Gameplay ohne Führung
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Hell is Us zeichnet sich dadurch aus, dass es den Spieler kaum an die Hand nimmt, auch wenn die Tutorials aktiviert sind. Es gibt keine Karte, keine Markierung und keinen festgelegten Weg. Laut Entwicklern müssen die Spieler die Umgebung aufmerksam beobachten, zuhören und wachsam sein.
Beim ersten Start können wir die Kampfschwierigkeit festlegen. Hier stehen drei Optionen zur Wahl. Großzügig setzt den Fokus auf Erkundung und eignet sich für Spieler, die keinen Wert auf herausfordernde Kämpfe legen. Bei Ausgeglichen halten sich diese Werte die Waage, während Gnadenlos sehr fordernde Kämpfe stellt. Wir haben uns bei unserem ersten Durchgang für den ausgeglichenen Weg entschieden. Tutorials können im Spiel wahlweise angezeigt oder deaktiviert werden. Damit erhalten wir zumindest eine rudimentäre Einführung über die Mechaniken des Spiels und Einblendungen erläutern uns die Funktion von Dialogen und Items.
Fazit
Das Spiel greift mit seinem sehr künstlerischen Artstil auch ernste Themen wie Völkermord, sexuelle Gewalt und den Alltag im Krieg auf. Ab und an kann das Spiel auch richtig tiefgründig werden. Wenn wir in der Kanalisation unter einem zerstörten Dorf auf eine alte Frau treffen, die ein Baby wiegt, dessen Milch schon gestern ausgegangen ist, dann bricht uns die Quest, so schnell wie möglich Nahrung für den Kleinen zu finden, fast das Herz.
Genauso ging es uns mit dem kleinen Mädchen namens Rebecca, das sich in einem zerbombten Haus versteckt und uns erzählt, wie sie beobachten konnte, wie ihr kleiner Bruder und ihre Eltern von einer Bombe zerfetzt wurden. Bei unserem Weg durch die zerstörten Länder finden wir Anhänger beider Fraktionen und Beispiele für schreckliche Taten, die beide Kriegsparteien begangen haben. Nebenher arbeiten wir die Vergangenheit unsere Protagonisten auf und erfahren mehr über die Katastrophe, die für die Abschottung von Hadea gesorgt hat.
Getreu dem Namen Hell is Us will uns das Spiel die Hölle des Krieges und der menschlichen Abgründe zeigen. Der Titel ist definitiv nichts für schwache Nerven. Die düstere Welt mit ihrer verwirrenden aber interessanten Geschichte hat uns durchaus in ihren Bann gezogen. Auch die Rätsel sind knackig und haben uns Spaß gemacht. Zu mancher Zeit hätten wir uns aber doch mehr Führung im Spiel erhofft. Zeitweise wird man von den unklaren Aufgaben und der großen Welt regelrecht erschlagen. Eher weniger gefallen haben uns die Kämpfe. Diese spielen sich aufgrund der überschaubaren Anzahl an Gegnertypen recht repetitiv und unspektakulär.
In unserem Test haben wir die Hell is Us auf der Xbox Series X gespielt. Der Titel ist aber auch für Playstation 5 und PC verfügbar. Auf Steam gibt es die Standard-Edition für 49,99 Euro. Die Deluxe Edition kostet 69,99 Euro.
Hell is Us
- Erkunden auf eigene Faust
- gelungene Rätsel
- interessante Spielwelt
- teilweise überfordernd
- repetitive Kämpfe