[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Wenn ich sehe, das eine 30h Kraft 44k€ verdient, ist das ein sehr fairer Lohn für diesen Arbeitsplatz.
Es muss ja auch irgendwo im Rahmen bleiben, oder?
Ursprünglich meinte er für 40h 4000 Euro p.M.
Bei 30h wären das dann 36k im Jahr.
Dann aber teilweise 44k. Das wäre ja dann schon ordentlich Weihnachtsgeld oder Bonus.

Finde manche Aussagen passen nicht so recht zusammen. Aber er muss ja hier auch nicht alles veröffentlichen.

Macht auch kein Sinn das tot zu diskutieren.

Ich bin noch relativ jung und werde auch relativ sicher mal in die Situation kommen Bonus auf meine Mitarbeiter zu verteilen und Gehälter zu verhandeln.
Und da werde ich definitiv nicht mit geizen, wenn die Leute es wert sind.
 
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Inwiefern triggert mich das? Wenn du nicht diskutieren willst, warum postest du dann deine Daten in diesem Thread?
Für dich wären es Peanuts nach Steuern, für deine Angestellten ein riesen Existenz-/Lebensstandard-Unterschied.
Warum soll ich da nicht anderer Meinung sein dürfen?

Ich verdiene 110k und mein CEO 13 Millionen, da ist das Verhältnis noch krasser. Aber das ist nicht schlimm, weil ich bereits gut verdiene. Bei jmd, der eh schon im niedrigeren Lohnbereich arbeitet, hat sowas viel stärkere Auswirkungen.

Auch gerade im kleinen Kreis, wo die paar wenigen Leute, die man mehr sieht wie die eigene Familie, einen jeden Tag den Rücken freihalten. Da geht es doch familiär zu. Verstehe nicht, warum man sich da nicht großzügiger zeigt, wenn das Geschäft so wahnsinnig gut läuft.

Ich diskutiere gerne auf einem ordentlichen Level, aber du verdrehst hier gleich einiges und unterstellst mir, dass ich meinen Angestellten nicht genug Geld zahle obwohl sie deutlich über dem Durchschnitt liegen. 10% sind keine Peanuts. Warum gibt dir dein Chef nicht 5% ab am Ende des Jahres?

Was ist wenn wegen Krankheit der Laden nicht läuft, dann kann ich auch nicht 10% weniger zahlen.
Das Risiko der Selbstständigkeit wird unterschätzt. Wenn ich 1 Woche krank bin sind ca. 5-10k Umsatz weg. Die Ausgaben bleiben aber.
 
Das klingt wirklich ideal, aber wie schafft man das?

Ich kenne eher das Gegenteil, das man sogar selbstständig nicht wirklich "frei" ist. Dann auch da gibt es bestimmte Ortsbindungen (wo gibt es bezahlbare Büro- und Gewerbeflächen?, wo gibt es eine ausreichende Zielgruppe?) und bei den Arbeitszeiten eine gewisse Bindung an Branche und Zielgruppe.

Einfach nur Glück gehabt und am Ende gut verhandelt. Neue Mitarbeiter kriegen den Deal nicht mehr. Teil der Wahrheit ist aber auch dass ich den gleichen Job selbstständig für wesentlich mehr Kohle mit kaum mehr Risiko machen könnte.
 
Ursprünglich meinte er für 40h 4000 Euro p.M.
Bei 30h wären das dann 36k im Jahr.
Dann aber teilweise 44k. Das wäre ja dann schon ordentlich Weihnachtsgeld oder Bonus.

Finde manche Aussagen passen nicht so recht zusammen. Aber er muss ja hier auch nicht alles veröffentlichen.

4000 ist der Tarif habe ich gesagt.

Hier. 3900€ sind das Maximmm für 39,5h.
Meine Damen arbeiten 30h und haben 44 Tage Urlaub.

Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ursprünglich meinte er für 40h 4000 Euro p.M.
Bei 30h wären das dann 36k im Jahr.
Dann aber teilweise 44k. Das wäre ja dann schon ordentlich Weihnachtsgeld oder Bonus.

Finde manche Aussagen passen nicht so recht zusammen. Aber er muss ja hier auch nicht alles veröffentlichen.

Macht auch kein Sinn das tot zu diskutieren.

