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Kurztest Huawei MatePad 12 X 2025

Mit PaperMatte, Pen, Tastatur und co.

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Mit PaperMatte, Pen, Tastatur und co.
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Bereits vor ein paar Wochen hatten wir das neue MatePad 11.5 2025 von Huawei im Test, heute kommt auch die 2025er-Variante des MatePad 12 X in den Handel. Mit etwas größerem und höher aufgelöstem Display, 50-MP-Kamera und überarbeitetem Zubehör addressiert Huawei das Tablet an Studierende, Kreative und mobile Profis. Wir schicken das größere Modell durch unseren Testparcours, und finden ein paar Gemeinsamkeiten zum 11,5-Zoll-Modell.

Schick kommt das neue 12-Zoll-Tablet von Huawei daher: Es gibt das Tablet in einem "Snow White" genannten Weiß und in dem uns zugeschickten "Green Slate", einem hellen Lindgrün, das beim nur 5,9 mm hohen Tablet sehr hochwertig und elegant wirkt. Das 12-Zoll-Modell bringt 555g auf die Waage - etwas mehr als beim 11,5-Zoll-Modell, aber in einer ähnlichen Gewichtsklasse. Die meisten Anwender werden es aber wohl nicht pur in den Rucksack oder die Aktentasche stecken, mit der umschließenden Tastatur wächst das Gewicht um knapp 300 g und erreicht insgesamt knapp eine Dicke von 1 cm. 

Insgesamt wird das Tablet 649 Euro im Handel kosten: Dafür bekommt man ein Paket aus dem Tablet, der magnetischen Tastatur und dem neuen M-Pencil Pro Stift. Vergleicht man dies mit anderen Angeboten am Markt, so liegt Huawei durchaus in einem preisgünstigen Bereich - und natürlich weit unter dem teuren Anschaffungspreis eines Tablets vom Branchenprimus Apple. 

Kernstück des Tablets ist natürlich das 12 Zoll große Papermatte-Display. Das IPS-Display löst mit 2.800 x 1.840 Pixeln auf, bietet eine sehr gute Bildwiederholrate von144 Hz und erreicht insgesamt sehr gute 1000 nits als Spitzenhelligkeit. Das ist gerade in Verbindung mit der matten "Papermatte" genannten Beschichtung wichtig, denn wenn man das Display hinsichtlich der Helligkeit voll aufdreht, fällt das matte Display auch beim Filmeschauen nicht mehr negativ auf. 

Die nanostrukturierte Oberfläche eliminiert dabei die Reflexionen nahezu vollständig, wirkt aber trotzdem sehr scharf. Auch bei Sonnenlicht lässt sich das Display sehr gut ablesen - nur bei Fotos mit unserem starken Blitz konnten wir es natürlich in seine Grenzen verweisen. Früher sind Papermatte-Displays oft etwas milchig und zu dunkel aufgefallen, durch die hohe Helligkeit und schnelle Bildwiederholrate fühlt sich das MatePad 12 X eher wie ein richtiges Tablet an, bei dem man keine Kompromisse eingehen muss.

Technisches...

Ein paar Unterschiede gibt es hinsichtlich der verbauten Technik: Im MatePad 12 X steckt ebenso wie im MatePad 11.5 ein 10.100 mAh starker Akku, den man mit dem mitgelieferten Ladegerät auch innerhalb der von Huawei versprochenen 85 Minuten wieder voll aufladen kann. Mit mittlerer Helligkeit konnten wir zudem den ganzen Tag über produktiv arbeiten und es waren immer noch 25 % der Batteriekapazität gefüllt - ein Langestreckenflug wäre also ohne weiteres ohne Laden möglich. Huawei gibt 14 Stunden Videowiedergabezeit an, was wir bestätigen können. 

An Rechenleistung ist ein etwas stärkeres Modell verbaut: Im MatePad 11.5 ein Kirin T82-Prozessor integriert mit der üblichen 6-4-2-Kern-Aufsplittung. Der 12-Core-Prozessor ist ein HiSilicon Kirin T92B, wobei Huawei dies offiziell nicht kommuniziert. 12 GB RAM stehen ihm zur Seite. Viel wichtiger ist aber wohl der Eindruck, ob das Tablet zügig arbeitet: Apps reagierten so, wie man es erwartet, ohne Verzögerungen. Alle Papermatte-Geräte haben zudem wieder den üblichen 256 GB großen Speicher für Apps, Fotos und das Huawei-eigene Harmony-Betriebssystem. 

Spannend wird es bei den Verbindungsmöglichkeiten, denn Huaweis MatePad 12 X unterstützt bereits IEEE 802.11be, also WiFi 7, ebenso wie Bluetooth 2.1. Aufgeladen wird über das heutzutage übliche USB-C-Anschlusskabel (USB 3.1 Gen1). Neben einem Power-Button gibt es nur noch die Lautstärkewippe an der Oberseite. Im Tablet sind insgesamt sechs Lautsprecher und zwei Mikrofone integriert - wenn man das Tablet als Soundquelle nutzen will. Zumindest für Videos zeigten sich die sechs Lautsprecher aber überzeugender als bei vielen anderen Tablets, auch für Telefonkonferenzen zeigten sich keine Einschränkungen. Verbaut sind weiterhin ein Schwerkraftsensor, ein Gyroskop, ein Umgebungslichtsensor, ein Hallsensor und die GPS-Netzwerkortung.

