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Gegen Chip-Schmuggel

NVIDIA soll Standort der Hardware per Software verfolgen können

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NVIDIA soll Standort der Hardware per Software verfolgen können
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Aktuell darf NVIDIA keinerlei Blackwell-Chips nach China exportieren, was sich aufgrund der Herstellung der Hardware in China und den löchrigen Kontrollen aber in der Praxis schwierig gestaltet. Erst gestern beschloss die US-Regierung, dass NVIDIA gegen eine Umsatzbeteiligung von 25 % zumindest die H200-Beschleuniger wieder nach China exportieren dürfe. Auf der anderen Seite befürchtet man in China, NVIDIA könnte Kill-Switches und Hintertürchen in seine Hardware einbauen. Aus diesem Grund hat es der geplante B30-Beschleuniger auf Blackwell-Basis bisher nicht nach China geschafft.

Laut eines Berichtes bei Reuters plant NVIDIA die Einführung einer Software-Telemetrie, welche auch den Standort der Hardware mit umfasst. Hinter verschlossenen Türen soll NVIDIA die neuen Telemetrie-Funktionen seinen Kunden bereits vorgeführt haben. Offiziell verfügbar ist die Software aber noch nicht. Die Standort-Lokalisierung soll eine Software-Option sein, die der Kunde installieren kann, jedoch nicht muss. Dies schränkt natürlich dann auch den eigentlichen Sinn stark sein, denn wer plant seine Hardware in nicht erlaubte Regionen zu verkaufen, der wird die Möglichkeit der Lokalisierung einfach nicht aktivieren.

Die Software-Telemetrie spielt eine immer größere Rolle. Dies hängt auch mit den immer größeren Installationen zusammen. Bereits ein GB300-NVL72-Rack bedarf einer engen Überwachung sämtlicher Komponenten. Hochskaliert auf mehrere tausend GPUs wird die Überwachung umso wichtiger.

We're in the process of implementing a new software service that empowers data center operators to monitor the health and inventory of their entire AI GPU fleet. This customer-installed software agent leverages GPU telemetry to monitor fleet health, integrity and inventory.
- so NVIDIA in einem Statement gegenüber Reuters

Die Funktion wird zunächst für die aktuellen Blackwell-Chips verfügbar sein. Diese verfügen über einen als "Attestation" bezeichneten Prozess, der bei früheren Generationen wie Hopper und Ampere nicht verfügbar war.

Aber wie bereits erwähnt, ist unklar, inwieweit die Standort-Lokalisierung in der Praxis wirklich verhindern kann, dass Hardware in Regionen verwendet wird, in die sie nicht exportiert werden dürfte. Eine optionale Software-Funktion ist sicherlich nicht die geeignete Maßnahme, dies effektiv zu verhindern. Auf der anderen Seite dürfte eine solche Funktion die Bedenken seitens Chinas hinsichtlich der Überwachung der Hardware sicherlich nicht verkleinern. 

Noch darf NVIDIA offiziell keine KI-Beschleuniger auf Basis von Blackwell dorthin exportieren. Aber an dieser Vorgabe könnte sicherlich auch einfach nur ein Preisschild hängen und die Hürde damit früher oder später genommen werden.

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