Einen Kühler zu entwickeln dauert circa einen Mann-Monat. Ein paar der Prozesse kann man auch parallelisieren, weshalb es schlußendlich etwas unter einem Monat dauert, aber zur Kostenkalkulation ist das ein guter Ausgangswert. Das heißt, man hat die reinen Lohnkosten eines Industrie-Ingenieurs. Dann kommt Maschinen-Zeit hinzu, um die Halterungen für die Bauteile des Kühlers zu fertigen. Dann kommt Maschinen-Zeit, um den Prototypen zu fertigen, hinzu. Dann muss der durchgestet werden, und es kommen eventuelle Nachbesserungen - bei manchen Karten haben wir mehrere Prototypen gefertigt und physisch getestet, bis wir zufrieden waren. Das heißt auch, dass die Maschine möglicherweise still steht, um für die Prototypen Entwicklung zur Verfügung zu stehen. Zu den Kosten des Kühlers kommen also auch noch die Ausfallkosten für all die Dinge, die weder der Ingenieur noch die Maschine in der Zeit stattdessen machen kann.
Schlußendlich kostet uns die Entwicklung eines Grafikkartenkühler also circa einen niedrigen 5stelligen Betrag.
Industrie-Produkte haben meist eine Marge zwischen 5 und 20%. Ihr könnt euch also grob selbst ausrechnen, wie viele Kühler wir absetzen müssen, um einfach nur die Entwicklungskosten wieder reingeholt zu haben.
Und JA, all dieser Aufwand wird für JEDEN Kühler neu fällig. Nein, es ist so gut wie nie möglich, bestehende Strukturen weiter zu nutzen, sonst würden wir das ja tun. In dieser Generation ist das zum Beispiel bei der Long Version der Fall, bei der die Bodenplatte identisch zum Referenz Kühler bleibt, und "nur" ein alternativer Deckel gefertigt werden muss.