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Qualcomm stellt seine Snapdragon X Chips aktuell bei TSMC und Samsung her und daran wird sich so schnell wohl auch nichts ändern. In einem Interview bei Bloomberg äußerte sich Qualcomm-CEO Christiano Amon zu einer möglichen Chipfertigung der eigenen SoCs bei Intels Foundry-Sparte. Derzeit sei die Chipfertigung bei Intel "noch keine Option" – so Amon. Amon ließ offen, ob es künftig zu einer Partnerschaft kommen könnte, falls Intel bei der Effizienz und Fertigungstechnik generell Fortschritte erzielen sollte.
Intel versucht aktuell, als Auftragsfertiger für externe Kunden attraktiver zu werden, der direkte öffentliche Hinweis von Qualcomm, kann als Rückschlag für diese Strategie gewertet werden. Allerdings sei auch gesagt, dass sich Amon im speziellen auf Herstellungsverfahren für besonders sparsame Chips bezieht, so wie Qualcomm sie für die mobilen SoCs benötigt. Ein solches Verfahren bietet Intel in dieser Form (noch) nicht an.
Erst in diesem Sommer verkündete der neue CEO Lip-Bu Tan, dass man Intel 18A nicht mehr offensiv an externe Kunden heranbringen möchte und sich stattdessen auf Intel 14A konzentrieren werde. Mit der Ankündigung weiterer Sparmaßnahmen, etwas später im gleichen Monat, wurde Intel noch einmal deutlicher: Entweder die Fertigung in Intel 14A zahlt sich auch im Hinblick auf externe Kunden aus oder Intel wird die weitere Entwicklung sogenannter "Leading Edge Nodes" einstellen. Dies würde das Ende einer modernen Fertigung für Intel bedeuten. Mit der verbesserten Version Intel 18A-P, die in etwa zeitgleich mit Intel 14A eingeführt werden soll, könnte Intel auch hier einen erneuten Anlauf starten.
Ausrichtung von Intel 18A und Intel 14A
Bereits im zweiten Absatz dieser News haben wir die Aussage von Qualcomm-CEO Christiano Amon versucht etwas einzuordnen. Aktuell bietet Intel keinen eigenen Prozess an, der sich explizit an die Fertigung besonders sparsamer Chips richtet. Auf der Vision 2024 zeigte das Unternehmen folgenden Vergleich:
Intel stellt ihr seine eigenen Fertigungsprozesse und deren Stärken sowie Schwächen gegenüber. Aus dieser Übersicht wird ersichtlich, dass Intel 18A rein das HPC-Segment adressiert. Erst mit Intel 18A-P und später Intel 14A soll auch eine Optimierung im Hinblick auf das Mobile-Segment stattfinden.
Es ist daher auch nicht weiter verwunderlich, dass Qualcomm seine Chips (noch) nicht bei Intel fertigen kann – selbst wenn dies wirtschaftlich im Vergleich zu TSMC Sinn machen würde. Intel verfügt aktuell noch nicht über die passenden Fertigungsprozesse.