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Das Premium-Schubladengehäuse Nanoxia Project S im Test - Fazit

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Man merkt dem Project S an, dass Nanoxia etwas Neues ausprobieren wollte. Das ATX-Gehäuse unterscheidet sich nicht nur drastisch von allen bisherigen Nanoxia-Modellen. Nein, es gibt auch von anderen Herstellern nichts, was direkt vergleichbar wäre. Ein HTPC-Gehäuse, das ein Gaming-System aufnimmt, alternativ als Midi-Tower genutzt werden kann und die Hardwareinstallation durch einen Schubladenaufbau erleichtert - das ist uns bisher noch nicht untergekommen. 

Dabei ist die Schublade nicht nur ein netter Gag, sondern erleichtert tatsächlich die Komponenteninstallation. Auch die Installation von Lüftern und Radiatoren und die Reinigung der hinteren Staubfilter wird erst möglich, wenn die Schublade herausgezogen wurde. Schließlich kann die Schublade praktischerweise auch gleich als roll-, dreh- und anbremsbarer Benchtable genutzt werden. Das Einfädeln der Schublade könnte allerdings noch etwas reibungsloser gelöst werden. Die Seiten der Gehäusehülle müssen dafür meist so gehalten werden, dass die Schublade wirklich bis zum Anschlag eingeschoben werden kann. Der von Nanoxia gewählte Materialmix verbindet das Angenehme mit dem Nützlichen. Die robuste und günstige Stahlkonstruktion wird durch die vorgesetzte Front und den Deckel aus gehärtetem Glas veredelt. Materialstärke und Verarbeitung fallen positiv auf, der Materialeinsatz treibt allerdings auch das Gewicht in die Höhe.

Bei der Komponentenwahl gibt es kaum Einschränkungen. Längere ATX-Netzteile, ausgewachsene High-End-Grafikkarten und die meisten Towerkühler bereiten keine Probleme. Mit Blick auf die Laufwerksplätze mag manchem Nutzer ein ODD-Platz fehlen. Die Zahl an HDD/SSD-Laufwerksplätzen dürfte in den meisten Fällen zumindest ausreichen. Geradeso ausreichend ist die werkseitige Kühlleistung. Zusätzlich zum vormontierten 120-mm-Rückwandlüfter gibt es aber eine ganze Reihe optionaler Lüfterplätze und selbst die Wasserkühlungsmöglichkeiten sind respektabel. Damit ist das Project S trotz der Verwurzelung im HTPC-Segment problemlos auch als Gaming-Gehäuse nutzbar. 

Dass Nanoxia mit dem Project S auf vielen Hochzeiten tanzt, ist vielleicht die größte Schwäche des Gehäuses. Wer ein wohnzimmertaugliches HTPC-Gehäuse sucht, könnte allein schon von den Maßen des Project S abgeschreckt werden. Es ist definitiv kein Gehäuse, das man einfach mal in jedem Mediamöbel verstauen kann. Es fordert einiges an Platz voraus - und wer etwas vom Glasdeckel haben möchte, wird es vielleicht sogar ganz frei aufstellen wollen. Als Towergehäuse ist das Nanoxia-Modell zwar ohne größere Einschränkungen nutzbar, in diesem Segment gibt es zum gleichen oder günstigeren Preis aber natürlich auch zahlreiche Konkurrenten. Darunter ist beispielsweise so ein vielseitiges Ausstattungswunder wie das be quiet! Dark Base Pro 900, Corsairs alltagstaugliches Glasgehäuse Crystal Series 570X RGB und auch das eine oder andere Vollaluminiumgehäuse - beispielsweise Lian Lis PC-J60. Keines dieser Modelle kann aber wahlweise als Midi-Tower, HTPC-Gehäuse und Benchtable genutzt werden. 

Das Nanoxia Project S ist zwar ein spezielles Gehäuse, aber eines mit Charme. Für sein innovatives Konzept hat es sich unseren Technik-Award verdient.  

alles

Positive Aspekte des Nanoxia Project S:

  • sowohl liegend als auch stehend nutzbar 
  • praktische Schubladenlösung, dadurch bei Bedarf auch Benchtable
  • Platz für Towerkühler und lange Grafikkarten, flexibler Innenraum mit guten Kühlmöglichkeiten
  • Stahlgehäuse durch Aluminiumfront und Glasdeckel aufgewertet, leuchtstarkes RGB-Beleuchtungssystem
  • entnehmbare Staubfilter an vier Seiten
  • genug Platz für das Kabelmanagement

Negative Aspekte des Nanoxia Project S:

  • für ein HTPC-Gehäuse sehr groß geraten, dazu relativ schwer
  • nur ein Lüfter inklusive, entsprechend werkseitig magere Kühlleistung
  • keine werkzeuglose Montage von Laufwerken/Erweiterungskarten

Preise und Verfügbarkeit
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