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Chinesischer Hersteller verkauft DG1- und lris-Xe-Max-Grafikkarten

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Chinesischer Hersteller verkauft DG1- und lris-Xe-Max-Grafikkarten
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In den kommenden Wochen will Intel mit der Alchemist-Serie den Grafikkarten-Markt erobern. In wie weit dies gelingen wird, bleibt noch abzuwarten. Seit einiger Zeit bietet Intel die in den Notebook-Prozessoren verbaute Grafikeinheit auch als dedizierte Lösung an. Die DG1 war anfangs nur als Software Development Vehicle (SDV) geplant, fand sich dann aber in einigen OEM-Systemen. Die Iris Xe (Max) GPUs konnten im Vergleich zur integrierten Lösung ebenfalls nur eine geringen, bzw. einen sehr speziellen Mehrwert bieten.

In Form einer Desktop-Karte war und ist an solche Hardware kaum ein Herankommen. Daran wird auch das Angebot des chinesischen Herstellers GUNNIR (via Videocardz) wenig ändern. Dieser bietet die DG1, Iris Xe und Iris Xe Max in China zum Verkauf an und verlangt dafür umgerechnet etwa 80, 90 und 100 Euro

Auch wenn wir die technischen Daten der verwendeten Chips bereits kennen, ist es interessant eine solche Umsetzung als Desktop-Karte zu sehen.

Gegenüberstellung der technischen Daten

GUNNIR DG1 GUNNIR Iris Xe Index V2GUNNIR Iris Xe MAX Index V2
GPU DG1 DG1DG1 Max
Fertigung 10 nm 10 nm10 nm
EUs 80 8096
Basis-Takt 1,2 GHz 1,2 GHz1,2 GHz
Boost-Takt 1,5 GHz 1,5 GHz1,65 GHz
Speichertyp LPDDR4X LPDDR4XLPDDR4X
Speicherinterface 128 Bit 128 Bit128 Bit
Speicherkapazität 4 GB 4 GB4 GB
Speichertakt 4.667 MT/s
1.167 MHz
4.667 MT/s
1.167 MHz
4.667 MT/s
1.167 MHz
Speicherbandbreite 68 GB/s 68 GB/s68 GB/s
TDP (PL1) 30 W 25 W25 W
PL2 - 41 W41 W
PCIe-Interface PCIe 4.0 PCIe 4.0PCIe 4.0
Lüfterdurchmesser 45 mm 80 mm80 mm
Abmessungen 150 x 69 x 16,4 mm 168 x 121 x 37 mm168 x 121 x 37 mm

Die DG1 war als reines SDV nicht darauf ausgelegt, beim Endkunden zum Einsatz zu kommen. Entsprechend fehlt es an einigen Funktionen, wie einem PL2 für einen kurzzeitig erhöhten Boost. In der Umsetzung von GUNNIR ergeben sich außerdem Sparmaßnahmen in der Kühlung, was die Karte jedoch sehr kompakt macht. Über alle Modelle hinweg identisch ist der Speicherausbau mit 4 GB an LPDDR4X bei 4.667 MT/s, was an einem 128 Bit breiten Speicherinterface eine Speicherbandbreite von 68 GB/s bedeutet.

Die GUNNIR Iris Xe Index V2 nutzt die gleiche DG1-GPU mit 80 EUs. Der Hersteller gibt bei diesem Modell auch ein PL1 und PL2 an, was der DG1 noch fehlte. Ansonsten liegen die größten Unterschiede sicherlich in der Kühlung. Anstatt eines kleinen 40-mm-Lüfters gibt es hier ein Modell mit 80 mm Durchmesser. Dafür wachsen die Dimensionen der Karte etwas an.

Schlussendlich gibt es mit der GUNNIR Iris Xe MAX Index V2 noch eine dedizierte Karte, welche die Vollausbau mit 96 EUs verwendet, wir wir ihn bis heute bereits in der integrierten Version der Intel-Prozessoren sehen. Beim Takt kann die Karte bis zu 1,65 GHz erreichen, das Speicherinterface etc. bleibt aber identisch – genau wie die Power-Limits von 25 bzw. 41 W. Die Kühllösung unterscheidet sich ebenfalls nicht, einzig in der Farbgebung der Plastikabdeckung.


Da das Angebot von GUNNIR hierzulande ohnehin nicht gültig ist und die Leistung der Karten niemanden vom Hocker hauen wird, dürfte das Interesse an dieser Hardware eher gering sein. Dennoch ist es interessant zu sehen, dass es eine entsprechende Umsetzung gibt – wenngleich diese reichlich spät kommt.

Nun heißt es abwarten, was Intels Arc-Alchemist-Karten zu leisten im Stande sind und ob sie tatsächlich bis zur oberen Mittelklasse eine Alternative zu Grafikkarten mit AMD- oder NVIDIA-GPU sind. Konkurrenz belebt das Geschäft – sowohl im Hinblick auf die Weiterentwicklung, als auch im Bezug auf die preisliche Gestaltung. Womöglich sorgt Intels Eintritt ins Geschäft für eine bessere Verfügbarkeit der Grafikkarten, wenngleich sich diese ohnehin aktuell zu verbessern scheint.