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Wieder haben wir ein Netzteil in einem Wattbereich im Test, der momentan bei vielen Lesern gewählt wird: Das Corsair RM1000X (2024) muss in diesem Kurztest beweisen, was es kann. Aber ein Test von einem "2024er-Modell" im Jahr 2025? Das Corsair-Modell ist tatsächlich das aktuelle RMx-Modell vom kalifornischen Hersteller, allerdings sind wir sicherlich mit dem Test etwas später dran als man erwarten würde. Im umkämpften Bereich der 80-Plus-Gold-Netzteile haben wir im letzten Jahr ein paar Kontrahenten gesammelt, aber statt eines großen Roundups, haben wir uns dazu entschlossen, die interessantesten Netzteile in Kurztests zu präsentieren.
Von der Preis-Leistungsperspektive sind die 80-Plus-Gold-Netzteile aktuell das, was empfohlen werden kann: Platinum- und Titanium-Modelle sind zwar effizienter, kosten aber auch deutlich mehr. Bei den Wattklassen ist hingegen durch die neue Grafikkarte-Riege von NVIDIA ein Trend hin zu höherwattigen Modellen entstanden - die früher von uns empfohlenen 650- oder 750-W-Modelle reichen nicht mehr aus. Insofern darf man jetzt gerne zu 850- und 1.000-W-Modellen greifen.
Das Corsair RM1000x ATX 3.1 (2024) positioniert sich genau dort – mit ATX-3.1-Kompatibilität, entsprechendem 12V-2x6-Anschluss und einem durchdachten semi-passiven Betrieb für moderne Gaming-PCs. Die 80-Plus-Gold-Zertifizierung hat sich Corsair hingegen bei dem Netzteil gespart - und gibt nur ein Cybenetics-Zertifikat in Gold an. Das soll aber nicht wirklich stören, letztendlich prüfen wir die tatsächliche Effizienz auch hier im Test. Wichtiger für den Endkunden sind die 10 Jahre Garantie, die Corsair auf das Produkt gibt.
Die RMx-Serie gilt seit jeher als Corsairs "goldene Mitte" zwischen Einsteiger- und Enthusiastenprodukten – und die neue 2024er-Generation bringt nun alles mit, was man für aktuelle High-End-Systeme braucht. Was bekommt man also für rund 180 Euro? Und lohnt sich der Aufpreis zur günstigeren Konkurrenz, die wir kürzlich z.B. in Form des FSP VITA GM 1000W im Test hatten?
Hersteller und Bezeichnung | Corsair RM1000x (2024) |
---|---|
Straßenpreis | ca. 178 Euro |
Homepage | Corsair.com |
Leistungswerte | |
+3,3V | 20 A |
+5V | 20 A |
+12V | 83,3 A |
+5Vsb | 3 A (15W) |
Leistung 12V | 1.000 W |
Leistung 3,3V & 5V | 150 W |
Gesamtleistung | 1.000 W |
Anschlüsse | |
ATX | 24-Pin |
EPS/12V/CPU | 2x 8(4+4)-Pin |
PCI-Express (6P / 8(6+2)P / 8P) | 0 / 4 / 0 |
PCI-Express 5.0 (12VHPWR) | 1 |
SATA | 12 |
4-Pin Molex | 6 |
Floppy | - |
Features | |
Effizienz | Cybenetics Gold (kein 80-Plus) |
Maße (LxBxH) | 160 x 150 x 86 mm |
Lüfter | 135 mm (inkl. Zero RPM Mode) |
Kabelmanagement | ja, voll-modular |
Herstellergarantie | 10 Jahre |
Besonderheiten | Verfügbar in 750 und 850W Manual Fan Override Drehknopf |
Äußeres und Technik
Das Corsair RM1000x (2024) zeigt auf den ersten Blick, dass es sich um ein sehr hochwertiges Netzteil handelt. Das schwarze Stahlblechgehäuse wirkt solide, die abgerundeten Kanten und das schlichte Design ohne aufdringliche Logos sorgen für eine seriöse Optik – kein Showgehäuse, sondern ein Arbeitsgerät. Mit einer Länge von 160 mm bleibt es zudem gut kompatibel zu den meisten Towern. Das modularen Kabelmanangement hilft da natürlich - man kann sich entscheiden, was man tatsächlich benötigt - und lässt die ungenutzten Kabel einfach in der Verpackung.
Das Highlight ist jedoch das technische Innenleben: Eine moderne Plattform mit LLC-Resonanzwandler und DC-DC-Regelung sorgt für eine saubere Spannungsversorgung, hochwertige 105-°C-Kondensatoren von Nippon Chemicon unterstreichen den Premiumanspruch. Ein besonderes Detail: Der große 135-mm-FDB-Lüfter kann per Drehknopf manuell übersteuert werden – zwischen aktivem Betrieb und semi-passivem Modus.
Die Anschlussvielfalt ist zudem im gegebenen Preisbereich sehr gut: Neben einem nativen 12V-2x6-Kabel liefert Corsair gleich vier dedizierte PCIe-8-Pin-Kabel, allesamt separat geführt. Für alle möglichen Anschlussvariationen von Grafikkarten ist man somit bestens ausgerüstet. Auch bei der Peripherie wird nicht gespart: 12 SATA-Anschlüsse und 6 Molex dürften selbst für Workstations reichen. Aktuelle Mainboards können mit den beiden entsprechenden 8-Pin-CPU/EPS-Anschlüssen und dem üblichen 24-pol. ATX-Stecker angeschlossen werden. Erfreulich ist, dass die Kabel eine angemessene Länge mitbringen, z.B. 75 cm bei den 8-Pin-CPU/EPS-Anschlüssen.
