Prozessoren fertigen lässt. Aufgrund der Exportbeschränkungen fallen TSMC und Samsung für chinesische Hersteller aus.

In die Single-Chiplet-Variante (S) binden diese vier Speichercontroller 4x 72 Bit Speicherkanäle für den DDR4-3200 an. Die Dual-Chiplet- (D) und Quad-Chiplet-Variante (Q) bietet acht Speicherkanäle. Dass hier noch DDR4 zum Einsatz kommt, ist durchaus relevant, denn in den vergangenen Tagen haben sich größere Preissteigerungen bei diesem Speicher angedeutet, was damit zusammenhängt, dass die meisten Speicherhersteller die Herstellung von DDR4 eingestellt haben. Der größte chinesische Hersteller CXMT will DDR4 noch bis Mitte 2026 fertigen.

Die Single-Chiplet-Variante bietet 64 PCI-Express-Lanes, bei der Dual-Chiplet- und Quad-Chiplet-Variante sind es derer 128. Um welchen PCI-Express-Standard es sich handelt, ist nicht bekannt.

Die Leistungsaufnahme liegt bei 100 bis 120 W für die Single-Chiplet-, 180 bis 200 W für die Dual-Chiplet- und bei 250 bis 300 W für die Quad-Chiplet-Variante. Der Takt wird mit 2,0 bis 2,2 GHz angegeben. Der Vorgänger LS3C5000 bot bis zu 16 Kerne. Diese basierten noch auf der LA464-Architektur. Hinsichtlich der Leistung sieht Loongson seine neuen Prozessoren mit 16 Kernen auf Augenhöhe mit der 3. Xeon-Scalable-Generation alias Ice Lake-SP. Bei 64 Kernen sieht man den Xeon Platinum 8380, ebenfalls aus der Ice-Lake-Generation, als Vergleichspunkt.

Back to top