Ich bin noch relativ jung und werde auch relativ sicher mal in die Situation kommen Bonus auf meine Mitarbeiter zu verteilen und Gehälter zu verhandeln.
Und da werde ich definitiv nicht mit geizen, wenn die Leute es wert sind.

Du musst richtig lesen. Ich hatte gesagt, dass sie gut 20% über dem Tarif liegen. Habe noch mal geschaut 1x46k 1x44,5k und 1x 38k (ungelernt) , je 30h.
 
Zuletzt bearbeitet:
gibt’s sonst nur bei der Bahn :fresse:
 
Du musst richtig lesen. Ich hatte gesagt, dass sie gut 20% über dem Tarif liegen. Habe noch mal geschaut 1x46k 1x44,5k und 1x 38k (ungelernt) , je 30h.

Das ist meiner Meinung nach eine sehr gute Bezahlung, vor allem bei 44 Tagen Urlaub im Jahr - sensationell.

gibt’s sonst nur bei der Bahn :fresse:

Bei uns auch.
Seit die Firma nach Renteneintritt unserer 2 besten alten Chefs eine neue GL eingeführt hat, bei denen der Faktor Mensch unter den Tisch gefallen ist, und nur noch zählt, seine MA auszuquetschen, fahren die meisten 30/30 - 30 Tage Urlaub, 30 Tage krank :fresse:

Und was auch im absurden Maße gestiegen ist:
Die MA buchen in der Spät- und Nachtschicht kaum noch was sie essen.
Es läuft auf Vertrauensbasis, am Tag ist natürlich Küchenpersonal da, aber ab 17 Uhr eben nicht - es wird munter getrunken und verzehrt, ohne auf seine Karte zu buchen.

Ich und andere sind gut mit einigen Köchen, Beispiel TK Gerichte für die Nachtschicht: 10 Pizzen in den Froster, aber wirklich gute, am nächsten Tag alle weg, allerdings nur 3 gebucht...

Ich persönlich bin eine ehrliche Haut, weder klaue ich, noch melde ich mich krank, verstehen kann ich es aber irgendwie schon.
Alleine was unsere Aktionäre an Millionen einstecken, und bei der BV wird dann erzählt, dass man ein unabhängiges Unternehmen beauftragt habe, und dieses hat errechnet, das eine Lohnerhöhung von 2% den Benchmark darstellt... :bigok:
 
44 Tage Urlaub ist wirklich viel.

Das ist der reguläre Praxisurlaub für alle. Ich selbst brauche auch so viel Auszeit mittlerweile. Ich versuche sie schon so gut wie möglich zu belohnen und zeige ihnen, dass sie gute Arbeit machen. Sie bekommen Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und wir machen einige Ausflüge im Jahr. Ich kenne die Zustände in anderen Praxen im Umfeld, und da wird lang nicht so viel bezahlt. Wir sind ein kleines Team. Ich hatte auch vorgeschlagen, dass wir noch jemanden einstellen oder, dass sie mehr Geld bekommen.
Aber trotzdem muss man dann irgendwo auch die Verhältnismäßigkeit sehen.
 
Naja.. Du musst es mal so sehen. Es gibt genug Menschen in Unternehmen die ohne solche „nicht Arbeit“ sonst keine Daseinsberechtigung in einem Unternehmen hätten. 😂
Würde ich nicht unbedingt sagen. Es gibt wenig Arbeitskräfte, die tatsächlich sinnlos sind. Der Punkt an dem die "politischen" Diskussionen los gehen sind immer Führungskräfte, die sich über die Anzahl ihrer Planarbeitsstellen und den Mitarbeitern definieren UND die Tätigkeiten/Budgets. Ich mein ich schau mal in meine mittlerweile nicht mehr vorhandene Abteilung und in eine am anderen Ende des Konzerns - nominal müssten wir zusammenarbeiten, nur hat deren Manager halt andere Pläne und die Zusammenarbeit quasi verboten. Die haben alle schöne Titel, keiner hat in den letzten 3-4 Jahren überhaupt die nötigen Normen gelesen oder an einer Planung teilgenommen.
Und so gut wie zu Kohls und Schröders Zeiten ist das Sicherungsnetz für Angestellte auch nicht mehr. Wenn man durch eine Erkrankung oder Unfall nicht mehr voll leistungsfähig wird, geht es nach dem Krankengeld auch ziemlich schnell an die Substanz.
Insofern hat die Erhöhung des Grenzbetrags gerade schon auch positive Seiten...
 
