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8 GB sind 2025 nicht mehr zeitgemäß

Die GeForce RTX 5060 im Test

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Der Start der GeForce RTX 5060 war etwas unüblich, denn zum Verkaufsstart gab es keine unabhängigen Tests, sondern nur kuratierte Previews. Das Vorgehen wurde auch von uns stark kritisiert, denn auch wenn NVIDIA in der Vergangenheit ein ähnliches Vorgehen an den Tag gelegt hat, so darf dies kein Vorbild für eine Ausweitung sein. Heute nun schauen wir uns die MSI GeForce RTX 5060 Gaming genauer an und wollen versuchen zu klären, ob eine solche Karte im Jahr 2025 noch angebracht ist, denn NVIDIA bietet dieses Modell mit nur 8 GB an Grafikspeicher an.

In unserer Artikel-Sektion findet ihr alle bisherigen Tests zu den Blackwell-Karten und auch zu den neuen AMD-Modellen der Radeon-RX-9070-Serie. Für die Karten der GeForce-RTX-50-Serie wollen wir auf die jeweiligen Startartikel verweisen:

Alle Details zur Blackwell-Architektur und den neuen Technologien haben wir in einem Artikel zum Editors Day von NVIDIA zusammengefasst.

Bisher haben wir die GeForce RTX 5060 Ti nur mit 16 GB Grafikspeicher untersucht. Auch hier war der Kritik am Vorgehen von NVIDIA zum Start groß, denn die Variante mit 8 GB sollte erst eine Woche später in den Markt folgen. Und so stellte sich wohl das von NVIDIA angedachte Bild dar: Tests der GeForce RTX 5060 Ti gab es nur mit 16 GB, der unbedarfte Käufer merkt sich aber nur die Modellvariante und kauft einige Tage oder Wochen später eventuell eine GeForce RTX 5060 Ti mit 8 GB, da diese günstiger sein wird. Wir hoffen bald auch noch einen Test der GeForce RTX 5060 Ti mit 8 GB nachreichen zu können, um ein möglichst vollumfängliches Bild darstellen zu können.

In Kürze wird auch die Radeon RX 9060 XT auf den Markt kommen. Auch diese gibt es mit 16 und 8 GB Grafikspeicher. Man kann davon ausgehen, dass es zum Start auch hier nur Tests mit Karten mit 16 GB geben wird, denn auch AMD hat ein Interesse daran sein Modell bestmöglich darzustellen. Auf der Computex haben uns einige Boardpartner erzählt, dass AMD nicht aktiv verhindert, dass diese Samples der 8-GB-Variante zur Verfügung stellen (anders als NVIDIA), aber auch bei den Partnern dürfte das Interesse an Tests der 16-GB-Modelle groß sein.

8 GB sind in 2025 einfach zu wenig

Im Rahmen der Nachtests älterer Karten mit dem aktuellem Testparcours zeigte sich: 8 GB können unter bestimmten Bedingungen problematisch werden. Die FPS brechen ein oder Grafikeinstellungen können gar nicht mehr übernommen werden. Dies ist natürlich auch abhängig von der gewählten Auflösung. 12 GB oder gar 16 GB sollten es im Jahre 2025 schon sein und selbst an einem 128 Bit breiten Speicherinterface ließen sich mit 3-GB-Modulen eben genannte 12 GB Gesamtkapazität realisieren. Aus technischer Sicht gibt es also keinen Grund, bei 8 GB zu bleiben. Es ist schlichtweg NVIDIAs Entscheidung, dies in dieser Form umzusetzen.

Während der Käufer bei der GeForce RTX 5060 Ti aber eine Wahl zwischen 8 und 16 GB Grafikspeicher hat, ist diese bei der GeForce RTX 5060 nicht mehr vorhanden. Wer sich also für eine GeForce RTX 5060 entscheidet, legt sich auch auf die 8 GB fest.

Nun aber zu den technischen Daten der GeForce RTX 5060:

Gegenüberstellung der GeForce-RTX-XX60-Serie

GeForce RTX 5060 GeForce RTX 4060GeForce RTX 3060
GPU GB206
AD107GA106
Architektur Blackwell Ada LovelaceAmpere
SMs 30 2428
FP32-ALUs 3.840
3.072
3.584
Basis-Takt - 1.830 MHz
1.320 MHz
Boost-Takt - 2.460 MHz1.780 MHz
L1-Cache 3.840kB 3.072 kB3.584 kB
L2 Cache24 MB 24 MB6 MB
Speicherinterface 128 Bit 128 Bit192 Bit
Speicher GDDR7 (28 Gbps) GDDR6X
GDDR6X
Speicherkapazität 8 GB 8 GB12 GB
Speicherbandbreite 448 GB/s
272 GB/s360 GB/s
TGP 150 W 115 W170 W
Preis 319 Euro 329 Euro
329 Euro

