Seagates MOZAIC 3+ im Test, HAMR bei Exos M und IronWolf Pro mit 30 TB

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Beide Modelle setzen auf HAMR – spannend. Wichtig für den praktischen Einsatz:
Die Exos 30TB (ST30000NM004K) nutzt SMR (Mozaic 3+), was bei sequentiellen Workloads in objektbasierten Speichern funktioniert, aber im RAID oder bei Rebuilds massiv Performance kostet.
Die IronWolf Pro 30TB (ST30000NT011) dagegen basiert auf klassischem CMR und ist damit für NAS/RAID deutlich besser geeignet.

Aus unserer Erfahrung in der Datenrettung: SMR-HDDs machen Imaging und Recovery komplexer, weil Zone Mapping, Firmware-Cache (Level 2 Translator) eine große Rolle spielen. Für produktive Systeme mit Random-Zugriff: immer CMR.
 
Beide Modelle setzen auf HAMR – spannend. Wichtig für den praktischen Einsatz:
Die Exos 30TB (ST30000NM004K) nutzt SMR (Mozaic 3+), was bei sequentiellen Workloads in objektbasierten Speichern funktioniert, aber im RAID oder bei Rebuilds massiv Performance kostet.
Die IronWolf Pro 30TB (ST30000NT011) dagegen basiert auf klassischem CMR und ist damit für NAS/RAID deutlich besser geeignet.

Aus unserer Erfahrung in der Datenrettung: SMR-HDDs machen Imaging und Recovery komplexer, weil Zone Mapping, Firmware-Cache (Level 2 Translator) eine große Rolle spielen. Für produktive Systeme mit Random-Zugriff: immer CMR.
Das ist falsch. Bei der 30-TB-Variante der Exos M handelt es sich ebenfalls um eine CMR-Festplatte.

Nachweis: https://www.seagate.com/de/de/products/enterprise-drives/exos/exos-m/
 
Die Exos 30TB (ST30000NM004K) nutzt SMR (Mozaic 3+), was bei sequentiellen Workloads in objektbasierten Speichern funktioniert, aber im RAID oder bei Rebuilds massiv Performance kostet.
Wie Firebl schon schrieb, handelt es sich bei der ST30000NM004K um eine CMR HDDs, die hat also kein SMR (das sie auch HAMR hat, macht bzgl. CMR und SMR keinen Unterschied). Hätte sie SMR, wäre dies bei Enterprise HDDs normalerweise Host-managed-SMR und solche HDDs laufen nur in Systemen die dieses explizit unterstützen, weshalb sie auch normalerweise nicht im normalen Handel auftauchen. Bei diesen HDDs muss der Host nämlich erstmal die Geometrie auslesen und darf danach auch nur ganze Bereiche überlappender Sektoren überschrieben, sonst gibt es einen Fehler. Was die Consumer SMR HDDs selbst machen, nämlich den Bereich der überlappenden Spuren einzulesen, dann nur den gewünschten Teil überschreiben und den Rest wieder zurückzuschreiben, muss hier also der Host übernehmen. Die meisten normalen Consumer Systems, auch NAS, dürften daran scheitern, aber für Enterpriseanwendungen hat es den Vorteil, dass die teils sehr langen und ihn ihrer Dauer unberechenbaren Antwortzeiten vermieden werden.

Hier ein Review einer solchen Enterprise Host-Managed SMR HDD:

https://www.storagereview.com/review/seagate-exos-x26z-review-25tb-host-managed-smr-hdd

Da sieht man gut, dass diese sehr spezielle HDDs sind und wenn sie nicht in der passenden Umgebung genutzt werden, können sie eine Menge Probleme machen und daher dürfte der Einzelhandel auch die Finger von ihnen lassen, da sie wohl eine 100% Reklamationsquote hätten. Sollte Dir also jemals eine Enterprise SMR HDD über den Weg laufen, irgendwelche Händler im Ausland wie die Kunden mehr Probleme hätten diese zu reklamieren könnten weniger skrupellos sein und sie auch an Privatkunden verkaufen, dann mache da einen ganz großen Bogen drum herum. Außer natürlich, wenn Du extra so eine HDD haben willst, um Dich mit dem Thema Host-Managed SMR zu befassen.