44 Tage Urlaub ist wirklich viel.
Als echter Urlaub auf jeden Fall!

Aber mit so Kontruktionen wie 39 Wochenstunden und 30 Urlaubstage Tarif, Vertrag mit 85% also 33,15 Wochenstunden, real aber 36,25 Wochenstunden arbeiten geht das locker.

Macht ca. 40 Wochen x 3,1 Stunden = 124 Überstunden entspicht ca. 18-19 Zusatzurlaubstage und so hat man auch 48-49 Urlaubstage.
 
Selbständig ist wie schon gesagt noch mal was anderes. Ich bin zufrieden, auch wenn ich manchmal nicht weiß wo das Geld geblieben ist.

Der durchschnittliche Gewinn einer Hausarztpraxis liegt deutlich darunter

Meine 3 Angestellten bekommen 20% über Tarif. Keine Sorge. 1 Minijobber dazu und 1 Ärztin die voll gefördert wird. Sind knapp 20k Ausgaben im Monat. Ich wusste, dass sowas triggert, vielleicht sollte ich gleich die gesamte BWA hier posten.
Ich finde 200-300k für den Job (wenn man ihn denn ernst nimmt- ich gehe auch stark davon aus, dass viele Hausärzte das nicht tun...) ehrlich gesagt ok, man muss ja doch eigentlich die gesamten Öffnungszeiten reaktionsbereit sein (auch wenn man sicher nicht immer 100% geben muss, wenn man gerade am Montagmorgen seine Standardrentner anschaut - aber das ist ja bei fast allen Jobs in dem Bereich so) und trägt auch sicherlich mehr (direkte) Verantwortung, als der Leiter für 50 IT-Menschen (eher im Sinne, dass Fehler schnell Leben kosten, was in den meisten IT-Unternehmen nicht so sein sollte....)

Für das sehr gute Ergebnis scheinst du halt gleich eine Supermenge an Sondereffekten (niedrige Miete (-> 10€/m² für Gewerbe anyone?) zu haben, in der Gegend bekommst du dann vmtl. auch für relativ niedrige Gehälter relativ qualifiziertes (weil noch als Nicht-Resterampe-Beruf gewählt, was nach den Berichten aus dem Umfeld in Ballungsräumen eher selten scheint...) Personal und machst dann halt satten Gewinn pro MA. Hast halt Glück gehabt, finde aber gerade wenn du die Umgebung beschreibst, ist das auch keine Marktwirtschaft mehr, die dir zum 10fachen des Einkommens deiner MA verhilft, sondern einfach Missmanagement und auch wenn Du da noch sozial profitierst, muss das nicht sein :d.

Verstehste was mich angesichts deiner zahlen so irritiert? Selbst mit 50% wäre das doch ein supergeschäft. Insbesondere grad für MVP wenn das stimmt. Und ein wirkliches unternehmerisches Risiko haste in so ner Position ja an sich auch nicht mehr.
Das ist auch ein Supergeschäft. Wie woanders auch sollte man dafür halt reiche Eltern haben, sonst endet man halt als Angestellter im MVZ oder muss sich irgendwo einkaufen und erstmal bis 45 den Kredit abstottern...