An Schutzschaltungen bringt das Corsair-Netzteil auch alles notwendige mit: OVP, SCP, OPP, OCP und OTP-Schutzschaltungen sind vorhanden. Eingespart hat man hingegen die -12V-Versorgung, was jedoch mittlerweile verständlich ist, da dies von fast keiner Hardware mehr genutzt wird.
Ein Blick auf das Innenleben offenbart neben den hochwertigen Nippon-Chemikon-Kondensatoren auch den Corsair-eigenen NR140HP-Lüfter, der sehr variabel einsetzbar ist:
Testresultate
Fangen wir mit der Lautstärke an, wenn wir schon den Lüfter zuletzt angesprochen haben. Der NR140HP ist durch den manuellen Modus hervorragend regelbar, aber auch die Lüftersteuerung von Corsair selber liefert sehr gute Voreinstellungen für die verschiedenen Last-Bereiche. Im Betrieb zeigt das RM1000x eine seiner größten Stärken: Den Lüfter hört man praktisch nicht – zumindest im semi-passiven Modus. Im niedrigen Bereich bis 750 rpm ist er sehr leise und kaum wahrnehmbar, selbst bis 1.100 rpm würden wir ihn als leise betrachten. Nur wenn man den Lüfter manuell auf 2.200 rpm stellt, dann ist ein deutliches Lüfterrauschen hörbar.
Last | 10 % | 20 % | 30 % | 40 % | 50 % | 60 % | 80 % | 100 % |
Lüfterdrehzahl (in U/min) - aktiv | 440 | 440 | 440 | 440 | 440 | 487 | 829 | 1.073 |
Lüfterdrehzahl (in U/min) - passiv | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 487 | 829 | 1.073 |
Dank der Umschaltung kann man selbst entscheiden, ob man auf absolute Stille oder maximale Kühlung setzt – das ist vorbildlich.
In unserem Test überzeugt das Netzteil mit einer sehr guten Effizienzkurve. Auch wenn "nur" eine Cybenetics-Gold-Zertifizierung vorliegt, erreicht das RM1000x in vielen Lastbereichen beinahe Platinum-Werte:
Selbst bei sehr niedriger Last (10 %) hält das Netzteil noch respektable Werte – ein wichtiger Punkt in modernen Idle-Szenarien. Den Peak-Wert erreicht es mit hervorragenden 93,1 % bei einer Last von 40 %, bei 20% würde es sogar Platinum-Effizienz schaffen. Insofern liefert Corsair hier eine hervorragende Performance.
Letztendlich fällt auch ein Blick auf die Spannungsstabilität sehr gut aus: Bei 3,3 V und 5 V zeigen sich kaum Abweichungen (jeweils ±0,2 %). Auf 12 V messen wir max. eine Schwankung von 1,6 %, was einen guten Wert für ein Gold-Netzteil darstellt. Auch die Ripple-/Noise-Spannungen sind beeindruckend niedrig: Nur 15 mV(pp) auf 12 V und 8–9 mV(pp) auf den Nebenspannungen – das liegt auf Premium-Niveau.
Zudem sind auch die Auslöseschwellen der Schutzschaltungen gut gewählt. 107 A auf 12 V (OCP) und 1.288 W Leistung (OPP) sind gute Reserven für starke Peaks als auch eine gute Sicherheit im Fehlerfall.
Fazit
Corsair zeigt mit dem RM1000x ATX 3.1 (2024), wie ein modernes High-End-Netzteil aussehen sollte: Technisch hervorragend, flexibel einsetzbar und dabei angenehm leise. Die Anschlussvielfalt überzeugt ebenso wie die Wahl hochwertiger Komponenten und der durchdachte Lüftermodus.
Zugegeben: Mit rund 180 Euro ist das Netzteil kein Schnäppchen – aber wer ein solides, langlebiges und leistungsstarkes Netzteil für ein High-End-Gaming-System sucht, wird hier bestens bedient. Im Vergleich zu günstigeren Gold-Modellen wie dem FSP VITA GM ist das RM1000x ruhiger, effizienter bei niedriger Last, vielseitiger in der Anschlusswahl – aber eben auch 50 Euro teurer.
Wer bereit ist, diesen Aufpreis zu zahlen, bekommt dafür ein Netzteil auf hervorragendem Niveau und mit keinen Schwächen. Allerdings liegt man bei dem Preisbereich auch schon nicht mehr ganz so weit weg von den 80-Plus-Platinum-Modellen (z.B. Corsair HX1000i, ca. 220 Euro).
Wir vergeben aufgrund der sehr guten Leistung unseren Excellent-Hardware-Award:

- Sehr gute Ausstattung
- Sehr gute Effizienz für ein Gold-Netzteil
- Gute Schutzschaltungen, sehr guter technischer Aufbau
- Geringe Geräuschentwicklung
- Höherer Kaufpreis