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ASRock Z87E-ITX - mit großem Sparpotenzial? - BIOS und Overclocking

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BIOS

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ASRock setzt beim UEFI-BIOS auf Altbewährtes, stellt dem Endkunden einen gewohnten Anblick. Das letzte finale BIOS für das Z87E-ITX ist die Version P1.40, die wir komfortabel und spielend einfach mit der vorhandenen Instant-Flash-Funktionen installiert haben. Mit diesem Update wurden folgende Features verbessert/hinzugefügt:

  • Update multi-language string
  • Add setup item "Multi core enhancement"
  • Improve DDR 2133+ compatibility

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So sieht die UEFI-Oberfläche beim ASRock Z87E-ITX aus.

Ist also bei den Haswell-Platinen von ASRock in Sachen UEFI-BIOS alles beim Alten? Größtenteils ja. Im Main-Reiter werden weiterhin wenige Grundinformationen angezeigt. Gemeint ist das Mainboardmodell, die installierte BIOS-Version und auch das eingesetzte Prozessormodell sowie die Arbeitsspeicher-Kapazität. Im "OC Teaker" sind für die Größe der Platine jede Menge Overclocking-Funktionen implementiert worden, die selbst auf Full-ATX-Brettern nicht unbedingt zahlreicher sind. Einstellungen, die tiefer gehende Feinheiten und anderen Komponenten betreffen, sind im Advanced-Menü zu finden. Üppig ausgefallen sind die integrierten Tools. Neu hinzugefügt wurde der "UEFI Tech Service", wodurch der Benutzer bei eventuellen Problemen die Möglichkeit erhält, ein Serviceticket an ASRock zu senden. Mithilfe des ebenfalls neuem "Easy Driver Installer"-Tools benötigt man nicht unbedingt ein optisches Laufwerk, damit alle Hardware-Treiber installiert werden. Einzig ein USB-Stick mit darauf befindlichem LAN-Treiber genügt. Um den Rest kümmert sich das Board eigenständig, kann mittels Internetanbindung alle benötigten Treiber herunterladen und installieren. Das UEFI-BIOS lässt sich entweder mit der normalen Instant-Flash-Funktion oder direkt über die Internetverbindung aktualisieren.

Die CPU- und Mainboard-Temperatur und auch die Lüftergeschwindigkeiten sowie die drei wichtigen Grundspannungen lassen sich im Hardware-Monitor überwachen. Sämtliche Boot-Optionen können dann gleich im nächsten Menüpunkt geändert werden. Die beiden letzten Menüs bedürfen keiner besonderen Erwähnung. Zum Einsatz kommt generell ein ASRock-typisches UEFI-BIOS, das erneut gut strukturiert wurde und sich mit Maus und Tastatur angenehm bedienen lässt. Der Version P1.40 können wir eine absolute Stabilität bescheinigen. Die ausgewählten Einstellungen wurden ohne Wenn und Aber umgesetzt.

 

Overclocking

Zugegeben, Overclocking wird gerade mit dem Kleinstformat wie mit einer Mini-ITX-Platine weniger betrieben. Wenn das Mainboard allerdings über einen Chipsatz verfügt, der genau zu solchen Taten geradezu einlädt und auch ein K-Modell vorliegt, warum sollte man also nicht mal einen Versuch wagen, um herauszufinden, zu was dieser Zwerg in der Lage ist? Das ASRock Z87E-ITX jedenfalls hat sechs Phasen erhalten, die für ein gutes Overclocking-Ergebnis durchaus ausreichen könnten. Da die Phasen sowieso nur dafür sorgen, dass die Haswell-CPU ihre 1,8 Volt Grundspannung erhält, ist die Phasenanzahl also eher zweitrangig? Das kommt drauf an - und zwar darauf, wie die Güte der Phasen ist und zudem, wie effizient die MOSFETs ihre Arbeit erledigen.

Mit Haswell hat Intel bei den K-CPUs die CPU-Straps mit den Multiplikatoren 1.0, 1.25, 1.67 und 2.50 eingeführt. Aus diesem Grund werden die Mainboard-Hersteller mehr oder weniger dazu gezwungen, einen breiten BCLK-Korridor bei ihren Z87-Probanden im UEFI zu hinterlassen. Der BCLK-Korridor beim ASRock Z87E-ITX wurde mit 90 MHz bis 300 MHz in 0,1 MHz-Intervallen sinnvoll gelöst. Die CPU-Spannung lässt sich im Fixed-Modus von 0,800 Volt bis 2,000 Volt in 0,001-Schritten besonders gut feinjustieren. Dieselben Schritte wurden beim Offset-Modus geltend gemacht, der sich in beiden Richtungen von 0,001 Volt bis 1,000 Volt bewegen lässt. Ebenfalls einstellen lässt sich die Load Line-Calibration. Zur Wahl steht Level 1 bis Level 5. Sind die Default Settings geladen, ist von Anfang an Level 5 gesetzt, was darin resultiert, dass es zu keinem Vdroop kommt. Alle weiteren Overclocking-Features sind in der übersichtlichen Tabelle einsehbar.