Laut dem Product Manual der Exos-M, welches übrigens nur die CMR Modelle zu umfassen scheint, wurde dort im März die ST32000NM004K hinzugefügt, die auch die gleiche Track density von 738 KTPI wie die ST30000NM004K, ST28000NM003K und ST24000NM001K, ebenfalls 10 Platter und 1841 Gb/in² areal density hat. Es scheint als wären diese die gleichen HDDs, nur mit weniger Fehlern auf den Oberflächen und damit kann nun die ganze vorhandene oder mehr der eigentlich vorhandenen Kapazität genutzt werden. Das diese erst jetzt erscheint, deutet darauf hin, dass es massive Problem mit der Herstellung der Platter gab, dass man HDDs die eigentlich 32TB (wenn nicht sogar noch mehr) haben würden, dann erstmal nur mit maximal 30TB und bis runter zur 24TB (zumindest steht die im Product Manual, auf der Produktseite ist sie ja nicht zu finden, ist das vielleicht die Barracuda ST24000DM001, deren Product Manual leider nicht mehr als 10 Platter und 20 Köpfe verrät?) angeboten hat, um die Platter mit vielen Fehlern auf der Oberfläche trotzdem noch verwenden zu können. Das ein Modell mit nur 3/4 der Kapazität genau so viele Platter und Köpfe hat, ist bei HDD Serien mit so vielen Platter eigentlich nicht normal und anderes schwer zu erklären.

So eine "Restverwertung" von Platter mit zu vielen Oberflächenfehlern um die eigentlich vorgesehene Kapazität noch realisieren zu können, ist ja nicht neu und wird nicht nur von Seagate gemacht:
Wobei dies natürlich Grenzen hat, die 3TB waren damals dann eben die Modelle in denen Platter gelandet sind die für eine 4TB Platte zu viele Oberflächendefekte hatten. Das waren damals auch 3/4, aber die nächst kleinere Kapazität war eben 3TB, es gab meines Wissens nach keine 3,5TB HDDs.
 
Zuletzt bearbeitet:
zur Lautstaerkemessung:

Die Exos mag lt. eurer Messmethode leiser als die Ironwolf sein, interessiert aber niemanden, wie ihr messt.
Bei den Youtube-Beispielen hoert man, durch die nun mal vorhandene menschliche Psychoakustik, eindeutig die tieffrequentere, angenehmere Ironwolf als 'leiser'.

Also KEINE Ueberraschung!

Daher bieten wir ja immer das Video an. Wie sich die Festplatte anhört, kann man dort hören.

Ich stehe auch vor der Entscheidung welche der beiden Platten und die Lautstärke ist ein Punkt für mich. Danke für die beiden Videos, das hilft. Allerdings sind die Videos nicht direkt vergleichbar. Das "Grundrauschen" der Aufnahme ist komplett unterschiedlich. Das hört man vor allem am Ende, wenn die HDDs ausgeschalten sind. Das heißt um die Videos halbwegs miteinander vergleichen zu können, muss ich das IronWolf Pro Video mit 100% Lautstärke laufen und das Exos M Video mit nur 10%. Zumindest bei mir hört sich das Grundrauschen mit diesen Werten dann ähnlich laut an und die Platten sind vergleichbar.

Könnt ihr die Videos vielleicht von der Lautstärke anpassen oder das vielleicht beim nächsten mal beachten? Ansonsten kommen Leute wie @Biedermeyer auf die komplett falsche Schlussfolgerung. Danke.
 
Die Videos sollen und können garnicht die echte Lautstärke widerspiegeln, dafür müsste ich mir einen richtigen gedämmten Raum bauen und verhindern, dass das Mikrofon regelt.

Video --> Art des Geräuschs
Tabelle im Artikel ---> Vergleichbarkeit.

Damit sollte das sehr gut machbar sein. Auch wenn ich Dinge wie Lautstärkenmessung und elektrische Leistungsaufnahme äußerst schätze, es sind am Ende nur Festplatten :) Aber abgehesehen davon, dass ich es einfach gerne mache - wenn es einem die Entscheidung unterstützt hat, hat es sich gelohnt.
 