Spannend für ein Tablet ist die Hauptkamera, die 50 MP als Auflösung leistet, ein F1.8-Objektiv nutzt und mit einem Autofokus ausgestattet ist. Damit ist das Huawei MatePad 12 X eines der wenigen Tablets, mit dem man auch mal ein halbwegs gut aufgelöstes "Tablet-Foto" machen könnte. Aber auch wenn man nicht Boomer sein möchte und mit einem Tablet im Urlaub die Fotos macht, so ist die hohe Auflösung hilfreich zum Scannen bzw. Abfotografieren von Dokumenten im Business-Alltag. Auch ein Blitz ist hier integriert. 

Die Frontkamera für "Selfies", oder beim Tablet wohl eher die Kamera für die Telefonkonferenzen, ist weiterhin mit 8 MP aufgelöst (F2.0, Fixed Fokus). Sie lieferte ordentliche Qualität, ist aber im Vergleich zu einer integrierten Laptop-Kamera definitiv vorzuziehen. 

Technische Daten in der Übersicht
Hersteller und
Bezeichnung
Huawei
MatePad 12 X (2025)
Straßenpreis ca. 649 Euro
Homepagehuawei.com
Spezifikationen:
Display12" (2800x1840px), 280ppi
144Hz, IPS, 1000nits
Besonderheit: PaperMatte Display
Prozessor HiSilicon Kirin T92B (12 Core, 6/4/2-Core)
Speicher12 GB RAM, 256 GB 
Kameras50 MP F1.8 Autofokus (79°) Hauptkamera mit Blitz
8 MP F2.0 Fixed Focus (105°) Frontkamera
Audio6 Lautsprecher
2 Mikrofone
Akku10.100mAh Li-Polymer-Akku
85min Ladezeit (vollständig)
KonnektivitätWiFi 7, Bluetooth 5.2
Sensoren  Schwerkraftsensor, Gyroskop, Umgebungslichtsensor, Hallsensor, GPS
Anschlüsse
USB 1x USB 3.1 Gen 1)
Maße & Gewicht271,6 x 183,8 mm (Länge x Breite)
Dicke ohne Tastatur: 6,9 mm
Gewicht ohne Tastatur: 308g
Zubehör Smart Magnetic Keyboard
M-Pencil Pro
BetriebssystemHarmonyOS 4.3
4-Pin Molex 4 (zwei Mixed-Kabel mit SATA)
Floppy -
Features
Effizienz 80 PLUS Gold
Maße (LxBxH) 140 x 150 x 86 mm
Lüfter 120 mm
Kabelmanagement ja, voll-modular
Herstellergarantie 10 Jahre
Besonderheiten Verfügbar in 650, 750, 850 und 1000 W,
auch weißes Modell verfügbar

HarmonyOS 4.3

Wie auch bei den letzten Huawei-Tablets setzt Huawei auf das eigene HarmonyOS 4.3. Das Betriebssystem hat alle notwendigen Funktionen integriert, kann Multitasking, Drag- and Drop, ist flüssig und schnell bedienbar - und lässt sich intuitiv benutzen. Aber wie immer gibt es die Einschränkungen bezüglich des Google Play Store: Dieser wird nativ nicht unterstützt. Glücklicherweise gibt es Helferlein, die die meisten und wichtigsten Apps, dann doch auf das Huawei-Tablet bringen, wie wir hier ausführlich beschrieben haben. Wer sich also etwas auskennt - und in die Kategorie fallen alle Hardwareluxx-Leser sowieso - dann kann man mittels AppGallery, microG und dem Aurora Store einfach alles auf dem Tablet installieren, was Sinn macht - und auch Google-Dienste (zumindest im Browser) nutzen. 

Zubehör: Tastatur und Stift

Wenn man ein Tablet produktiv nutzen möchte, ist eine Tastatur nicht mehr wegzudenken - und zudem schützt das Smart Magnetic Keyboard das Tablet vor Beschädigungen und Kratzern. Huawei legt ein PU-überzogenes Keyboard mit in das Bundle, wobei wir leider die US-Keyboardvariante erhalten haben. Mit einer DE-Tastatur sollte man durchaus flüssiger tippen können, als wir in unserem Test. 

Die magnetische Tastatur hat zwei Einkerbungen mit unterschiedlichen Winkeln zum Positionieren des Tablets, in anderen Positionen lässt sich das Keyboard leider nicht arretieren. Insofern ist man eingeschränkter als beispielsweise bei einem Apple Magic Keyboard. Subjektiv war auch die etwas höhere Umrandung um die Tastatur etwas im Weg beim Tippen, wenn die Daumenwurzel auflag. Das Tablet fällt zudem aus der Tastatur, wenn man es einklappt, ohne es vorher zurückgeschoben zu haben. 

