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15 Prozent des Umsatzes

AMD und NVIDIA müssen für China-Exporte Abgaben zahlen

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AMD und NVIDIA müssen für China-Exporte Abgaben zahlen
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Gleich mehrere US-Medien berichten, dass AMD und NVIDIA den USA künftig jeweils 15 % ihres China-Umsatzes abtreten wollen, um im Gegenzug Exportlizenzen für die Volksrepublik zu erhalten. Präsident Donald Trump hatte die Chipbranche zuletzt stark kritisiert und neue Zölle von 100 % auf Chipimporte angekündigt – ausgenommen sind nur Hersteller, die massiv in den USA investieren.

Für NVIDIA geht dabei es um Milliarden. Der speziell für China entwickelte H20-Chip erzielte im letzten Quartal 4,6 Milliarden US-Dollar an Umsatz. Gleichzeitig hat das Unternehmen wegen des Ausfuhrverbots rund 2,5 Milliarden US-Dollar an Erlösen verloren. Trotz chinesischer Eigenentwicklungen wie bei Huawei bleibt der H20 gefragt, besonders bei großen Rechenzentrumsbetreibern. Auch AMD könnte bei gelockerten Beschränkungen laut Analysten bis zu fünf Milliarden US-Dollar Umsatz erzielen.

Die US-Regierung hatte im April den Export des H20 gestoppt, aus Sorge vor militärischer Nutzung. Mitte Juli kündigte Nvidia die Wiederaufnahme von Lieferungen an, inklusive einer US-konformen Variante für industrielle Anwendungen.

China reagierte zunächst zurückhaltend, leitete jedoch Untersuchungen zu angeblichen Sicherheitslücken im H20 ein. Die Cyberspace Administration sprach von Risiken wie Standortverfolgung und Fernabschaltung. Nvidia wies dies entschieden zurück und betonte, es gebe weder Hintertüren noch Spyware. Staatlich kontrollierte Medien halten die Vorwürfe dennoch aufrecht.

Die Exportrestriktionen sind Teil einer breiteren US-Strategie, um Chinas Zugang zu moderner Chiptechnologie zu begrenzen. Auch der niederländische Ausrüster ASML darf seine modernsten Maschinen nicht mehr nach China verkaufen.

Für zusätzliche Brisanz sorgt Intel-Chef Lip-Bu Tan: Trump forderte seinen Rücktritt wegen angeblich zu enger China-Verbindungen. Tan wies die Vorwürfe zurück und will sie nun persönlich im Weißen Haus entkräften.

Viel Kritik am Vorgehen

Die US-Regierung begründet das Exportverbot bestimmter KI-Hardware nach China mit dem Schutz der nationalen Sicherheit, um Chinas militärische und technologische Fähigkeiten einzuschränken und den eigenen technologischen Vorsprung zu sichern. Dies nun mit einer Abgabe von 15 % einfach auszuhebeln führt die bisherige Argumentation ab absurdum. Uns ist kein ähnliches Vorgehen in der IT-Branche bekannt, bei dem ein US-Unternehmen zugestimmt, einen Teil seiner Einnahmen abzugeben, um im Gegenzug Exportlizenzen zu bekommen.

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