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Nachdem SK Hynix bereits in der vergangenen Woche die Massenproduktion von HBM4 mit 10 GBit/s und mehr angekündigt hatte und damit die Anforderungen von NVIDIA erfüllt, zog nun auch Micron nach. Im Rahmen der Bekanntgabe der Zahlen für das dritte Quartal 2025 widersprach der Speicherspezialist den Gerüchten der vergangenen Tage, der HBM4 von Micron könne die geforderte Datenraten nicht erreichen.
Laut Hersteller hat man allerdings bereits mit der Auslieferung erster Samples mit 11 GBit/s begonnen. Die Massenproduktion soll wie geplant im ersten Halbjahr 2026 stattfinden. Allerdings könnte Micron damit tatsächlich zumindest im Vergleich zu SK Hynix spät dran sein. Es ist also durchaus möglich, dass Micron mehr als einen Anlauf gebraucht hat, um den HBM4 in dieser Form fertigen zu können.
Für die DRAM-Chips des zwölf Stacks hohen HBM4 verwendet Micron seinen eigenen 1β (1-beta) DRAM. Für den Base-Die greift man allerdings auf TSMC zurück. Die Fertigung und Anpassung des Base-Die für HBM4 bei TSMC hat Gründe: Für den immer schnelleren HBM mit dem immer breiteren Speicherinterface (mit HBM4 verdoppelt sich dies auf 2.048 Bit) werden spezielle Anpassungen zwischen Compute-Die und Base-Die notwendig. Diese kundenspezifischen Anpassungen finden dann zwischen Speicherhersteller und Fertiger des Base-Die sowie beim Fertiger des Base-Die mit dem jeweiligen Kunden statt.
Auch für HBM4E hat sich Micron bereits darauf festgelegt, dass der Base-Die bei TSMC gefertigt wird. Neben einer "Standard-Variante" von HBM4E soll es Custom-Designs geben, die dann noch spezieller auf die Kunden angepasst sind. In welcher Form diese Anpassungen ausgeführt werden, ist nicht bekannt.
NVIDIA aktualisiert Rubin-NVL144-Spezifikationen bereits
Einer der größten Kunden für HBM4 wird NVIDIA sein. Aber auch AMD wird mit den kommenden Instinct-MI400-Beschleunigern auf den neuen Speicher setzen.
Ursprünglich war der erste HBM4-Schritt mit 8 GBit/s angedacht. Der von SK Hynix und Micron ausgelieferte Speicher liefert aber zum Start bereit 11 GBit/s und so hat NVIDIA seine Spezifikationen für seine Rubin-GPUs bereits angepasst. Auf der GTC 2025 im März wurde das Vera-Rubin-NVL144-Rack mit einer Speicherbandbreite von 13 TB/s je GPU angekündigt. Mit der Vorstellung des NVIDIA Rubin CPX in dieser Woche werden nun eine Speicherbandbreite von 20 TB/s je GPU in einem Vera-Rubin-NVL144-Rack genannt.