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Redundanz durch HA, RAID, (IP-)Failover

Synologys PAS-Serie richtet sich an Enterprise-Kunden

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Synologys PAS-Serie richtet sich an Enterprise-Kunden
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Auf der Computex hat Synology die Gelegenheit dafür genutzt, die neue PAS-Serie für die Mission "Critical Workloads" vorzustellen. Mit der PAS-Serie geht Synology deutliche Schritte vorwärts und richtet sich mit der Ausstattung und den zahlreichen Features klar an Enterprise-Kunden, die hohe Anforderungen an das System selbst stellen. Dazu gehört das Thema High Availability, Replication, jede Menge Storage und natürlich eine sehr hohe Performance. Ganz klar hervorzuheben ist der PAS7700-Server, den Synology auf 4 HEs (Höheneinheiten) designt hat. Gerade beim Thema Storage gehören auch die U.3-NVMe-SSDs von Synology selbst.

Das große PAS7700-System kommt auf 4 HEs, doch besteht das PAS7700 im Grunde aus zwei 2-HE-Server-Systemen, die zusammen eine Einheit bilden und die Redundanz in Form der High Availability, der Data-Replication und des Failovers gewährleisten. In jedem der beiden Server-Systeme steckt als Herzstück der AMD Epyc 7443 (Milan) als CPU drin. Basierend auf dem SP3-Sockel (LGA4094) und der zugrundeliegenden Zen-3-Architektur bringt der Epyc 7443 24 Kerne und 48 Threads mit - beide Systeme zusammen bieten somit 48 Kerne und 96 Threads. Mit der maximalen TDP von 200 Watt bietet der Epyc 7443 einen Grundtakt von 2,85 GHz und einen Turbotakt von 4 GHz.

Üppig geht es dann natürlich beim maximalen Arbeitsspeicher-Ausbau zu, denn der Epyc 7443 kann bis zu 4 TB an DDR4-Speicher adressieren. Jede der beiden Untereinheiten des PAS7700 bringt 16 DDR4-RDIMM-Speicherbänke mit und Synology berücksichtigt das Octa-Channel-Interface. Um auf 4 TB pro Untereinheit zu kommen, müssen 16 DDR4-RDIMMs mit einer Speicherkapazität von 256 GB installiert sein. Hinzu kommen generell gleich 128 PCIe-4.0-Lanes, die der Epyc 7443 mitbringt. Und diese Lanes werden auch benötigt, wenn die restliche Ausstattung eingesehen wird.

Alleine für den Storage werden U.3-NVMe-SSDs eingesetzt, wobei ausschließlich die U.3-SSDs von Synology selbst unterstützt werden. Die maximale SSD-Größe gibt Synology mit 7,86 TB an. In Summe sind bei dem PAS7700-System 1,6 PB an Storage realisierbar. Sollte dies nicht ausreichen, kann das Ganze mit bis zu sieben PAX224-Systemen (2 HE) von Synology auf bis zu 8 PB erweitert werden, um im 5:1-Deduplication-Verfahren hohe Zusatzkosten einzusparen. Der Server-Administrator hat bei der Ansteuerung des Storage-Pools die Wahl zwischen NVMe over Fibre Channel und NVMe over TCP.

Ein wichtiger Part ist natürlich auch die Netzwerk-Anbindung. Jede Untereinheit des PAS7700-Systems bringt neben 6x 25 GbE außerdem 2x 100 GbE mit, die natürlich mittels LWL (Lichtwellenleiter, Glasfaser) angeschlossen werden. Das Ganze mit der Zahl 2 multipliziert ergeben sich 4x 100 GbE und 12x 25 GbE. Verglichen mit den FlashStation-Modellen verspricht sich Synology mit dem PAS7700-System einen Performance-Zuwachs um den Faktor 3. Zeitgleich sind die Latenzen des Storage laut Synology mit 1,25 Millionen IOPS bei gerade einmal 0,61 Millisekunden. Die sequentielle Datenrate gibt das Unternehmen mit flinken 30 GB pro Sekunde an.

Sicherheit wird beim PAS7700 großgeschrieben

Gerade bei einem System, das "Critical Workloads" durchführen soll, darf es an Sicherheitsmechanismen nicht scheitern und Synology hat sich ein 3-Layer-System einfallen lassen. Der Hardware-Bereich wird durch AMDs Inifiniy Guard und durch die Laufwerks-Verschlüsselung geschützt. Das System selbst wird durch Zugriffsberechtigungen, der Multi-Faktor-Authentifizierung und durch die Volume-Verschlüsselung gegen Angriffe immun. Generell werden die Logins und das Verhalten der eingerichteten Benutzer stets kontrolliert und protokolliert. Besonderes Augenmerk legt Synology auf die Aktivität der gespeicherten Dateien und gerade Enterprise-Unternehmen stehen einem hohen Ransomware-Risiko entgegen. Hierfür gibt es ein Monitoring. 

Dennoch sollte der Server-Administrator wissen, dass mindestens ein zusätzliches Offline-Backup der Daten unverzichtbar ist. Gerade dann, wenn die Daten wirklich wichtig sind - und das sind sie in Enterprise-Umgebungen in der Regel - sollte bei all den vorbildlichen Sicherheitsvorkehrungen und vorhandenen Redundanzen des PAS7700-Systems (RAID, HA, Failover und Co.) auf die Konsistenz der wichtigen Daten geachtet werden. Hierfür gibt es eben mehrere Möglichkeiten: Data-Replication auf weitere und gegebenfalls abgeschottete Systeme und das klassische Offline-Backup.

Um die Hochverfügbarkeit zu gewährleisten, wurden zahlreiche Mechanismen berücksichtigt. Liegt generell ein Fehler bei der Hardware oder nach einem Software- und/oder Firmware-Upgrade vor, erfolgt ein Hardware-Failover auf die zweite Untereinheit des PAS7700. Auch das Networking darf nicht unterbrochen werden. Hierfür steht im Falle eines Fehlers das IP-Failover zur Stelle. Synology beschreibt, dass der maximale Dauer eines Ausfalls im schlimmsten Fall bei fünf Sekunden liegen soll. Von Synology aus wird es die Möglichkeit geben, die Daten von bestehenden und alten Synology-Systemen (Cold Side) auf die neue PAS-Serie (Hot Side) zu migrieren.

Das PAS7700-System steht in dieser News natürlich im Vordergrund und stellt das Highlight dar, doch gab Synology auch ein kleineres PAS3600-System in Aussicht, das auf 2 HEs kommt und sich an weniger anspruchsvolle Umgebungen richten soll. Synologys neue PAS-Serie wird im ersten Quartal 2026 verfügbar sein, Preise nannte Synology zunächst nicht.

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