TEST

Hoher Takt und optimierte Timings

Schneller DDR5 von Corsair und G.Skill im Test - Weitere Optimierungen und Temperaturen

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Der Sprung von DDR4-4800 auf DDR5-6000/6200 mit den Vorgaben der Timings ist dank der XMP-3.0-Profile recht einfach. Nicht nur werden damit Spannung und Takt korrekt eingestellt, sondern auch einige der Timings. Eines haben die Erfahrungen unserer Community aber bereits gezeigt: Die Subtimings sind ebenso wichtig und können einen großen Anteil daran haben, dass die Leistung des Speichers weiter verbessert wird. Dementsprechend haben wir uns für den G.Skill Trident Z5 DDR5-6000 CL36-36-36-96 und Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6200 CL36-39-39-76 auch angeschaut, welche weiteren Optimierungen möglich sind.

Eines vorweg: Sich in den schier endlosen Subtimings zu verlieren, kann eine Aufgabe sein, die nicht mit ein paar Stunden getan ist. Das Finden und Testen der richtigen Timings kann eine gefühlte Ewigkeit dauern. Timings haben gewisse Abhängigkeiten zueinander und müssen bestimmter Teiler einhalten, um auch einen positiven Einfluss zu haben. Auch hier empfiehlt sich ein Blick in den Intel DDR5 RAM OC Thread.

Dafür sind einerseits gemacht Erfahrungen aus dem "Intel DDR5 RAM OC Thread" wichtig, auf der anderen Seite bietet ASUS auch einige Presets für bestimmte Taktstufen und Speicherbestückungen. Ausgehend von diesen haben wir unsere beiden Kits noch weiter optimiert.

Gewählte Einstellungen

Kit SpeicherchipsTimingsSpannung
DDR5-6000 (XMP 3.0) G.Skill Samsung36-36-36-96-2T1,35 V
DDR5-6000 (optimiert) G.Skill Samsung32-35-35-52-2T
1,4 V
DDR5-6200 (XMP 3.0) Corsair SK hynix36-39-39-76-2T1,3 V
DDR5-6400 (optimiert) Corsair SK hynix32-36-36-52-2T1,35 V

Den G.Skill Trident Z5 DDR5-6000 CL36-36-36-96 konnten wir ausgehend vom XMP-3.0-Profil noch mit etwas schärferen Timings bei DDR5-6000 betreiben. Dazu mussten wir die Spannung auf 1,4 V anheben. Beim Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6200 CL36-39-39-76 sind die Voraussetzungen dank des verwendeten Speichers von SK hynix potentiell etwas besser. Per XMP 3.0 sind DDR5-6200 möglich, manuell optimiert sind wir auf DDR-6400 mit ebenfalls schärferen Timings gekommen. Auch hier mussten wie die Spannung aber etwas anheben.

Die Stabilität der Settings haben wir mittels TestMem5 (und einigen dazugehörigen Presets) sowie einer gleichzeitigen GPU/CPU-Last getestet.

AIDA64

Lesedurchsatz

in MB/s
Mehr ist besser

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AIDA64

Schreibdurchsatz

in MB/s
Mehr ist besser

AIDA64

Kopierdurchsatz

in MB/s
Mehr ist besser

AIDA64

Latenz

in s
Weniger ist besser

Wie sich bereits auf den ersten Blick zu erkennen ist, besteht zwischen den XMP-Profilen und den optimierten Settings noch ein gewaltiger Unterschied. Einerseits können die Transferraten noch einmal gesteigert werden, vor allem aber haben die Subtimings einen großen Einfluss auf die Latenz und dies sollte sich auch in den Spiele-Benchmarks zeigen. Hier haben wir aber die Auflösung dann doch noch einmal lauf 720p reduziert, um die Unterschiede etwas deutlicher zu machen.

Battlefield 2042

1.280 x 720 Pixel (Hoch)

in FPS
Mehr ist besser

F1 2021

1.280 x 720 Pixel (Mittel)

in FPS
Mehr ist besser

Die über das XMP-3.0-Profil hinausgehende Optimierungen haben einen signifikanten Einfluss auf die Leistung – und das nicht nur in synthetischen Benchmarks, sondern wie man sieht auch in Spielen. Insofern sollte sich jeder, der zumindest etwas Muße dazu hat, damit auseinandersetzen. Andernsfalls bleibt viel Potenzial im Speicher brach liegen.

Command Rate bringt nichts

Das Ändern der Command Rate erbrachte in unseren Tests keinerlei Verbesserungen der Leistung. Immer wieder wird über einen Leistungsgewinn von bis zu 10 % im Zusammenhang mit der Command Rate gesprochen, dies können wir jedoch nicht bestätigen.

Temperaturen

Das Thema Temperaturen ist bei für DDR5-Speicher bei 1,4 V und mehr nicht mehr ganz so unproblematisch, wie es auf den ersten Blick klingen mag. Via HWINFO haben wir einerseits die Temperaturen ausgelesen, die hier aufgeführt werden. Aber auch mit einer Wärmebildkamera sind wir an die Module herangetreten.

Auch hier noch ein paar Worte zu den Voraussetzungen dieser Messungen: Ein Noctua NH-U12A kühlte den Prozessor und blies in einem offenen Aufbau auch in Richtung der DIMM-Steckplätze. Somit waren diese zumindest über ihre Heatspreader hinweg mit Frischluft versorgt. Für die Idle-Temperatur haben wir nach einer gewissen Last eine 30 minütliche Pause eingelegt und danach die entsprechenden Werte aufgenommen. Für die Last haben wir mehrere MemTest-Durchläufe genommen.

Temperaturen

Idle

in °C
Weniger ist besser

Temperaturen

Last

in °C
Weniger ist besser

Für den Idle-Betrieb stellen wir zwischen den Modulen von Corsair und G.Skill einen Temperaturunterschied von etwa 2 °C fest. Dies spielt für die Praxis aber noch keinerlei Rolle.

Die Werte unter Last zeigen dann aber, dass die Idle-Temperaturen offenbar nur ein Vorbote war. 63 °C lesen wir bei G.Skill aus, bei den Corsair Dominator Platinum RGB sind es nur 52,5 °C. Die Temperatur kann hier sogar um weitere 2 °C gesenkt werden, wenn die RGB-Beleuchtung abgeschaltet wird. Mit diesem Eindruck der eher mäßigen Temperaturen des G.Skill Trident Z5 sind wir auch nicht alleine. Bereits andere Tests zeigten ähnliche Ergebnisse.


Über die Wärmebildkamera bestärkt sich dieser Eindruck. Die Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6200 CL36-39-39-76 werden auf der Oberfläche im Idle-Betrieb nur 32 °C warm, unter Last messen wir 43,8 °C. Die internen Sensoren kommen unter dem Heatspreader unter Last auf 52,5 °C.


Im Idle-Betrieb sind auch die G.Skill Trident Z5 DDR5-6000 CL36-36-36-96 mit 32,8 °C nicht wärmer als die Module von Corsair. Unter Last dann aber messen wir zwischen den beiden Seiten des Heatspreaders bereits 54,8 °C – ausgelesen werden über 60 °C. Hier sollte G.Skill sicherlich noch einmal nachbessern.