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5 GHz garantiert

Erster Test des Intel Core i9-9900KS

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Erster Test des Intel Core i9-9900KS
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Zur IFA kündigte Intel den Core i9-9900KS für den Oktober an. Bisher ist vom Spitzenmodell für den Desktop aber noch nichts zu sehen, wenngleich auch noch gut zwei Wochen Zeit bleiben. Tomshardware hat aus unbekannter Quelle ein Pre-Production-Sample des Core i9-9900KS erhalten. Um die Quelle nicht zu verraten, verzichtet Tomshardware auf Bilder des Prozessors, da diese Auskunft über die Quelle geben könnten.

Dennoch hat man es sich nicht nehmen lassen, einige Tests mit dem Prozessor durchzuführen. Den Einwand einen Core i9-9900KS könne man auch mit einem Core i9-9900K simulieren ist zwar grundsätzlich richtig, allerdings selektiert Intel seine Chips für den Core i9-9900KS derart stark, dass es nur über die Selektion möglich wird, den höheren Basis- und Boost-Takt auch einzuhalten. Ein besonders gut selektierter Core i9-9900K würde es demnach möglich machen, die Special Edition zu simulieren, für jeden Core i9-9900K gilt dies aber sicherlich nicht.

Der Core i9-9900KS bietet einen Basistakt von 4 GHz auf acht Kernen und kann 16 Threads verarbeiten. Sowohl der Single-Core- als auch der All-Core-Turbo liegen bei 5 GHz. Der Basis-Takt ist also um 400 MHz höher. Hinsichtlich des Boost-Taktes erreicht auch der Core i9-9900K 5 GHz, dies allerdings nur auf einem Kern und auch der ebenfalls selektierte Core i9-9990XE bringt es auf einem Kern auf 5,1 GHz.

Gegenüberstellung der Prozessoren
  Kerne/Threads Basis/One-Core-Boosttakt All-Core-Turbo Speicher TDP
Core i9-9900KS 8 / 16 4,0 / 5,0 GHz 5,0 GHz DDR4-2666 127 W
Core i9-9900K 8 / 16 3,6 / 5,0 GHz 4,7 GHz DDR4-2666 95 W

Um diese Taktraten zu erreichen, hebt Intel die Thermal Design Power von 95 auf 127 W an. Die Angaben zur TDP sind aber noch nicht offizielle bestätigt worden.

Der Core i9-9900KS basiert auf der Skylake-µArchitektur, hinsichtlich der Hardware ist Coffee Lake-S die verwendete Basis. Allerdings wechselt Intel für den Core i9-9900KS vom P0- auf ein R0-Stepping. Welche Änderungen Intel mit dem R0-Stepping vornimmt, ist aber nicht bekannt. Auch die 9x00KF-Prozessoren mit deaktivierter Grafikeinheit, die bereits verfügbar sind, liegen bereits im R0-Stepping vor. Einige Sicherheitslücken sollen geschlossen werden, was auch einen Einfluss auf die IPC haben soll. In den von Tomshardware veröffentlichten Benchmarks ist der Core i9-9900KS in der Tat bei einer fixen Taktrate von 3 GHz etwas langsamer als der Core i9-9900K. Allerdings bewegen wir uns im Bereich von 0,5 bis 5 % und die Werte sind auch stark von der jeweiligen Anwendung abhängig.

Scheinbar große Auswirkungen hat die Selektion, die Intel für den Core i9-9900KS vornimmt. Verbraucht ein Core i9-9900K im AIDA-Test mit AVX bei 5 GHz satte 200 W, sind es beim Core i9-9900KS bei 5,2 GHz nur noch 180 W. Ohne Übertaktung sollen es 152 W sein.

Schnellste Gaming-CPU wird noch schneller

Tomshardware hat keinen kompletten Test des Core i9-9900KS gemacht, da es sich um Pre-Production-Hardware handelt und man auch auf Seiten der Mainboardunterstützung auf die finalen Varianten warten möchte. Dennoch gibt es ein erstes Fazit.

Demnach liefert der Core i9-9900KS, was von ihm erwartet wird. Der in Spielen ohnehin schon starke Core i9-9900K wird noch etwas schneller. Einen großen Sprung sollte man aber nicht erwarten, wenn man bereits von einem schnellen Core-Prozessor kommt. Besonders beeindruckend ist aber die Tatsache, dass ein Core i9-9900KS die 5 GHz eben problemlos auf allen acht Kernen erreicht und dabei nicht die Leistungsaufnahme benötigt, die ein Core i9-9900K bei 5 GHz entwickelt. Zugleich kann ein Core i9-9900KS recht einfach 5,2 GHz erreichen und ist dabei noch immer sparsamer als ein Core i9-9900K bei 5 GHz.

Es bleibt aber auch dabei, dass AMD mit dem Ryzen 9 3900X aufgrund der vier zusätzlichen Kerne bei Multi-Core-Anwendungen klar die Nase vorne hat und dieser Vorsprung wird mit dem Ryzen 9 3950X noch größer werden. Intel hat mit dem Core i9-9900KS den ohnehin schon guten Core i9-9900K noch besser gemacht – vor allem für Spieler und solche Nutzer, die auch das letzte Quäntchen an Leistung aus der Skylake-Architektur und 14-nm-Fertigung quetschen wollen. Die Frage nach dem Preis bleibt aktuell noch unbeantwortet. Mit der offiziellen Vorstellung können dann auch ausführliche Tests erwartet werden.