Das wäre wohl ein guter Zeitpunkt um ein kurzes Review zur
Feker IK75 zu schreiben.
Es ist und bleibt Plastik und zwar solches, dem man auch anmerkt, dass es Plastik ist. Es ist nicht richtig dünn und auch nicht schlecht verarbeitet, aber es mutet trotzdem eher günstig an. Der Lieferumfang mit einer PC Plate zusätzlich zur Steel Plate ist nett und ermöglicht mit dem Gasket Mount dann auch ein recht flexibels Gesamtpaket. Das Gasket ist verclippt, ich habe diese Clips im Gegensatz zu einigen Stereotypennerds auch problemlos aufbekommen. Bisschen Kraft und es ist offen. Die Kehrseite der Medaille ist, dass ich keine Möglichkeit habe, den Sitz über die Schrauben oder einen O-Ring-Mod zu variieren. Außerdem sitzen Ober- und Unterteil durch die Konstruktion nicht völlig spielfrei ineinander. Im Betrieb nervt das nicht, mich als Mechaniker dafür umso mehr. Schließlich hat das Gehäuse etwas Verzug, die vorderen Ecken wackeln etwas auf dem Tisch. Habe den Gummifuß in der Mitte etwas gekürzt. Löst das Problem, ich finde es aber unelegant.
Hinten gibt es klappbare Füße in zwei Längen, die längeren lassen das Board schon fast senkrecht stehen. Ich hätte mir die kürzeren als die längeren gewünsch und zusätzlich eine Anhebung um 1-2°.
Der innere Aufbau ist billig bis solide. Keine Dämmung im Gehäuse, die den Namen verdient hat, sonder ein dünnes Stück super luftigen Verpackungsschaumstoffs. Dafür gut sitzender PCB und Plate Foam. Der Plate Foam sollte auch drin bleiben, sonst scheppert es. Den PCB Foam habe ich durch Krepp ersetzt. Am PCB gibt es absolut nichts auszusetzen, alles sauber verlötet und tut wie es soll. Was nervt, ist die grüne Beleuchtung der linken Strg.-Taste bei angeschlossenem Kabel. Muss ein Ladeindikator sein, im Minimanual steht da nix zu. Das Manual ist insgesamt Murks, wenn man bedenkt wieviele versteckte Funktionen so ein Board hat. Das machen andere Hersteller besser. Der Knob des Encoders ist super billig und sitzt nur mit Tesafilm ordentlich. Der wird noch getauscht.
Ich habe gelubte Boba U4T mit MT3 draufgeschmissen, das Gehäuse mit Moosgummi ausgestopft, Tape Mod und Original Plate Foam unter der PC Plate. Das klingt ziemlich satt (tiefer als meine GMMK Pro mit Case Foam, Tape Mod, FR4 Plate und Epsis mit Cherry Caps), aber es fehlt der cremige Klangcharakter einer schweren Metalltastatur. Es klingt nicht billig, aber auch nicht so befriedigend wie andere Boards. Flex ist angenehm, variiert aber nach Region auf der Tastatur. Die Randbereiche neigen etwas zum Knarzen, wenn ich es drauf anlege. Die Beleuchtung ist mir zu grell. Entweder ich bin blöd oder sie lässt sich nicht in der Helligkeit regulieren.
Pairing mit BT und Dongle funktioniert einwandfrei. Die gigantisch Akkukapazität konnte ich noch nicht auf ihre Leistung in der echten Welt testen.
Insgesamt: Durchwachsen. Für 90€ schon ok, aber für wenig mehr bekommt man geilere Boards, wenn man auf Wireless verzichten kann. Ne Keychron K2 kann da aber nicht mit.
"Fertig", bis auf den Knob:
Zwischendurch mit JSA-Profil. Ganz geil, wenn man SA mag, die Space Taste aber zu hoch ist. Die niedrigere vordere Reihe ist sehr viel ergonomischer. Ebenso erleichtern die niedrigere F-Row und die uniformen Funtionstasten die Orientierung. MT3 ist aber geiler