Auch für die GeForce RTX 5060 setzt NVIDIA die GB206-GPU ein. Diese verfügt über ein lediglich 128 Bit breites Speicherinterface, weshalb NVIDIA theoretisch die Option hätte, Varianten mit 8 und 16 GB Grafikspeicher anzubieten. Entscheiden hat man sich, bei 8 GB zu verbleiben. Ob 8 GB heutzutage noch ausreichen, wird weiterhin kontrovers diskutiert – bereits bei der GeForce RTX 4060 war dies ein Kritikpunkt unsererseits. Mit der GeForce RTX 5060 ändert sich an dieser Situation leider nichts. Welche Auswirkungen dies auf die tatsächliche Performance hat, müssen entsprechende Tests zeigen. 8 GB Grafikspeicher können bereits heute bei einigen Spielen in 1080p zum Flaschenhals werden – ganz zu schweigen von kommenden Titeln der nächsten Jahre.

Beim GPU-Ausbau positioniert sich die GeForce RTX 5060 Ti mit 30 SMs im Rahmen der Blackwell-Architektur etwas über der GeForce RTX 4060 (24 SMs) und der GeForce RTX 3060 (28 SMs). Zusammen mit den Verbesserungen in der Mikroarchitektur dürfte dies eine Rohleistungssteigerung von rund 20 % ermöglichen. Dank höherer Taktraten könnte sich die Gesamtperformance sogar auf ein Plus von etwa 25 % belaufen.

Durch den Einsatz des schnelleren GDDR7-Speichers steigt die Speicherbandbreite wieder auf ein Niveau, das auch die GeForce RTX 3060 mit ihrem 50 % breiteren Interface entspricht. Konkret erreicht die GeForce RTX 5060 eine Bandbreite von 448 GB/s – ebenso wie die GeForce RTX 5060 Ti. Mit einer Total Graphics Power (TGP) von 150 W bewegt sich das Modell zwischen den beiden Vorgängergenerationen. Im Vergleich zur GeForce RTX 4060 steigt der Stromverbrauch auf dem Papier aber deutlich an.

In puncto Systemanbindung setzt die GB206-GPU auf ein PCIe-5.0-Interface mit acht Lanes. In dieser Leistungsklasse sollten selbst acht Lanes über PCIe 4.0 keine spürbaren Einschränkungen verursachen.

Preislich veranschlagt NVIDIA für die GeForce RTX 5060 einen Einstieg bei 319 Euro und damit ist die Karte etwas günstiger als der Vorgänger. Da die Karten nun schon ein paar Tage am Markt ist, finden sich die Modelle sogar schon für etwas unter 300 Euro im Handel.

MSI GeForce RTX 5060 Gaming

Die MSI GeForce RTX 5060 Gaming Grafikkarte hat eine Größe von 245 x 135 mm und benötigt zwei PCIe-Slots. Sie ist mit zwei 95 mm großen Axiallüftern ausgestattet. Die Backplate auf der Rückseite ist größtenteils geschlossen, mit einer Öffnung im hinteren Drittel, um dem Lüfter zu helfen, die Luft effizient durch den Kühler zu leiten.

Auf der Vorderseite der Karte befindet sich ein einzelner 8-Pin-Anschluss. Ähnlich wie bei der GeForce RTX 5060 Ti sind die Boardpartner nicht verpflichtet, den 12V-2x6-Anschluss zu verwenden. Der PCI-Express-Slot zeigt deutlich, dass NVIDIA die GPU mit nur vier PCIe-5.0-Lanes anbindet, da nur acht der sechzehn möglichen Lanes an den Slot angeschlossen sind. Im Gegensatz zur Gigabyte GeForce RTX 5060 Ti Eagle verfügt diese Karte jedoch nicht über einen halbierten Slot.

Die Slotblende bietet die übliche Display-Output-Konfiguration mit einem HDMI 2.1b-Anschluss und drei DisplayPort 2.1-Anschlüssen.

Die GB206-GPU im Vergleich

Die GeForce RTX 5060 Ti und GeForce RTX 5060 sind mit der GB206-GPU ausgestattet, dem bislang kleinsten Ableger der Blackwell-Architektur. Daher lohnt es sich, die technischen Spezifikationen dieses Chips genauer zu betrachten.

NVIDIA setzt bei der Blackwell-GPU-Serie, ähnlich wie bei der Ada-Lovelace-Generation, auf das 4N-Verfahren von TSMC. Dadurch bleibt die Transistordichte unverändert, und Leistungssteigerungen gehen zwangsläufig mit einer größeren Chipfläche einher. Dies wird besonders deutlich beim Vergleich der GB202- und AD102-GPUs, während die GB205-GPU zwischen den AD103- und AD104-GPUs liegt.

Die GB206-GPU, die in den GeForce RTX 5060 und RTX 5060 Ti verwendet wird, ist deutlich größer als die AD106-GPU der RTX 4060-Modelle, verfügt aber über weniger Transistoren. Die AD106 war somit deutlich kompakter und dichter bestückt. Die Auswirkungen dieser Unterschiede auf die Leistung werden sich in kommenden Tests zeigen.

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