Die Overclocking-Funktionen des ASRock Z87E-ITX in der Übersicht
Base Clock Rate 90 bis 300 MHz in 0,1 MHz-Schritten
CPU-Spannung 0,800 V bis 2,000 V in 0,001-V-Schritten (Fixed-Modus)
0,001 V bis 1,000 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 1,165 V bis 1,800 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VCCIN-Spannung 1,200 V bis 2,300 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
-0,600V bis +0,400 in 0,010-V-Schritten (Offset-Modus)
CPU-Ring-Spannung -
CPU-SA-Spannung 0,001 V bis 1,000 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus)
CPU-IO-Analog/Digital-Spannung 0,001 V bis 1,000 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus)
CPU PLL-Spannung -
PCH-Core-Spannung 0,977 V bis 1,322 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen PCH 1,5V, VCore External, CPU Cache
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 29 Parameter
XMP wird unterstützt
Weitere Funktionen
QPI-Takt - technisch nicht möglich -
Weitere Besonderheiten UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie C1E, CSTATE (C6/C7), EIST
Turbo-Modus (All Cores, By number of active cores),
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und ein optionaler Fan,
Long Duration Power Limit, Long Duration Maintained,
Short Duration Power Limit, Primary Plane Current Limit

Die Werte sehen jedenfalls vielversprechend aus. Wir haben uns dann drangesetzt und dem Core i7-4770K zu etwas mehr Takt verholfen. Insgesamt haben wir eine unangenehme Überraschung erfahren müssen, denn es war kein stabiler Betrieb mit mehr als 4,4 GHz möglich. Dabei sah die Spannung, aufgerundet auf 1,1 Volt, bei einer Taktfrequenz von 4,4 GHz sehr gut aus. 100 MHz mehr waren selbst mit 1,3 Volt einfach nicht drin. Nach etwa fünf Minuten Prime95 haben wir entweder einen Bluescreen erhalten oder aber das System startete ohne Vorwarnung neu.

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Bestes Ergebnis: 4,4 GHz bei 1,098 Volt

Natürlich können die 4,4 GHz bereits als schnell bezeichnet werden. Nichtsdestotrotz waren wir etwas verblüfft, dass keine weitere, stabile Steigerung drin war. Der Dienst mit dem 1.25 CPU-Strap wurde zudem gleich vorneweg verweigert, was rein technisch funktionieren sollte, was das ASUS Z87-Deluxe (zum Hardwareluxx-Test) bereits eindrucksvoll demonstriert hat. Eines lässt sich jedoch ausschließen: An unserem CPU-Sample lag es nicht. Umso mehr ist der Grund interessant, warum das Z87E-ITX nicht bereit war, weiter zu gehen. Die Gründe dafür können durchaus zahlreich sein. Sie reichen vom BIOS bis zur CPU-Stromversorgung.

Eine bessere Figur zeigte das Mini-ITX-Mainboard der RAM-Übertaktung. Wir haben erneut zwei Module des Typs G.Skill TridentX DDR3-2400 verbaut. Wir testen die Mainboards auf die Arbeitsspeicher-Übertaktung, bei der wir natürlich auf die XMP-Funktion mit Absicht verzichten.

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Das BIOS-Update mit der besseren DDR3-2133+-Kompatibilität scheint in der Tat etwas gebracht zu haben. Das Z87E-ITX erreichte die gezeigten Taktraten mit Leichtigkeit. Zum Schluss haben wir probiert, ob der Winzling nicht vielleicht an dieser Stelle zu etwas mehr Takt bereit ist. Einen Teilerfolg konnten wir erzielen. Die Hardware-Initialisierung im DDR3-2600-Modus hat das Board ohne Probleme geschluckt. Als es dann allerdings zum Windows-Bootvorgang überging, erhielten wir einen Bluescreen. Eine Latenzentschärfung brachte hier leider auch keine Abhilfe. Dennoch waren wir mit der Übertaktung des Kurzzeitgedächtnisses zufrieden.

Mit der Einführung der Sockel 1150-Platinen gibt ASRock eine neue Software mit auf den Weg, die auf den Namen "A-Tuning" hört. Sie ist als nützliche Suite zu bezeichnen, mit der nicht nur eine Übertaktung über die Windows-Oberfläche möglich ist. Es lassen sich auch die aktuell anliegenden Spannungen, Temperaturen, Taktfrequenzen und auch die Lüftergeschwindigkeiten ermitteln und einsehen. Ein Mainboard-Überblick verschafft dem Nutzer eine Übersicht über die Komponenten, die aktuell gerade zusammen mit dem Z87E-ITX ihren Dienst verrichten. Treten nicht erklärbare Probleme auf, kann auch in der Suite der technische Service konsultiert werden.

Unten haben wir wieder eine Bildergalerie angefügt, in der sich die BIOS- und A-Tuning-Screenshots anschauen lassen.

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