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Optisch bringt das Meshify C frischen Wind in Fractal Designs Gehäusesparte: Endlich haben auch die Schweden auf den Glastrend reagiert und ihrem jüngsten Produkt ein Glasseitenteil spendiert. Das wird dann auch gleich vorbildlich entkoppelt und mit einem ungewöhnlichen Frontdesign kombiniert. Sicherlich wird der Diamantfacettenlook nicht jeden Geschmack treffen, er hebt sich aber angenehm von den gewöhnlichen, planen Meshfronten ab.
Im Innenraum ist es mit der Innovation dann in gewisser Weise auch schon vorbei. Fractal Design hat den Aufbau nämlich praktisch eins zu eins vom Define C übernommen. Auch Laufwerksplätze und Lüfter-/Radiatorenplätze sind identisch. Damit teilt das das Meshify C die meisten Stärken, aber auch Schwächen des kompakten und modernen Define-Modells. Das beginnt mit der Grundausrichtung: Das Meshify C ist ebenfalls ein ATX-Gehäuse, das möglichst platzsparend, aber trotzdem vielseitig nutzbar sein soll. Fractal Design gelingt dieser Spagat weitestgehend. So bleibt genug Platz für Towerkühler, mittellange Grafikkarten und das Kabelmanagement.
Das Kühlsystem ist prinzipiell auch durchaus flexibel - gerade hier zeigen sich im Detail aber doch Einschränkungen. Wer einen größeren Frontradiator nutzen möchte, muss so den Laufwerkskäfig mindestesten Richtung Netzteil versetzen, unter Umständen aber auch ganz auf ihn verzichten. Noch knapper wird es mit dem Deckelradiator, der schnell mit hohen Mainboardaufbauten oder Speicher-Heatspreadern kollidiert. Und natürlich ist auch das Meshify C kein Gehäuse für Nutzer, die Wert auf viele Laufwerksplätze oder gar noch optische Laufwerke legen. Dafür wirkt sich der aufgeräumte Innenraum positiv auf die Kühlleistung und auf die Optik auf. Wobei man berücksichtigen sollte, dass durch das stark getönte Glas nicht besonders viel vom Gehäuseinneren zu sehen ist:
Mit Blick auf die UVP wird das Meshify C eine günstigere Alternative zum Define C TG - es soll nur 89,99 Euro statt 99,99 Euro kosten. Dafür muss man auf die ModuVent-Abdeckungen für die Deckellüfterplätze und auf die geschlossene Front verzichten. Mit 38,6 statt 39,4 dB(A) bleibt die Define-Variante laut unseren Messungen bei voller Lüfterdrehzahl nur geringfügig leiser. Für ein komplett auf den Silentbetrieb getrimmtes System wird man aber doch lieber zum Define-Modell greifen.
Weil Fractal Design spät zur Glas-Party kommt, muss sich das Meshify C den Vergleich mit Modellen anderer Hersteller gefallen lassen. Eine der optisch dezenteren Alternativen ist das be quiet! Pure Base 600 in der Version mit Glasseitenteil. Zu einem vergleichbaren Preis bietet es noch 5,25-Zoll-Laufwerksplätze, dafür wirkt der Innenraum aber auch weniger aufgeräumt. Ansonsten unterscheiden sich beide Modelle mit Blick auf die Spezifikationen fast schon überraschend wenig. Überraschend ist das vor allem auch, weil das be quiet!-Modell doch deutlich mehr Platz beansprucht. Optisch regelrecht futuristisch präsentiert sich In Wins 101. Auf den ersten Blick ist es auch günstiger - allerdings muss man bedenken, dass In Win den Midi-Tower ohne jeden Lüfter ausliefert. Ein besonders bemerkenswertes Preis-Leistungs-Verhältnis hat unter den ATX-Gehäusen mit Glasseitenteil schließlich das Enermax Grace Mesh. An einigen Stellen fallen allerdings doch Sparmaßnahmen auf.
Fractal Design mag erst spät Gehäuse mit Glasseitenteil anbieten. Das Meshify C überzeugt aber als kompaktes und trotzdem funktionales ATX-Modell mit frischem Design und modernem Aufbau. Wie schon beim Geschwistermodell Define C zücken wir deshalb den Excellent-Hardware-Award.
Positive Aspekte des Fractal Design Meshify C:
- platzsparender und insgesamt überzeugender, moderner Aufbau
- Glasseitenteil, dazu passender Zweikammeraufbau
- ab Werk gute Kühlleistung
- 140-mm-Lüfterplätze im Deckel und hinter der Front, mehrere Radiatorenplätze (mit Einschränkungen)
- genug Platz für das Kabelmanagement
- modularer HDD-Käfig
- einfach entnehmbare Staubfilter in Boden, Front und Deckel
Negative Aspekte des Fractal Design Meshify C:
- kleinere Einschränkungen durch kompakte Bauform
- keine werkzeuglose Laufwerksmontage