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Intel gibt Pläne auf

Keine Chipfabrik in Deutschland

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Keine Chipfabrik in Deutschland
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Es war eines der größten Subventionsprojekte von Ex-Wirtschaftsminister Robert Habeck – nun werden die Pläne endgültig begraben: Das hochmoderne Intel-Halbleiterwerk in Magdeburg wird nicht kommen. Das machte der kriselnde Konzern am Donnerstagabend im Rahmen der Bekanntgabe seiner neusten Quartalszahlen öffentlich.

Zuletzt wurden die Pläne für eine "strategische Pause" vorerst zwei Jahre lang auf Eis gelegt. Ursprünglich war der erste Spatenstich für 2024 angepeilt, das Projekt sollte mit seinem Investitionsvolumen von rund 30 Milliarden Euro mit zusätzlichen Staatshilfen in Höhe von fast 10 Milliarden Euro 3.000 neue Arbeitsplätze nach Sachsen-Anhalt bringen. Der Produktionsbeginn war ursprünglich für 2028 erwartet. Der Kahlschlag betrifft jedoch nicht nur Deutschland. 

Im Gegenteil: Auch das geplante Verarbeitungswerk für die Montage und Testeinrichtung in Polen wird nicht weiter vorangetrieben, die Testing- und Packaging-Standorte in Costa Rica sollen an größere Standorte in Vietnam und Malaysia verlagert werden. Costa Rica soll für Intel jedoch weiterhin ein wichtiger Standort für die Ingenieurteams bleiben. Gleichzeitig bremst man den Ausbau seiner Forschungs- und Produktionswerke im US-Bundesstaat Ohio. Bis Jahresende will Intel rund ein Viertel seiner fast 101.500 Stellen streichen, um die laufenden Kosten bis Ende 2025 auf 17 Milliarden US-Dollar zu drücken.

Der auferlegte Sparkurs von Lip-Bu Tan, der im März auf den damaligen Chef Pat Gelsinger folgte, soll den Konzern wieder auf finanziell stabile Beine stellen. Intel steckt tief in den roten Zahlen: Im vergangenen Quartal, das im Juni zu Ende ging, verbuchte der Chipriese einen Netto-Verlust in Höhe von 2,918 Milliarden US-Dollar und baute die Verluste im Jahresvergleich damit erheblich aus. Im zweiten Quartal 2024 belief sich das Minus noch auf 1,610 Milliarden US-Dollar. Seine Verluste hat Intel somit binnen zwölf Monate fast verdoppelt. Dagegen stagnierten die Umsätze, die sich während des vergangenen Dreimonatsviertels bei rund 12,859 Milliarden US-Dollar einpendelten. 

Eine schnelle Besserung scheint nicht in Sicht zu sein.

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