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Retro-Gaming

Nintendo Classic Mini ausprobiert

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Überraschend kündigte Nintendo im Sommer eine Neuauflage seiner ersten Heimkonsole, dem Nintendo Entertainment System aus den 1980er-Jahren, an. Seit wenigen Tagen ist die Retro-Konsole mit deutlich kompakteren Abmessungen und modernen Anschlüssen im Handel erhältlich – aufgrund der großen Beliebtheit aber schon vergriffen. Ob sich das Warten lohnt, klären wir auf den nachfolgenden Seiten. 

Nach zahlreichen Rückschlägen in den vergangenen Jahren dürfte das Jahr 2016 für Nintendo wieder ein voller Erfolg geworden sein. Nicht nur weil mit Super Mario Run der erste Nintendo-Held in wenigen Tagen ganz offiziell sein Smartphone-Debüt auf dem Apple iPhone unter iOS feiern wird, sondern auch weil man in Sommer mit Pokémon Go für Schlagzeilen sorgte und damit an einem der bislang erfolgreichsten Augmented-Reality-Spiele beteiligt war. Weltweit zog der Titel über viele Wochen hinweg mehrere Millionen Spieler auf die Straße, die sich teilweise gemeinsam an öffentlichen Plätzen auf Monster-Jagd begaben und in den Arenen gegeneinander antraten. Zwar liefern die Entwickler immer wieder neue Spielinhalte per Update nach, der anfängliche Hype scheint aber zumindest in Deutschland erloschen zu sein.

Doch damit nicht genug: Ebenfalls während der Sommer-Monate kündigte Nintendo mit der Nintendo Classic Mini eine Retro-Konsole an, die zu Beginn des Monats in die Läden kam und bereits nach wenigen Stunden vielerorts vergriffen war. Noch immer steht es um die Verfügbarkeit der Nintendo Classic Mini schlecht. Derjenige, der sie hat und nicht selbst mit ihr spielen möchte, verkauft sie teils zu Mondpreisen auf eBay. Aber auch Dritthändler auf Amazon haben die Knappheit der beliebten Konsole erkannt und kurzerhand kräftig an der Preisschraube gedreht. Mussten Vorbesteller und Kunden der ersten Stunde rund 70 Euro für die Konsole bezahlen, werden für die Classic Mini in diesen Tagen weit über 150 Euro ausgerufen – auf eBay wurde sie sogar schon für über 500 Euro angeboten. Gleiches gilt für den dazugehörigen Retro-Controller. Statt schlanken 10 Euro werden jetzt mindestens 60 Euro fällig.

Wer warten kann, sollte dies unbedingt tun und nicht zu den überteuerten Angeboten greifen, denn limitiert oder anderweitig künstlich verknappt hat Nintendo die Neuauflage seines Entertainment Systems nicht. Warum auch, war die NES nach ihrem Europa-Start im Jahr 1986 mit weltweit mehr als 60 Millionen verkauften Geräten lange Zeit die meistverkaufte Konsole. Mit ihr konnten Videospiele den Durchbruch im Heimbereich feiern – während man in den frühen 1980er-Jahren dafür noch in die Spielhallen gehen und sich vor einen klobigen Automaten setzen musste, krempelte Nintendo den Videospielmarkt mit dem NES komplett um.

Das Nintendo Entertainment System war die erste Spielekonsole für den Heimgebrauch mit austauschbaren Spielemodulen und einem ersten brauchbaren Controller, der den Grundstein für die heutigen Gamepads legte. Sowohl der Controller der Sony PlayStation 4 wie auch der der Microsoft Xbox One setzen auf ein Steuerkreuz bzw. D-Pad, das von einigen Zusatz-Tasten umgeben wird.