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Windows 10/11

Microsoft sperrt Nutzung ohne Aktivierungsschlüssel

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Microsoft sperrt Nutzung ohne Aktivierungsschlüssel
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Microsoft hat in dieser Woche mehrere Änderungen an Windows bekanntgegeben, die sowohl den technischen Unterbau des Systems als auch die Art der Aktivierung betreffen. Neben der Bestätigung, dass Windows 11 sich in Richtung eines agentenbasierten Betriebssystems entwickelt und ältere Versionen wie 23H2 auslaufen, hat das Unternehmen eine inoffiziell weitverbreitete Methode abgeschaltet, mit der sich Windows 10 und 11 ohne gültige Lizenz langfristig nutzen ließ. Die Deaktivierung erfolgte still im Rahmen der November-Updates KB5068861 und KB5067112.

Bei der entfernten Methode handelt es sich um den sogenannten KMS38-Mechanismus, der über die MASSGRAVE-Skripte verbreitet wurde. MASSGRAVE bietet verschiedene nicht offizielle Aktivierungsroutinen an, darunter KMS-basierte Verfahren, die normalerweise eine 180-Tage-Aktivierung voraussetzen. KMS38 hebelte diese Begrenzung aus, indem es das Windows-Hilfsprogramm GatherOSstate manipulierte. Dieses Programm prüft eigentlich, ob ein System für ein Upgrade qualifiziert ist. Durch die Manipulation ließ sich die Aktivierungsfrist jedoch bis zum 19. Januar 2038 verlängern, dem maximal möglichen Zeitpunkt, bevor interne Zeitvariablen aufgrund des Y2K38-Problems überlaufen.

Mit den jüngsten Updates hat Microsoft GatherOSstate vollständig entfernt und zuvor bereits ab Windows Build 26040 dafür gesorgt, dass das Tool in Installationsmedien nicht mehr enthalten ist. Dadurch setzten Funktions- und In-Place-Upgrades die Aktivierungsfrist wieder auf null, was die erneute Verbindung zu einem legitimen KMS-Server erforderlich machte. Seit der vollständigen Abschaltung der betreffenden Schnittstellen ist KMS38 technisch nicht mehr nutzbar. Auch die aktuelle Version der MASSGRAVE-Skripte verzichtet nun auf diese Methode. Wer weiterhin auf inoffizielle Verfahren setzen möchte, muss auf die verbleibenden Varianten HWID- oder TSforge-Aktivierung ausweichen, die laut MASSGRAVE derzeit noch funktionieren. Beide nutzen andere technische Mechanismen, etwa hardwaregebundene Identifikatoren.

Microsoft setzt mit den jüngsten Maßnahmen seine Linie fort, ältere Aktivierungswege abzuschalten und die Integrität der Lizenzverwaltung zu erhöhen. Im regulären Betriebssystemumfeld bedeutet die Änderung, dass Nutzer beim Zusammenstellen eines neuen PCs oder beim Neuaufsetzen eines Systems stärker auf offizielle Lizenzwege angewiesen sind. Windows-Lizenzen bleiben preislich unverändert und stellen insbesondere für private PC-Bauer eine zusätzliche Kostenkomponente dar. Als Alternativen kommen kostenlose Betriebssysteme infrage, vor allem Linux-Distributionen.

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