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LYNK+ will eine Nische bedienen, an der sich Hersteller schon vielfach versucht haben. Das System soll eine langfristige Lösung darstellen, die im Zweifel über mehrere Generationen Bestand hat und mitwachsen kann. Den Anfang macht man mit dem LYNK+-Wasserkühler für einige Modelle der GeForce RTX 5090, sowie vormontierten Karten, die bei Caseking angeboten werden, und Komplettsystemen von Systemintegratoren.
Schaut man sich die Benchmarks an, so liegt die verwendete GeForce RTX 5090 mit einem Power-Limit von 575 W im erwarteten Bereich. Die einzelnen Modelle der GeForce RTX 5090 geben sich hier wenig, aber natürlich ist ein solches Modell mit einem Power-Limit von 600 W wenige Prozentpunkte schneller. Der Käufer einer Karte kann sich entscheiden, welches Modell es sein soll – je nach Hersteller und Power-Limit. Wer eine Umrüstung eigenhändig übernehmen möchte, hat ebenfalls diese Entscheidungsfreiheit. Vorerst wird es bei der GeForce RTX 5090 bleiben, eine Variante für die GeForce RTX 5080 ist aber bereits in Planung.
Bei den Messwerten positioniert sich die mit dem LYNK+ ausgestattete GeForce RTX 5090 zwischen den Modellen mit AiO-Kühler und der mit dem Custom-Wasserkühler ausgestatteten Variante. Somit liefert das LYNK+-System hier die versprochene Leistung und hat mit den bis zu 575 W an Abwärme keinerlei Schwierigkeiten. Die Temperaturen für die GPU und den GDDR7-Speicher fallen im Vergleich zu einer luftgekühlten Karte deutlich geringer aus. Vorteile gibt es aber nicht nur bei den Temperaturen, sondern auch hinsichtlich der Lautstärke, wenngleich dies auch davon abhängig ist, welche Lüfter auf dem Radiator zum Einsatz kommen und wie die Lüfterkurve eingestellt ist.
Preislich stellt sich das LYNK+-System wie folgt auf:
- LYNK+ Cooler Module für die GeForce RTX 5090: 161,90 Euro
- LYNK+ Radiator Module 360 SLIM: 199,90 Euro
- LYNK+ GeForce RTX 5090 Upgrade Kit: 379,90 Euro
- LYNK+ Backplate: 19,90 Euro
Die AiO-Modelle der GeForce RTX 5090 starten aktuell bei 2.950 Euro. Das günstigste Modell der GeForce RTX 5090, welches zum LYNK+ kompatibel ist, kostet 2.699 Euro. Rechnet man hier nur die Kosten für das Cooler und Radiator Module hinzu, landet man etwas über dem Preis, der für eine Karte mit AiO-Kühler fällig wird. Bei Caseking startet die günstigste Konfiguration (LYNK+ mit INNO3D GeForce RTX 5090 X3) schon ab 2.539,80 Euro. Allerdings kann Caseking aktuell nur Konfugurationen liefern, die ab 3.169,90 Euro starten, womit man wieder über dem Niveau einer AiO-Karte liegt.
Wer sich für ein LYNK+-System bzw. ein Radiator Module entscheidet, der kann noch die gewünschten Lüfter auswählen. Grundsätzlich ist der Radiator natürlich mit allen 120-mm-Lüftern kompatibel.
Wir haben uns in diesem Test auf die Grafikkarte mit LYNK+ als Kühlung beschränkt. Bei Caseking werden aber auch die Komplettsysteme damit angeboten.
Nun aber kommt ein Argument hinzu, welches die Karten mit AiO-Kühler nicht bieten können: Wer sich in zwei Jahren dazu entscheidet, eine GeForce RTX 6080/90 anzuschaffen, der wird die aktuelle LYNK+ GeForce RTX 5090 einfach austauschen können. Radiator und Pumpe verbleiben im System und müssen nicht erneut gekauft werden. Die Kosten bei der Anschaffung einer weiteren Karte fallen geringer aus. Die Erweiterbarkeit spielt auch eine Rolle, wenn zukünftig vorgesehen ist, auch den Prozessor in dieser Form zu kühlen. LYNK+ spricht bereits über einen solchen Kühler, der irgendwann 2026 auf den Markt kommen soll. Offenbar soll es auch weitere Radiatoren geben – schematisch gezeigt wird ein 240-mm-Modell. Allesamt werden die Radiatoren über eine Pumpe und Ausgleichsbehälter enthalten. Die Option einen günstigen Radiator ohne Pumpe nachzurüsten, fehlt uns allerdings.
Die proprietären Anschlüsse können als Vor- oder Nachteil angesehen werden. Die Quick-Connect-Anschlüsse sind in der Praxis angenehm in der Handhabung. Sie müssen nur aneinandergesetzt und mittels einer Schraube zusammengezogen werden. Auch bei mehreren Vorgängen konnten wir keinerlei erwähnenswerten Verlust an Kühlflüssigkeit feststellen. Die Mechanik und Verarbeitung gehen Hand in Hand mit der guten Verarbeitungsqualität des Kühlers. Die helle, gebürstete Aluminiumoberfläche weiß zu gefallen. Dies trifft auch auf die RGB-Beleuchtung zu. Wer diese nicht sehen möchte, der kann sie auch einfach abschalten.
Auf den ersten Blick bietet das LYNK+-System die Option, eine kosteneffiziente und mitwachsende Kühllösung zu sein, die viele AiO-Kühler auf Grafikkarte und Prozessor ersetzen kann. Dies wird aber auch nur funktionieren, wenn LYNK+ nachlegen kann und auch in zwei Jahren noch existiert. In Form eines CPU-Kühlers dürfte dies in Kürze der Fall sein, viel wichtiger aber ist, dass man auch bei der nächsten Grafikkarten-Generation noch dabei ist. Erst dann kann das System seine Vorteile wirklich ausspielen.
In gewisser Weise ist der Einsatz von LYNK+ in der aktuellen Form auch eine Wette auf die Zukunft. Sicherlich, ein Umbau oder die fertig bestückten Karten sind auch heute schon nicht teurer, als AiO-Modelle. Mit dem Kauf einer zukünftigen Karte oder der Erweiterung, was bei einem AiO-Modell gar nicht erst möglich ist, kommt dann der Kostenvorteil zum Tragen.
- gute Kühlleistung
- preislich auf Niveau der AiO-Modelle
- zukünftige Erweiterbarkeit
- schicke Optik (Aluminium + RGB-Elemente)
- günstigste Konfiguration ab 2.540 Euro (falls verfügbar)
- hohe preisliche Einstiegshürde (DIY)
Aufgrund der guten technischen Umsetzung der Quick-Connect-Anschlüsse und des zukünftigen Potenzials dieser Lösung, vergeben wir an LYNK+ unseren Technik-Award.
