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Ab 659 Euro

Zwei Modelle der GeForce RTX 4070 im Test

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Während bei AMD noch keinerlei Vorbereitungen dazu zu erkennen sind, arbeitet sich NVIDIA immer weiter die Produktpalette hinunter. Heute kommt die GeForce RTX 4070 hinzu, die als günstigstes Ada-Lovelace-Modell die neusten Funktionen der GeForce-RTX-40-Serie in einen erschwinglicheren Preisbereich bringen soll. Zum heutigen Tage schauen wir uns die Founders Edition sowie die GeForce RTX 4070 Windforce 3 OC von Gigabyte an. Morgen dürfen wir dann auch über die weiteren Modelle berichten, bzw. entsprechend testen.

Über die vergangenen Produktlaunches vollzog NVIDIA ein festes Muster: Zunächst die eigenen Founders Editionen einen Tag vor Verkaufsstart vorstellen und testen lassen, dann am Verkaufstag auch die Custom-Designs der Boardpartner. Dies kam bei diesen nicht sonderlich gut an, was nicht weiter verwunderlich sein dürfte, denn sie wurden klar benachteiligt. Da nützte es wenig, wenn NVIDIA immer wieder betonte, dass man die Founders Editionen ja nicht in großen Stückzahlen produzieren und man seinen Boardpartnern damit eigentlich keine Konkurrenz machen würde. Gut gemeint ist jedoch oft nicht gut gemacht und so kann man schon verstehen, warum einige Boardpartner mit der Strategie von NVIDIA nicht sonderlich glücklich waren.

Mit der GeForce RTX 4070 verfolgt man nun allerdings einen anderen Ansatz: Zum heutigen Tage dürfen die Founders Edition sowie die Custom-Modelle zum Einstiegspreis getestet werden. Neben einer Founders Edition haben wir heute eine Gigabyte GeForce RTX 4070 Windforce 3 OC im Test. Eine MSI GeForce RTX 4070 Gaming X Trio wird morgen folgen, denn sie wird nicht ab 659 Euro im Handel erhältlich sein.

Aber nun zu einem ersten Überblick zur GeForce RTX 4070. Diese verwendet – genau wie die Ti-Variante – die AD104-GPU, die in 4 nm bei TSMC gefertigt wird und bei einer Chipfläche von 294,5 mm² auf 35,8 Milliarden Transistoren kommt. Nicht all diese Transistoren werden bei der GeForce RTX 4070 aktiv sein.

Die enge Verwandtschaft zwischen der GeForce RTX 4070 und dem Ti-Modell wird außerdem durch das 192 Bit breite Speicherinterface sowie den Speicherausbau von 12 GB deutlich. Theoretisch hätte NVIDIA hier auf 6 GB gehen können, dies wäre 2023 jedoch nicht mehr zu rechtfertigen gewesen. Die GDDR6X-Chips von Micron takten mit 1.313 MHz, womit die Karte auf eine Speicherbandbreite von 504 GB/s kommt.

Gegenüberstellung der Karten
  GeForce RTX 4070GeForce RTX 4070 TiGeForce RTX 4080GeForce RTX 4090
GPU AD104AD104AD103AD102
Transistoren 35,8 Milliarden35,8 Milliarden45,9 Milliarden76 Milliarden
Fertigung 4 nm4 nm4 nm4 nm
Chipgröße 294,5 mm²294,5 mm²378,6 mm²608,3 mm²
FP32-ALUs 5.8887.6809.72816.384
INT32-ALUs 2.9443.8404.8648.192
SMs 466076128
Tensor Cores 184240304512
RT Cores 466076128
L1-Cache 5.888 kB7.680 kB9.728 kB16.384 kB
L2-Cache 36.864 kB49.152 kB65.536 kB73.728 kB
Basis-Takt 1.920 MHz2.310 MHz2.210 MHz2.230 MHz
Boost-Takt 2.475 MHz2.610 MHz2.505 MHz2.520 MHz
Speicherkapazität 12 GB12 GB16 GB24 GB
Speichertyp GDDR6XGDDR6XGDDR6XGDDR6X
Speicherinterface 192 Bit192 Bit256 Bit384 Bit
Speichertakt 1.313 MHz1.313 MHz1.400 MHz1.313 MHz
Speicherbandbreite 504 GB/s504 GB/s720 GB/s1.008 GB/s
TDP 200 W285 W320 W450 W
Preis 659 Euro899 Euro1.469 Euro1.949 Euro

