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PL1=PL2

Alder Lake-S bekommt mehr TDP-Spielraum

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Alder Lake-S bekommt mehr TDP-Spielraum
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Mit dem nahenden Start der Alder-Lake-Prozessoren für den Desktop kommen auch mehr und mehr Informationen ans Tageslicht. Bisher konnte man aufgrund der aktuellen Gerüchtelage davon ausgehen, dass die Top-Modelle zwar weiterhin eine TDP von 125 W vorzuweisen haben und auch ein erhöhtes Power-Limit für einen kürzeren Zeitraum von 228 bis 241 W haben.

Den Informationen von IgorsLab zufolge ist ein PL1 aus den aktuellen BIOS-Versionen komplett verschwunden bzw. aus dem bisher bekannten PL2 ist nun ein PL1 geworden. Eine zufällig Änderung oder ein Fehler scheint dies nicht zu sein.

Dazu muss man wissen, dass Intel hier in der Vergangenheit bereits wenig stringent war. Im Rahmen unseres Tests des Core i5-11600K, Core i711700K und Core i9-11900K hat Intel die offiziellen "Power Delivery"-Vorgaben veröffentlicht. Dabei wurde einige Änderungen für PL1 und PL2 in den Performance- und Base-Profilen offenkundig. Getestet haben wir die Prozessoren immer unter diesen Voraussetzungen. Zusätzlich aber können die Mainboard-Hersteller eigene Optimierungen vornehmen. Dabei werden häufig sämtliche Vorgaben für PL1, PL2 und Tau (was die Länge von Tau und dem Verbleiben im PL2 beschreibt) aufgehoben bzw. auf beispielsweise 4.096 W und "Unlimited" gesetzt. Auch dies haben wir im Rahmen unseres Tests berücksichtigt und das BIOS so konfiguriert, dass die Prozessoren sich an die offiziellen Vorgaben von Intel halten.

Mit Alder Lake-S scheint es nun eine weitere Änderung zu geben, die es den Mainboardherstellern erlaubt, ein PL1 auszusetzen und direkt auf das jeweilige PL2 zu gehen, welches dann auch dauerhaft anliegen soll. Laut der von IgorsLab vorgetragenen Zitate aus der technischen Dokumentation sollen die System-Integratoren sicherstellen, dass ein PL1=PL2 auch eingehalten werden kann. Dazu müssen fünf aufeinanderfolgende Durchläufe im Cinebench R20 gemacht werden - bei konsistenten Ergebnisse und ohne größere thermische Belastungen der Spannungswandler.

It is recommended that system integrators verify that with PL1=PL2 settings and the specifications listed above in place that, no adverse thermal impacts to VR or CPU take place. This can be done by running:

  • Five consecutive iterations of CineBench20 (MT). 5-10 seconds between runs.
  • Verify Scores are within (+/- ) 2% distribution.
  • No VR Thermal events.

Entscheidend wird es dann in den Vorgaben für die Ströme bzw. die Leistungsaufnahme:

  • PL1 (W) 241
  • PL2 (W) 241
  • PL4 (W) 359

Hier tauchen dann die identischen Werte für PL1 und PL2 sowie ein PL4 von 359 W auf.

Da Intel noch keine offiziellen technischen Daten der Alder-Lake-Prozessoren vorgestellt hat und wir an ein NDA gebunden sind, können wir die Angaben nicht weiter kommentieren. Dass die in Intel 7 sprich 10 nm gefertigten Prozessoren nicht sparsamer als ihre Vorgänger werden, war aber schon im Vorfeld bekannt. Sollte ich eine Neudefinition der Power-Limits und ein entsprechendes Wegfallen des untersten Power-Limits bestätigen, wirft dies natürlich kein gutes Licht auf die Effizienz der Prozessoren. Aber für eine finale Einschätzung dessen, werden wir wohl die Tests abwarten müssen, im Rahmen derer wir auch wieder die offiziellen Vorgaben von Intel verwenden werden – wie auch immer diese ausgelegt sein werden.