Hallo @Firebl, vielen Dank für den Test und die Videos.
Man könnte mich durchaus als datahoarder bezeichnen - ich habe viele Festplatten zu Hause, teilweise 24/7 im Betrieb.
Was für mich, als Abstellkammer-Server-Betreiber immer am wichtigsten ist, sind die Geräusche, die diese Platten von sich geben - hauptsächlich im Idle.

Bei den Helium Modellen ist mir direkt aufgefallen, dass sowohl Seagate als auch WD Platten ein periodisches Ticken von sich gegeben haben (PWL wenn ich mich nicht irre).
Die "Erlösung" kam dann mit den Toshiba Platten (aktuell N300 und MG10) - diese fiepen zwar lästig, geben aber kein vernehmbares PWL Geräusch von sich.
Das Fiepen lässt sich mit Dämmmaterial bekämpfen, das tiefere Ticken eher nicht, da es sich auch auf Gehäuse und Boden überträgt.

Gibt es denn mittlerweile Festplatten mit 20TB oder mehr Kapazität, die weder fiepen noch ticken im Idle?
Eventuell diese HAMR Platten von Seagate? Die Idle Segmente in den Videos sind für mich zu kurz, um diese Frage selbst beantworten zu können.

Vielen Dank im Voraus!
 
Hallo pproba,

ganz recht, bei den beiden HAMR-Modellen sind die Geräusche im Leerlauf sehr leise. In Relation zu den Lüftern, welche den Luftstrom erzeugen, den sie zur Kühlung benötigen - ähnlich der meisten Helium-gefüllten Festplatten - wären sie für deinen Zweck gut und nahezu unhörbar.

Hoffentlich spricht du von der Dämmung des Raumes oder eines großen Gehäuses - die Festplatten selbst sollten im Schnitt die 40°C/42°C nicht übersteigen. Hierzu ist gerade bei Schreib- und Lesetätigkeit auf jeden Fall ein Luftstrom notwendig. Ich habe gerade vor kurzem einen Test mit einer WD80EFAX (Luft, CMR) durchgeführt. 10 Stunden Lesen ergab einfach, auf einer Holzplatte offen liegend, eine Temperatur von 58°C. Wäre hier irgendeine Art von Dämmung vorhanden, wäre das definitiv nicht gut gewesen. Also 2°C vor den 60°C, die eine Festplatte kurzzeitig ertragen kann, aber danach nicht mehr die angegebenen Zuverlässigkeiten erreichen wird. Mit einem 80mm Lüfter daneben sank die Temperatur sogleich auf 36°C.

Mit einer Abstellkammer hast du auf jeden Fall schon mal mehr Ruhe, als es viele Leute mit dem NAS in der Wohnung haben. Hier im Rhein-Main-Gebiet, mit dem Flughafen Frankfurt in der Nähe, muss ich für die Lautstärkentests immer auf Flugpausen warten, daher ist dies nicht ganz so wichtig. Ich selbst meine NAS aber auch in einer Abstellkammer, mit hochdrehenden Lüftern und guter Kühlung, für maximale Langlebigkeit.
 
Super, vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich denke, ich werde eine dieser zwei getesteten Seagate Platten mal bestellen - mein Backup Server ist schon wieder voll :)
Ich sprach tatsächlich von Gehäusedämmung bzw. Raumdämmung. Selbst die angelehnte Tür der Abstellkammer reduziert die hochfrequenten Geräusche massiv.
Meine 19 Zoll Server haben jeweils 3 Phanteks T30 Lüfter eingebaut - die Temperaturen der Platten werden dadurch zwischen ca 35 und 45 Grad gehalten.

Sind diese neuen HAMR Festplatten deutlich wärmer als z.B. meine Toshiba N300 12TB oder MG10?
 
HIer ist der letzte Artikel des 2019er Testsystems, auf welchem wir auch die Toshiba N300, 12 TB, getestet haben :)
Wie du dort sehen kannst, im Vergleich mit dem aktuellen Artikel, werden die HAMR-Festplatten unter Last mehr Kühlung benötigen. Am elektrotechnischen Aufbau hat sich zwischen dem Testsystem 2019 und 2023 nichts veränder, das Oszilloskop ist dasselbe.
 
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