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Kriselnder Chipreise

Intel überträgt 10 % Anteile an US-Regierung

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Intel überträgt 10 % Anteile an US-Regierung
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Nach Rücktrittsforderungen an den CEO, einem persönlichen Treffen zwischen Lip-Bu Tan und US-Präsident Donald Trump sowie dem Einstieg des japanischen Investmentunternehmen Softbank vollzogen die US-Regierung und der kriselnde Chipriese im Verlaufe der Nacht den erwarteten Schritt: Die US-Regierung wird mit 10 % an Intel beteiligt und erwirbt dazu 8,9 Milliarden US-Dollar in Intel-Stammaktien.

Die Beteiligung der Regierung wird aus den verbleibenden 5,7 Milliarden US-Dollar an Zuschüssen finanziert, die Intel im Rahmen des US-amerikanischen CHIPS and Science Act bereits bewilligt, aber noch nicht ausgezahlt wurden, sowie aus 3,2 Milliarden US-Dollar, die dem Unternehmen im Rahmen des Secure Enclave-Programms gewährt wurden. Intel wird seinen Verpflichtungen im Rahmen des Secure Enclave-Programms weiterhin nachkommen und bekräftigt sein Engagement, dem US-Verteidigungsministerium vertrauenswürdige und sichere Halbleiter zu liefern. Die Investition in Höhe von 8,9 Milliarden US-Dollar kommt zu den 2,2 Milliarden US-Dollar an CHIPS-Zuschüssen hinzu, die Intel bisher erhalten hat, sodass sich die Gesamtinvestition auf 11,1 Milliarden US-Dollar beläuft.

Gemäß den Bedingungen der heutigen Ankündigung erklärt sich die US-Regierung bereit, 433,3 Millionen Stammaktien von Intel zu einem Preis von 20,47 US-Dollar pro Aktie zu erwerben, was einem Anteil von 9,9 % am Unternehmen entspricht. Damit bekommt der amerikanische Steuerzahler einen Preisnachlass gegenüber dem aktuellen Marktpreis von 25,03 US-Dollar.

Die Regierung erhält zudem einen fünfjährigen Optionsschein zu einem Preis von 20 US-Dollar pro Aktie für weitere fünf Prozent der Intel-Stammaktien, der nur ausgeführt werden kann, wenn Intel nicht mehr mindestens 51 % des Foundry-Geschäfts besitzt. Die bestehenden Rückforderungs- und Gewinnbeteiligungsbestimmungen im Zusammenhang mit dem zuvor von der Regierung im Rahmen des CHIPS Act an Intel gewährten Zuschuss in Höhe von 2,2 Milliarden US-Dollar werden aufgehoben.

As the only semiconductor company that does leading-edge logic R&D and manufacturing in the U.S., Intel is deeply committed to ensuring the world’s most advanced technologies are American made. President Trump’s focus on U.S. chip manufacturing is driving historic investments in a vital industry that is integral to the country’s economic and national security. We are grateful for the confidence the President and the Administration have placed in Intel, and we look forward to working to advance U.S. technology and manufacturing leadership.
- Lip-Bu Tan, Intel CEO

Stärkung der US-Position

Auch wenn TSMC und Samsung in den vergangenen Jahren, und speziell unter US-Präsident Trump, Milliardensumme in die Chipfertigung in den USA gesteckt haben, ist Intel das einzige Unternehmen in diesem Bereich, welches als US-Unternehmen auch vollständig unter der Kontrolle der USA steht. Vor allem TSMC wird seinen "Silicon Shield" nicht aufgeben und die neusten Fertigungs- und Packaging-Technologien nur im Heimatland zur Anwendung bringen. In den US-Fabs werden diese dann mit einiger Verzögerung eingeführt.

Intel verkündete zuletzt sogar, man werde sich aus dem Geschäft der Entwicklung und letztendlich auch Fertigung von sogenannten Leading-Edge-Prozessen, damit sind die neuesten und kleinsten Fertigungsprozesse gemeint, zurückziehen, wenn Intel 14A nicht zu einem wirtschaftlichen Erfolg werden. Damit stünden die USA dann ohne ein dort ansässiges Unternehmen dar, welches in diesem Bereich aktiv ist.

Mit den direkten Investitionen der US-Regierung in Intel soll vor allem ein Vertrauen geschaffen werden, welches hoffentlich auch einen oder mehrere externe Kunden anlockt. Mit Intel 18A wird Intel zu einem Großteil nur die eigene Produktsparte bedienen. Ob Intel 18A-P ein Wendepunkt sein kann, ist fraglich. Bei Intel Foundry wird nun vieles vom Erfolg von Intel 14A abhängen.

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