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In der vergangenen Woche hat die Intel Foundry Direct Connect 2025 stattgefunden und wir waren vor Ort. In zahlreichen Berichten haben wir über die Neuheiten und weiteren Details berichtet, die Intel Foundry in der Fertigung und dem Packaging vorgestellt hat. Mit Intel 18A will man noch in diesem Jahr den ersten wichtigen Schritt machen. Darauf folgen laut Planung Intel 18A-P und Intel 14A, die Intel endgültig wieder auf die Siegesstraße führen sollen. Beim Packaging sollen die diversen Varianten von EMIB und Foveros potenzielle Kunden anlocken. Allesamt stehen diese Optionen natürlich auch Intels Produktsparte zur Verfügung, die bis auf Weiteres der größte Kunde von Intel Foundry bleiben wird.
Zunächst noch einmal eine Übersicht unserer News zur Foundry Direct Connect 2025:
- Foundry Direct Connect: Intel zu Intel 14A und Performance-Variante Intel 18A-P
- Intel 18A, 18A-P und 14A: Intel macht erste Angaben zur Leistung
- EMIB-T und Foveros-R/B: Intels neue Packaging-Optionen
- UMC und Intel Foundry: Massenproduktion soll Anfang 2027 starten
- Bis zu 1.000 W: Intel arbeitet an Wasserkühlung auf Package-Level
- PowerVia: Die teure Technik soll sich letztendlich dennoch auszahlen
- Intel 14A: Turbo Cells sollen den Taktturbo zünden
- High-NA EUV: Intel lässt sich für Intel 14A eine Hintertür
Aber die Foundry Direct Connect 2025 bestand mehr als nur aus Ankündigungen und Plänen. Während der Keynotes und auch in Gesprächen mit den verantwortlichen Personen bei Intel Foundry wurden vor allem zwei Dinge deutlich:
Man weiß um den Vertrauensverlust, den Intel als Gesamtunternehmen und auch die Foundry-Sparte im Speziellen erlitten hat. Dieses Vertrauen neu aufzubauen, ist laut Intel eine der größten Herausforderungen, aber essenziell notwendig, damit große Kunden sich für Intel Foundry als Auftragsfertiger entscheiden.
Das Vertrauen wiedergewinnen kann Intel nur, wenn man gute Produkte abliefert. Zeigen kann man dies einerseits indem, die eigenen Produkte, welche Chips oder Tiles bei Intel Foundry fertigen lassen, ihre Ziele erreichen und am Markt als führend wahrgenommen werden, und andererseits in der direkten Zusammenarbeit mit dem potenziellen Kunden und den Verläufen der Evaluierungsphase bzw. Herstellung erster Testchips.
Panther Lake wird mit der Fertigung in Intel 18A den erstgenannten Punkt adressieren. 2026 wird dann Clearwater Forest im Serverbereich folgen. Zur Entwicklung der ersten Testchips in Intel 18A mit externen Kunden gibt es wenig verlässliche Aussagen. Noch immer steht aus, dass Intel einen ersten Großkunden wie Apple oder NVIDIA nennt. Auf Nachfrage betonte Intel aber mehrfach, dass es ohnehin nicht an ihnen sei, einen solchen zu verkünden.
Neben den Versuchen, das Vertrauen wiederherzustellen, scheint Intel aber auch ein altes Verhalten abzulegen. Anstatt überheblich auf die eigenen technischen Fortschritte zu verweisen, hat man verstanden , dass die Probleme der 10-nm-Fertigung eher ein gegenteiliges Bild zeichnen. Entsprechend will man den Kunden zuhören, zeigt sich offen für Verbesserungsvorschläge und fast schon demütig gegenüber der Restwelt. Lange hat man dies von Intel nicht mehr gesehen. Die Foundry-Sparte zeigt sich aber erstaunlich offen.
Ab Ende 2026 werden wir genauer wissen, ob das All-in auf Intel 18A für Intel aufgegangen ist. Die Verweise auf die verbesserte Variante Intel 18A-P könnten auch ein Anzeichen dafür sein, dass es noch einige Jahre dauert, bis Intel sich wieder in der Erfolgsspur befindet. Erstes langfristiges Ziel ist es dann, Samsung als zweitgrößten Auftragsfertiger abzulösen. Bis man TSMC in dieser Hinsicht angreifen kann, muss in den kommenden Jahren viel für Intel richtig laufen.