Noch ein paar Worte zum Aufbau der Ada-Lovelace-Architektur in Form der AD104-GPU, wie sie bei der GeForce RTX 4070 zum Einsatz kommt: Organisiert ist die GPU in vier Graphics Processing Cluster (GPC), in denen sich die 46 Streaming Multiprozessoren (SM) befinden. Jeweils 128 FP32- und 64 INT32-Recheneinheiten ergeben die Gesamtzahl von 5.888, bzw. 2.944 dieser Einheiten. Im Rahmen des Architekturausbaus ebenfalls vorhanden sind 184 Tensor Cores und 46 RT Cores.

Weitere Details zur Ada-Lovelace-Architektur finden sich in unserem Launch-Artikel zur GeForce RTX 4090.

Die GeForce RTX 4070 verfügt nominell über eine Total Graphics Power von 200 W. Im Falle der Founders Edition kann diese um 10 % auf bis zu 220 W erweitert werden. Die Custom-Modelle werden teilweise mit etwas höheren Standardwerten ausgeliefert, um einen höheren Takt und somit eine etwas höhere Leistung zu erreichen. Der Preis der GeForceRTX 4070 in der Founders Edition beträgt 659 Euro.

Die drei Ada-GPUs im Vergleich

Mit der AD104-GPU haben wir im Endkunden-Segment aktuell drei unterschiedliche GPUs für vier GeForce-Modelle. Die AD104-Variante der GeForce RTX 4070 schauen wir uns zunächst im Vergleich zur AD102- und AD103-GPU an:

Gegenüberstellung der Ada-Lovelace-GPUs

AD102 AD103AD104
Die-Größe 608,3 mm² 378,6 mm²294,5 mm²
Anzahl der Transistoren 76 Milliarden 45,9 Milliarden35,8 Milliarden
Transistordichte 124,9 MTr/mm² 121,2 MTr/mm²121,6 MTr/mm²
SMs 144 8060
FP32-Recheneinheiten 18.432 10.2407.680
RT Cores 144 8060
Tensor Cores 576 320240
L2-Cache 96 MB 64 MB48 MB
ROPs 192 11280
Speicherinterface 384 Bit 256 Bit192 Bit

Auf der GeForce RTX 4070 Ti kommt die AD104-GPU als Vollausbau zum Einsatz. Die GeForce RTX 4070 muss auf einige Funktionseinheiten verzichten. Dank der Fertigung in 4 nm kann NVIDIA auf einen deutlich kleineren Chip zurückgreifen. Der GA104 der Vorgänger-Generation kam auf 393 mm² und wurde von Samsung in 8 nm gefertigt. Mit 17,4 Milliarden Transistoren war er nur halb so komplex im Aufbau.

Das Blockdiagramm zur AD104-GPU zeigt deren Aufbau mit den vier GPCs und den darin nicht ganz gleichmäßig aufgeteilten SMs sowie den weiteren Funktionseinheiten. Da NVIDIA 128 kB an L1-Cache pro SM verwendet, kommt die GeForce RTX 4070 auf insgesamt 5.888 kB des First-Level-Caches. An L2-Cache sind 36 MB (36.864 kB) vorhanden. Die GA104-GPU der Vorgänger-Generation brachte es modellübergreifend auf maximal 4 MB.

Gegenüberstellung der Karten

NVIDIA GeForce RTX 4070 Founders EditionGigabyte GeForce RTX 4070 Windforce 3 OC
Preis 659 Euro659 Euro
Boost-Takt 2.475 MHz2.490 MHz
Power-Limit 200 W200 W
Abmessungen 243 x 105 x 40 mm260 x 123 x 48 mm
Slot-Belegung 22,2
Lüfterdurchmesser 2x 90 mm3x 75 mm
RGB-Beleuchtung NeinNein
Dual-BIOS NeinNein
Display-Ausgänge 3x DisplayPort 1.4
1x HDMI 2.1
3x DisplayPort 1.4
1x HDMI 2.1

Auf die Unterschiede der beiden Karten, bzw. deren Eigenschaften im Hinblick auf Design und Kühlung gehen wir auf den nächsten beiden Seiten genauer ein. Die Tabelle dient schon einmal dazu, sich einen groben Überblick der Karten zu verschaffen.