3 Fallbeispiele, mein Eindruck vom Beruf MFA ;):
- Allgemeinarzt, inhabergeführt: 4 Ärzte, > ein Dutzend MFA (tlw. mit <10h/Woche...) , Frau (heute Ex-Frau, davor auch Ex-Pharmavertreterin) des Inhabers (=Sohn des vorherigen Arztes im Ort) soll die Praxis managen, scheint aber lieber Handtaschen zu shoppen und die ~20 Immobilien im Ort mit Wuchermieten zu "verwalten". Die MFAs sitzen überwiegend am Telefon, Labor macht niemand, Proben zu vertauschen ist Standard. "Kranken"-Stand hoch, keine Dienstpläne, die Leute "arbeiten", wann sie wollen. Arzt ist das alles relativ egal, die eigene Tätigkeit an sich scheint er aber ernst zu nehmen, geht nämlich auch Mittags mal zu Patienten, die "eigentlich sollte der schon tot sein"-Laborwerte bekommen und wartet dort auf den Krankenwagen. Vater hat wohl auch noch Kassenzulassung (...) und wird als Buchungsposten genutzt (so zumindest mein Eindruck, weiß aber nicht, wieviel Sinn das ergibt @freestylercs?). Leute werden nach Tarif (/einzelnen mehr...) bezahlt.
- Facharzt, Professor meets VC: 3 Ärzte, Chef Adoptivsohn des Professors, der die Praxis mal gegründet hat. Jetzt läuft das ganze iwie als Kooperation mit einer durch vmtl. recht korrupte Baugeschäfte (mit öffentlichen Aufträgen) zum Geld gekommen Millionärsfamilie, die alles, wo staatliche Sozialtöpfe heute gerne Geld an private ausschütten, als stabiles Investment identifiziert hat (sind sie nicht die einzigen): Rehakliniken, MVZ, Kindergärten, Altenheime... Es werden ~8 Menschen als "Helfer" beschäftigt, von denen aber nur 2 MFA sind (und die anderen wohl tlw. gar nix mit Medizin am Hut haben) - dementsprechend sieht die Situation im Bereich Hygiene, Labor und Co. aus... Privatpatienten sind König, die gesetzlichen nimmt man wohl auch noch mit - wenn also mal jemand in der Klinik die Expertise des Arztes wünscht, passiert halt in der Praxis auch mal 4h lang nix. WÄHREND DER ÖFFNUNGSZEITEN... Tätigkeiten der Mitarbeiter scheinen auch mal darin zu bestehen Weihnachtsgeschenke zu bestellen und zu verpacken und Teile der Rolexsammlung zum Uhrmacher zu bringen. Porsche gibt es jährlich einen, seit neuestem auch eine Partnerin, die sich bei den "Helfern" darüber auskotzt, wie schlimm das Leben ist, wenn man sich in das Unternehmen einkauft... Und ach: natürlich haben alle Ärzte bis auf den Chef ihr Studium in Bulgarien oder der Ukraine gemacht, die universitäre Ausbildung in DE wird einfach überbewertet - die Mafialänder Osteuropas müssen das einfach mindestens genauso gut machen 8-)
- Facharzt: 2 Ärzte, Partner. Seniorpartner, der mit 38 seinen Doktor hatte, hat die Praxis von einem anderen Arzt übernommen, der nicht mit ihm verwandt war. 6 MFA, nicht-MFA-Buchhalterin (und nicht verwandt...) wird als Management eingesetzt: Dienstpläne werden für die nächsten 2 Monate erstellt, Material wird nach Bedarf/geplant bestellt (es gibt also keinen Schrank mit x-tausend abgelaufenen Kanülen...). Bezahlung deutlich überdurchschnittlich, Überschuss wohl auch in der Richtung von freestyle. Im Ballungsraum dann auch ok (Miete und eigenes Labor sind da auch deutlich teurer/mehr Risiko...)


Für dich wären es Peanuts nach Steuern, für deine Angestellten ein riesen Existenz-/Lebensstandard-Unterschied.
Ist halt Kapitalismus und wenn dort in der ostdeutschen Etappe 45k€ brutto für eine Vollzeitkraft stehen, ist das erstmal ok...

Studiere Medizin, eröffne eine Praxis, und zahle besser :)
Leider gibt es wohl zu wenig Studienplätze und nicht jeder, der evtl. ein guter Arzt wäre, kann die ersten 2a in Osteuropa finanzieren, um damit den NC zu umschiffen. Hier im Ballungsraum dürfte schon ein signifikanter Anteil der Ärzte aus anderen Systemen eingewandert sein... (was dann ehrlich gesagt für Leute, die 3a Krankenwagen fahren und eine Pflegeausbildung auf sich nehmen um dann vlt. mit 23 studieren zu dürfen, schon ein Schlag ins Gesicht ist...)

Wenn ich sehe, das eine 30h Kraft 44k€ verdient, ist das ein sehr fairer Lohn für diesen Arbeitsplatz.
Es muss ja auch irgendwo im Rahmen bleiben, oder?
Ja, sollte alles im Rahmen bleiben. Ein Solidarsystem muss sich meiner Meinung nach auch nicht leisten, Leute (und immer mehr auch Unternehmen) zu bezuschussen/in die Planung einzubeziehen, die dann mit 600k€+ Gewinn rausgehen (ich gehe ja davon aus, dass freestylecs eher nicht so ein Topverdiener ist, wenn man mal Ballungsräume anschaut). Würde gerne jeden Arzt/Klinik mit >30% Privatumsatz aus dem GKV-System ausschließen.
 
