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Konzentration auf Intel 14A

Bestrebungen für externe Intel-18A-Kunden sollen eingestellt werden

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Bestrebungen für externe Intel-18A-Kunden sollen eingestellt werden
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Mit Bezug auf zwei Personen, die entsprechende Informationen dazu haben wollen, berichtet Reuters, dass Intel größere Änderungen für das Marketing von Intel 18A vornehmen wird. Gemeint ist damit, dass die Foundry-Sparte die Bemühungen offenbar einstellt, weitere externe Kunden zu gewinnen. Intel hat nach den Schwierigkeiten der vergangenen Jahre alles auf den Intel-18A-Prozess gesetzt. Sowohl die eigenen Produkt-Sparte soll mit in Intel 18A gefertigten Prozessoren wieder in die Spur kommen, aber auch das Foundry-Geschäft sollte damit einen Höhenflug beginnen.

Aber seit einigen Monaten war absehbar, dass Intel die geplanten Volumina für externe Kunden wohl kaum erreichen wird. Einzig Amazon und Microsoft wurden bisher als größere externe Kunden genannt. Wie groß deren Abnahmemengen allerdings sind, bleibt ungewiss und die Milliarden an Investitionen, die Intel in die Entwicklung von Intel 18A und die Produktionskapazitäten gesteckt hat, dürften diese Aufträge wohl kaum decken.

Intern wird Intel die Fertigung in Intel 18A mit PowerVia und RibbonFET Gate-all-around (GAA) Transistoren für Panther Lake bei den Client-Prozessoren und Clearwater Forest bei den Server-Prozessoren nutzen. Öffentlich hatte man mehrfach bekundet, dass man für Intel 18A selbst der größte Kunde der Foundry-Sparte sein wird. Es war nicht davon auszugehen, dass externe Kunden gleich für größere Volumina sorgen würden.

Dass die Fertigung in Intel 18A höchstens der Einstiegspunkt zu einer Wende werden könnte, war längst absehbar. Auch wenn Intel immer wieder betont, dass der Prozess extrem gute Leistungswerte liefere, so fehlte es doch an der Ankündigung großer externer Kunden. Laut Intel sei es aber nicht an ihnen eine eventuelle Partnerschaft mit einem Kunden zu verkünden, aber dennoch war das Fehlen einer großen Ankündigung auffällig.

Auf der Foundry-Hausmesse Direct Connect 2025 sprach Intel viel über Intel 18A-P und Intel 14A als Nachfolger von Intel 18A. Hier machte Intel direkte Vergleiche zu den jeweiligen Vorgängern, die ebenfalls einen positiven Eindruck machen.

Mehr als nur eine Präsentation muss folgen

Bisher sieht das, was Intel für Intel 18A und die weiteren Prozessschritte angekündigt hat, aber nur auf dem Papier gut aus. Die ersten konkreten Produkte wie Panther Lake und Clearwater Forest müssen zeigen, ob Design und Fertigung überzeugen können. Externe Kunden dürften Intel längst nicht mehr blind vertrauen – dazu hat sich der einstige Chipriese in der Vergangenheit zu viele Fehler gemacht.

Intel ist sich des Vertrauensverlusts bewusst, den sowohl das Unternehmen insgesamt als auch die Foundry-Sparte im Besonderen erlitten haben. Dieses Vertrauen zurückzugewinnen, stellt laut Intel eine der größten, aber auch entscheidenden Aufgaben dar, um große Kunden langfristig für Intel Foundry als Fertigungspartner zu gewinnen.

Der Schlüssel zur Rückgewinnung liegt in der Qualität der Produkte. Vertrauen entsteht einerseits dadurch, dass Chips oder Tiles, die bei Intel Foundry hergestellt werden, ihre technischen und wirtschaftlichen Ziele erreichen und als führend wahrgenommen werden. Andererseits spielt die enge Zusammenarbeit mit potenziellen Kunden – etwa während Evaluierungsphasen oder bei der Herstellung erster Testchips – eine zentrale Rolle.

Parallel zum Bemühen um neues Vertrauen scheint Intel auch mit alten Verhaltensmustern zu brechen. Anstelle eines selbstgefälligen Verweises auf technische Errungenschaften hat man offenbar die Lehren aus den Schwierigkeiten der 10-nm-Fertigung gezogen. Der Konzern zeigt sich heute dialogbereiter, hört auf seine Kunden und wirkt beinahe demütig im Vergleich zur früheren Haltung – ein seltenes Bild bei Intel, das gerade in der Foundry-Sparte spürbar ist.

Ob die Strategie rund um Intel 18A aufgeht, wird sich ab Ende 2026 konkreter zeigen. Die Hinweise auf die überarbeitete Variante Intel 18A-P deuten jedoch an, dass es noch einige Jahre dauern könnte, bis Intel wieder auf Erfolgskurs ist. Erstes großes Ziel bleibt, Samsung als zweitgrößten Auftragsfertiger zu überholen. Um TSMC herausfordern zu können, muss allerdings noch vieles reibungslos laufen.

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