Der neue M-Pencil Pro hingegen konnte überzeugen - er ließ sich ohne spürbare Latenz bedienen, soll mehr als 10.000 Druckstufen unterscheiden können, hat eine Neigungserkennung und wird oben an der Kante des Tablets gehalten und geladen. Gerade in Verbindung mit dem PaperMatte-Display erreicht Huawei hier ein wirklich schönes Schreibgefühl. Neu ist ein Kontextmenu, das sich durch Zusammendrücken des Stiftes aufrufen lassen kann. Ein weiterer Button am Ende des Stiftes ist zum Einschalten und Aufrufen der Notizen gedacht. Die Begeisterung für den Stift übertrug sich beim Malen in der App GoPaint auch auf die Tochter, die das Testsample mehrere Stunden für die eigenen Malprojekte entführte... 

Der Stift kann die Produktivität also durchaus verbessern, oder aber einfach nur Spaß machen, wenn Malen das Hobby ist. 

Leistungsvergleich

Natürlich haben wir das Tablet auch durch unsere Benchmarks gejagt. Neben den direkten Vergleich zum Huawei MatePad 11.5 haben wir auch noch ein paar Smartphone-Prozessoren hinzugefügt. 

Geekbench 5 - Single

Punkte
Mehr ist besser

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Geekbench 5.0.2 - Multi

Punkte
Mehr ist besser

GFX Bench 1080p Offscreen - Manhatten

fps
Mehr ist besser

GFX Bench 1080p Offscreen - T-Rex

fps
Mehr ist besser

3DMark Wild Life

Punkte
Mehr ist besser

3DMark Wild Life Extreme

Punkte
Mehr ist besser

PCMark Work 3.0

Punkte
Mehr ist besser

Für weitere Benchmarks und Vergleichswerte bietet sich ein Blick auf unsere holländische Partnerseite TechnologyInsider an, die das Tablet ebenso getestet hat. 

Insgesamt zeigt sich: Das 12-Zoll-Modell ist bei Grafikanwendungen und Spielen etwas schneller, bei rechenintensiven Applikationen rücken beide recht nahe zusammen. An die Performance von aktuellen High-End-Smartphone- oder Tablet-Prozessoren (wie ein Apple M3/M4) kommt der verbaute Kirin T92B allerdings nicht heran.

Fazit

Die 2025er-Variante vom Huawei MatePad 12 X weiß zu gefallen. Gerade das Display mit seiner hohen Auflösung und hohen Helligkeit kann überzeugen, für alle Fans von matten Displays ist zudem die Papermatte-Oberfläche ein Vorteil. Aber auch, wenn man das Tablet mal zum Video- oder Filmeschauen verwenden möchte, wird das Tablet einem Spaß machen. 

Leistungsmäßig ist der verwendete Kirin T92B natürlich nicht mit einem Apple M4 vergleichbar, aber er liefert ausreichende Performance, um zum einen das Betriebssystem flink und schnell reagierend einzusetzen, wie auch das eine oder andere Spiel spielen zu können. Roblox und andere ähnliche Spiele liefen ohne Probleme. Und auch für Bildbearbeitung hat das Tablet genügend Leistungsperformance mit seinen 12 Kernen an Board.

Während Display und Performance stimmen, und der Stift uns auch sehr gut gefallen hat, sind auch ein paar Einschränkungen zu nennen. An die Tastatur muss man sich erst gewöhnen, wenn man von einem anderen Tastatur-Tablet umsteigt - die beiden angebotenen Neigungsgrade schränken etwas ein und das Einklappen des Tablets ist etwas klapprig. Und dann wäre da noch das angesprochene Apps-Thema, was sich aber ohne Probleme mit Programmen wie microG und der Aurora-App lösen lässt.

Schaut man aber insgesamt auf den Kaufpreis von knapp 649 Euro, für das man ein aktuelles 12-Zoll-Tablet mit tollem Display, guter Akkulaufzeit und mitgeliefertem Keyboard und Stift bekommt, so ist das Bundle schon ein kleiner Geheimtipp unter den vielen Tablet-Alternativen am Markt. 

Huawei MatePad 12 X (2025)

  • tolles 12-Zoll-Display mit 144 Hz und sehr guter Helligkeit
  • PaperMatte-Display sehr reflektionsarm
  • Technisch ausreichend schnell, gute Akkulaufzeit
  • 50-MP-Kamera, WiFi 7, 6 Lautsprecher, 2 Mikrofone
  • Lieferumfang mit Smart Magnetic Keyboard und M-Pencil Pro
  • Attraktives Preis-Leistungsverhältnis

  • Mattes Display liefert etwas weniger Farben und Kontrast
  • Google-/Android-Apps nur mit Zusatzapps installierbar
  • Smart Magnetic Keyboard etwas klapprig

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