Der NC für das Medizinstudium ist schonmal eine gosse Ungerechtigkeit.

Aber das das Medizinstudium schon 12 Semester Regelstudiendauer (man kann eher mit 14-15 rechnen) und dann nochmal 5-6 Jahre Facharztausbildung braucht um Facharzt zu sein macht da ganze sehr unattraktiv.

Selbst wenn man ein 1,1er Abi hätte und direkt mit 19 das Studium antreten könnte, wäre man ca. 31/32 bis man Facharzt wäre.

Aber für Frauen die dann mit vielleicht so 28 im dritten Jahr der Facharztausbildung schwanger werden, so 18 Monate pausieren und dann in Teilzeit fortsetzen müssen, kommen dann nochmal 4-5 Jahre drauf und man wäre dann schon 35/36/37.

Und wir sind immer noch bei Fällen das der NC gereicht hat. Will man über TMS oder gar medizinische Ausbildung rein kommt man schon in den 38/39/40 Bereich und bekommt jemand noch ein zweites Kinder in der Facharztausbildung kanns in Richtung 41/42/43 gehen bis man Fachärztin wäre.

Was man dann mit 45 / 50 / 55 / 60 verdient, sei es nocht so gut finde ich, reisst es auch nicht mehr raus.

Irgendein Bachelor mit 6 Semester Regelstudiendauer und real vielleicht 7 oder 8 Semester, selbst in einem schecht bezahlten Sektor, bringt am Ende mehr. Dann hat man wenigstens mit so 23 ein "richtiges" Gehalt auch wenn es nur so 42.000€ sind. Aber es ist allemal mehr als ein Medizinstudent im bestenfalls 9. Semester hat.
 
Also meine Frau ist Assistenzärztin und kommt aus Belarus. Sie hat dort studiert und noch 3 Jahre dort in der Anästhesie und Intensivstation gearbeitet.

Dann kam sie nach Deutschland und hat in ca. einem 3/4 Jahr ihre Fachsprachprüfung gemacht und hatte damit eine 2 jährige Erlaubnis als Anästhesie Ärztin zu arbeiten. Dieses Jahr hat sie ihre Kenntnisprüfung bestanden und macht seitdem ihr Jahr in der Intensivstation, was sie für den Facharzt braucht. Dafür braucht sie 5 Jahre arbeiten als Assistenzärztin und davon eins auf der Intensivstation. Zusätzlich noch so und so viele Anästhesie Nachweise. Arbeitet man dort nur Teilzeit, wird auch nur ein Teil der Zeit angerechnet. Arbeitet man mehr, gibts kein Extra. (Finde ich persönlich schon ziemlich Assi. Eine Kollegin von ihr hat Teilzeit und braucht länget, aber durch Schichten, arbeitet sie auch Vollzeit. Wird ihr 0 angerechnet). Zusätzlich wird meiner Frau auch die Zeit in ihrem Land nicht angerechnet, da Belarus nichts ausstellt, außer dem Diplom und die Zeit, die sie bereits die letzten 2 Jahre gearbeitet hatte, werden auch nicht anerkannt. Also arbeiten und Menschen Narkosen geben darfst du, aber das anerkennen ? Nein, schließlich hatte man noch nicht die deutsche Approbation… Das ist echt 😡 Sie wird nächstes Jahr 30 und sollte sie kein Kind kriegen und es auf Anhieb klappen, wird sie Facharzt mit ~34..

Kommt somit mit der Rechnung ganz gut hin.
 
Wie wird sie denn bezahlt? Als normale Assistentin oder weniger?
Ich habe nach 6 Jahren Studium mit 25 angefangen zu arbeiten. Habe dann für meinen 1. Facharzt auch länger als 6 Jahre gebraucht, da ich nicht so schnell alle OPs zusammen hatte. Der 2. Facharzt ging dann aber deutlich schneller. Mit Ende 30 dann in die Niederlassung. Mit Kindern sind die Frauen meistens erst mit Mitte 30 fertig.
 
Checks nicht. Da übt jemand einen der psychisch verantwortungsvollsten Berufe aus, der einen der zermürbendsten Studiengänge voraus setzt und macht (obwohl es möglich wäre) keine One Man Show drauss, sondern schafft attraktive Arbeitsplätze und dann… und dann wird noch über Gehalt oder Gewinnausschüttung rumgejammert.


