Auf die Ankündigungen, die Herstellung von DDR5 Ende 2025 oder Anfang 2026 einzustellen, verweisen die Kollegen von ComputerBase.
Wie MichaelHTPC schon schrieb, muss es wohl DDR4 und nicht DDR5 heißen. Denn DDR6 dürfte, wenn alles gut geht, in der zweiten Jahreshälfte 2026 einsatzbereit sein und ich würde mich nicht wundern, wenn dies auch ein Grund ist, warum die DRAM Hersteller die DDR4 Fertigung aufgeben. Die werden ja schon vorher anfangen die DDR6 Produktion zu starten.
Ich halte es dennoch für zu früh in Anbetracht der noch hohen Verbreitung von AM4/Intel 1700 und AMD hat kürzlich sogar noch Prozessoren heraus gebracht.
Die S. 1700 CPUs unterstützen alle auch DDR5 RAM. Wer dann eben mehr RAM braucht, wird sich irgendwann überlegen müssen, ob es sich nicht ggf. lohnt das Mainboard zu wechseln um DDR5 nutzen zu können, auch wenn ich vermute, dass es günstiger sein dürfte, sich für Aufrüsten gebrauchte DDR4 RAM zu kaufen, aber mit DDR5 kann man halt am Ende einen größeren Speicherausbau erreichen.
Die "neuen" AM4 Prozessoren sind ja auch nur Varianten bekannter Prozessoren, alter Wein in neuen Schläuchen und wenn das DDR4 RAM teurer als DDR5 wird, dürfte AMD AM4 bald ganz einstellen, denn der einzige Grund DDR4 weiterleben zu lassen, war günstige Systeme anbieten zu können. Dafür dürften dann bald günstige AM5 CPUs kommen.
Die Frage ist, wer kauft heute noch ein neues System mit DDR4? Wir nähern uns ja mittlerweile eher DDR6...
Naja, bis vor kurzem war DDR4 ja billiger als DDR5 und manche, auch die NAS Hersteller, sparen ja gerne überall und verwenden alte CPUs, wenn es für den Zweck ausreicht. Man schau sich nur an wie alt die CPUs sind, die in den neu vorgestellten NAS z.B. von Synology so stecken, die sind bei Intel teils schon EoL, die haben wohl manchmal eben eine große Restmenge günstig bekommen können.
Würde man eine Preisexplosion bei DDR4 erwarten, dann würde der Hersteller ja nicht aufhören zu produzieren.
Das ist das Henne Ei Problem, denn die Preisexplosion kommt ja daher, dass die Hersteller die Produktion einstellen wollen. Würden sie nun einen Rückzieher machen und sagen, bei den Preisen lohnt es sich weiter DDR4 zu produzieren, würden die Preise sofort wieder einbrechen und die DRAM Hersteller doch wieder dazu motivieren deren Fertigung einzustellen. Es würde ich eher lohnen, wenn nur noch ein Hersteller erstmal weiter DDR4 RAM fertigt, ein Underdog wie Nanya könnte damit z.B. seinen Marktanteil erhöhen, aber die wollen ja offenbar als erste aus der DDR4 Fertigung aussteigen. Andererseits ist die Frage wie viel die DRAM Hersteller von den hohen Preisen abbekommen:
Das schon, aber dann müssen die ja die Preise nicht in den Himmel heben. Der Speicher liegt ja in vielen Fällen schon bei den Händlern im Regal und muss nicht mehr gefertigt werden.
Was ja beweist, dass die Händler die Preise treiben, nicht die DRAM Hersteller, die nach der Ankündigung der Einstellung wohl die letzten Orders angenommen haben dürften und daher die letzten DDR4 RAMs noch zum vorher vereinbarten Preis, also niedrigen abgeben werden müssen. Nur wer noch neue Orders akzeptiert, kann dann auch die Preise dafür anheben.
Es ist bei solchen commodities wie DRAM oder auch Erdöl ja nicht unüblich, dass große Abnehmer sich mit langfristigen Verträgen die Preise sichern, die dann aktuell sind, wenn sie diese Verträge abschließen bzw. eben die Preise die sie dann ausgehandelt bekommen. Die hängen dann nicht von den Tagespreisen ab, außer wenn sie unerwartet mehr brauchen als geplant und zu Tagespreisen am Spotmarkt zukaufen müssen oder eben weniger und dann selbst den Überschuss am Spotmarkt verkaufen.