Zusammen mit der GeForce-RTX-50-Serie führte NVIDIA im Januar DLSS 4 ein, welches unter anderem die Techniken Super Resolution, Ray Reconstruction und DLAA auf Basis eines neuen KI-Modells namens Transformer verwendet. Die Technik verlässt nun die Beta-Phase, wenngleich zahlreiche Spiele das neue Modell bereits verwendeten.
Die zentrale Neuerung des Transformer-Modells besteht darin, dass NVIDIA sich von den bisher verwendeten Convolutional Neural Networks (CNNs) abwendet, da mit dieser Technologie die Leistungsgrenze erreicht wurde und keine nennenswerten Fortschritte mehr möglich waren. Als Lösung setzt das Unternehmen nun auf den Vision Transformer oder eben kurz das Transformer-Modell.
Im Gegensatz zu den CNNs, die nur auf einen begrenzten Pixelbereich fokussiert sind, überwinden die Transformer-Modelle diese Einschränkung, indem sie den gesamten Frame und sogar mehrere aufeinanderfolgende Frames gleichzeitig analysieren können. Die zugrundeliegende KI ist in der Lage, eigenständig die Relevanz einzelner Bildausschnitte oder Sequenzen zu bewerten. NVIDIA erwartet sich von den Transformer-Modellen eine deutlich verbesserte Bildschärfe, stabilere Darstellungen sowie eine Reduzierung von Ghosting-Effekten.
Einige Beispiele:
Cyberpunk 2077: Phantom Liberty
3.840 x 2.160 Pixel, RT: Overdrive, DLSS: Qualität
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Das neue Transformer-Modell sorgt also für eine bessere Bildqualität, ist jedoch für die GeForce-Grafikkarten fordernder. Wir reden allerdings von einem Leistungsunterschied zwischen dem CNN- und Transformer-Modell im einstelligen Prozentbereich in der GeForce-RTX-50-Serie – bis maximal 5 %. Etwas mehr ist es in der GeForce-RTX-40- und GeForce-RTX-30-Serie, wo das CNN-Modell bis zu 15 % höhere FPS liefert. Benchmarks dazu finden sich zum Beispiel im Test der GeForce RTX 5090.
Die Version 310.3.0 von DLSS, die offensichtlich nichts mit der "DLSS 4"-Namensgebung zu tun hat, soll laut Changelogs sparsamer mit dem Grafikspeicher umgehen. Dies wird inzwischen von zwei Quellen (#1, #2) bestätigt.
DLSS 4 mit Super Resolution, Ray Reconstruction und DLAA funktioniert ab der GeForce-RTX-20-Serie. Der Einsatz von Frame Generation startet ab der GeForce-RTX-40-Serie, Multi Frame Generation ist erst ab der GeForce-RTX-50-Serie möglich.
Dass DLSS 4 mit dem Transformer-Modell nun die Beta-Phase verlassen hat, dürfte keine weiteren Auswirkungen auf Spiele haben, die dies bereits nutzen. Dutzende Spiele nutzen das Transformer-Modell bereits. Auf einer Seite von NVIDIA kann man nach Spielen suchen, welche eine der RTX-Technologien unterstützt und nach diesen sortieren.
Update:
Im DLSS Programming Guide Release (PDF) macht NVIDIA konkrete Angaben zur Nutzung des Grafikspeichers. Videocardz hat in einer älteren Version des Guides die Unterschiede zwischen DLSS 310.2.0 mit dem CNN- und Transformer-Modell sowie für die neue Version 310.3.0 zusammengetragen.
1080p | 1440p | 4K | 8K | |
CNN (DLSS 310.2.0) | 60,83 MB | 97,79 MB | 199,65 MB | 778,3 MB |
Transformer (DLSS 310.2.0) | 106,9 MB | 181,11 MB | 387,21 MB | 1.517,6 MB |
Transformer (DLSS 310.3.0) | 85,77 MB | 143,54 MB | 307,37 MB | 1.225,17 MB |
In der DLSS-Version 310.2.0 gibt es zwischen dem CNN- und Transformer-Modell noch recht große Unterschiede in der Nutzung – teilweise belegt das neue Modell hier den doppelten Speicher. Mit der Version 310.3.0 fährt NVIDIA den Speicherbedarf wieder etwas zurück, aber auch hier liegt das neue Transformer-Modell noch vor dem älteren und optisch schwächeren CNN-Modell.