Meiner Meinung wäre es sogar 100% berechtigt, wenn so eine Person mit 500k + nach Hause geht.
 
Bin aktuell bei ca. 59.000€ Jahresbrutto (100% TVL13, fast 10 Jahre Studium zuvor). Hatte mal 1 Jahr ein etwas besseres Gehalt da andere Finanzierung, aber die ist jetzt weg.

Die Bezahlung erfolgt aus Drittmitteln um die ich mich beworben habe und daher automatisch mit anderen Leuten konkurriere die sich ebenfalls um diese Mittel beworben haben. Die Annahmerate dafür beträgt aktuell je nach Stelle ca. 10-25%.

Die Bewerbung dafür ist von der Komplexität bzw. vom Arbeitsaufwand aus meiner Sicht anstrengender als eine Masterarbeit. Man muss bisher und für das Ziel des Projekts absolvierte Studien zusammenfassen, erklären, zeigen wie die auf das aktuelle Projekt (das finanziert werden soll) zulaufen; genau planen und aufzeigen was man in jedem Jahr machen möchte; wie das Ziel für jedes Jahr umgesetzt werden soll, etc. Diese Ziele sollte man dann auch erreichen, sodass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass man auch in Zukunft weiter finanziert wird (wenn man erfolgreich abgeschlossene Projekte vorzeigen kann). (... und mit solchen "bürokratischen" Scheiss muss man sich natürlich neben der eigentliche Arbeit noch aufhalten...)

Die Finanzierung läuft für 3 Jahre (was gut ist, da viele Finanzierungen nur noch für 2 Jahre laufen). Danach muss man sich wieder neu bewerben.
 
So mein Jahresabschluss als Angestellter für noch mehr Ärztehass:
154000 brutto bzw 88500€ netto (bedingt durch Feiertag/Wochenzuschläge) durch neue Aufgaben mit privater Sonderzulage und viele Dienste. Deutlich mehr als erwartet (~110-120k), aber auch erklärbar durch die ungeplante zusätzliche Aufgabe.
Da stecken aber noch 500h Bereitschaftsdienst drin, welche ausgezahlt werden zusätzlich zu den normalen 40h sowie 80h neue Überstunden dieses Jahr. Also im Mittel über 50h/Woche.

Gehalt ist super, verlebe ich nicht und es wandert viel ins Depot, opfere dafür aber auch sehr viel Lebenszeit. Meine neue Aufgabe macht mich nicht glücklich, da die Voraussetzungen dafür abseits des Geldes grottig sind. Ist meinerseits gewünscht gewesen, es bis Ende 2026 zu befristen, daher werde ich schauen, wie es sich entwickelt und ob ich es 2027 weiter machen werde. Dadurch habe ich mir leider ein Ziel für 2026 verbaut, was nun erst 2027 werden wird, was aber OK für mich ist (europäische interventionsradiologische Zertifizierung).

Ziele für 2026 sind eine Beförderung (OA), die ich mMn schon lange verdient habe und mir in Angeboten von anderern AGs auch wiedergespiegelt wird. Vielleicht schaffe ich es, bei meiner anderen Aufgabe bessere Voraussetzung (Technik+IT) durchzusetzen, damit ich auch da zufriedener das machen kann, wofür ich angestellt bin, eins ist aktuell in der Planung für Sommer (neues MRT mit allem drumherum, Kostenpunkt etwa 1 Mio). Zusätzlich möchte ich in ein paar Bereichen auch noch Kurse/Lehrgänge und ggf. Zertifierungen machen.

@freestylercs richtig gutes Gehalt, unterversorgte Region hilft da natürlich! Und finde es super, dass du deine Leute über Tarif bezahlst, gerade in der Selbstständigkeit ist gutes Personal echt viel Geld wert! Viele checken aber auch nicht, dass das kein 9-5 Job ist und wie lang der Weg bis dahin war!
 
@El Junior Vielen Dank. Ich hatte ja schon damit gerechnet, dass es Gegenwind gibt…werde es nächstes Mal sein lassen.

Als angestellter Radiologe ist >150k aber auch sehr gut. 50h pro Woche ist natürlich noch verbesserungsfähig. Der Schritt zum selbstständigen Radiologen ist denke ich noch mal deutlich schwieriger was die finanziellen Hürden angeht.
Ich hatte als angestellter Facharzt (Ortho/Unfall) in der Klinik maximal 130k geschafft aber auch nur mit 5-6 24h Dienste im Monat. Die Belastung macht einen irgendwann kaputt.
 
Wegen sein lassen hatte ich ausch schon dran gedacht^^

Ja ist aber wie gesagt auch nur wegen der zusätzliche Aufgabe (MVZ Tätigkeit 2 Tage die Woche, die keiner machen wollte und ich mehr oder weniger genötigt wurde mit dem entsprechenden Angebot). Sonst wären es eher ~120k incl. Dienste unt Rufbereitschaft. Ich würde gerne weniger arbeiten, aber das Problem ist eher, das meine Aufgaben dann in weniger Stunden zu machen sind, da sie sonst keiner macht/kann. Daher hätte ich dann eher mehr Stress, wenn ich reduzieren würde. Wobei der aktuell im allgemeinen hoch und nicht gesund ist.

Jap, Niederlassung ist schwierig weil extrem teuer, geht nur sinnvoll in einer Gemeinschaftspraxis mit 3+ KV-Sitzen, sonst bekommt man am Ende kaum Geld raus. Man möchte als Niedergelassener auch nicht mit 50k brutto im Jahr dastehen bei den Risiken.
 
Viele checken aber auch nicht, dass das kein 9-5 Job ist und wie lang der Weg bis dahin war!
Leider normal, am Ende steht dann ein sehr gutes Gehalt, aber ich glaube Aufwand und Verantwortung sind in keiner anderen Branche so heftig...
Die Einzeller sehen dann nur das Gehalt, die Kassenbeiträge steigen und Termine gibts sowieso keine. Da ist der Feind schnell gefunden...
 
Ich finds toll, dass hier auch wilde Gehaelter geposted werden. Hierzulande wird eh viel zu wenig ueber Gehaelter und Transparenz gesprochen. Neidhammel gibts ueberall. Jeder ist seines Glueckes eigener Schmied. Wohlverdient und frohe Weihnachten an alle
 
werde es nächstes Mal sein lassen.
Wegen sein lassen hatte ich auch schon dran gedacht^^
Schade, aber irgendwie nachvollziehbar. Poste auch schon länger keine Zahlen mehr, dafür gibt es leider doch zu seltsame Vögel hier. Fand es jut, auch Einblicke in dem medizinischen Bereich zu sehen, Danke euch beiden. :bigok:
In Medizinberufen (alle Bereiche, nicht nur Ärzte) kann, wie schon geschrieben, nicht hoch genug bezahlt werden!

Bekomme mit der Kohle für mein, vergleichsweise risikoarmes, Online-Gewurschtel in ähnlichen Dimensionen wie ne Hausarztpraxis (bei max. halber Arbeitszeit) fast ein schlechtes Gewissen. Aber nur fast. :rofl:
 
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Jetzt hier einen auf zartes Pflänzlein zu machen ist aber ähnlich erbärmlich wie das haten. Wenn ich hier mein Gehalt poste steh ich dazu und feddich, egal was andere sagen. Der "nächstes Jahr mach ich nicht mehr mit" Kommentar war schon ziemlich kindisch.

Ich sollte irgendwo zwischen 120 und 125k brutto liegen dieses Jahr, hab meine finale Abrechnung noch nicht und auch keine Lust den Arbeitsrechner deswegen hochzufahren. Poste dann aber gerne die Werte nach Weihnachten.
 
Jetzt hier einen auf zartes Pflänzlein zu machen ist aber ähnlich erbärmlich wie das haten.
Ich finds auch krass, wie einem hier Ärztehass, Neid, Einzellertum oder sonstwas indirekt unterstellt wird, weil man anfängliche Ungereimtheiten in seinen Aussagen kritisch hinterfragt.

Wenn es darum geht, in seiner Bubble Bestätigung zu bekommen, sind Katzenbilder auf Facebook sicherlich zielführender und polarisieren nicht so.

Und die Leute, die meinen ein 10faches der eigenen Angestellten zu verdienen sei noch zu wenig, im anderen Thread aber dann wieder über steigende Zusatzbeiträge jammern und zur BKK Firmus wechseln, passt auch nicht so recht zusammen.

So wie wir es hier jetzt diskutiert haben, wirkt das Bild seiner aktuellen Praxis für mich auf jede Fall stimmiger, als am Anfang gedacht.
 
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