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Anpressdruck zu niedrig

Laut ASUS falsche Vorgaben durch AMD

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Laut ASUS falsche Vorgaben durch AMD
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Eigentlich sollen die ROG-Strix-Karten von ASUS die Speerspitze der eigenen Produktpalette darstellen. Ein aufwändiges PCB mit hochwertiger Bestückung, eine ebenso aufwändige Kühlung und eine RGB-Beleuchtung. Doch gerade bei der Kühlung gab es im Zusammenhang mit der Radeon-RX-5700-XT-Variante offenbar ein paar Probleme. Höhere Temperaturen und damit ein ebenso reduzierter GPU-Takt konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Dies ist bei einer Grafikkarte zu einem Preis von mehr als 450 Euro natürlich nicht hinnehmbar.

Aufgrund einiger externer Tests wurde der fehlende Anpressdruck des Kühlers als Problem identifiziert. Im eingebauten Zustand vergrößert sich die Problematik aufgrund des schweren Kühlers und der Gravitation noch weiter. Ein Anziehen der vier Schrauben auf der Rückseite der Karte, die für den Anpressdruck verantwortlich sind, hat offenbar bei einigen Nutzern geholfen. Allerdings sollte dieser Zustand bereits ab Werk vorhanden sein.

Nun hat ASUS das Problem identifiziert und seinerseits beseitigt. Die bereits ab Januar 2020 hergestellten Karten sind mit einem höheren Anpressdruck versehen und sollten innerhalb des erwarteten Temperatur- und Taktfensters arbeiten. Kürzere Schrauben sorgen für den höheren Druck - offenbar eine recht einfache Lösung. Natürlich hat ASUS versucht, den Grund für den fehlenden Anpressdruck herauszufinden.

Laut ASUS gibt AMD einen optimalen Anpressdruck von 30 bis 40 psi für die Navi-Karten an. Diesen habe man eingehalten, doch offenbar ist dies zu wenig. Die seit Januar 2020 ausgelieferten Karten drücken den Kühler mit einem Druck von 50 bis 60 psi auf die Karte, was die Situation offenbar verbessert hat.

Das von ASUS erstellte Diagramm zeigt an, dass nach eigener Erfahrung zwischen 50 und 70 psi ideal sind. Mit 50 bis 60 psi bewegt man sich nun in diesem Bereich. Als Obergrenze sieht man 75 psi an. Über manuelle Modifikationen wie Abstandshalten ist aber auch ein deutlich höherer Anpressdruck zu erreichen. In gewisser Weise sieht ASUS den GPU-Hersteller AMD in der Verantwortung hier falsche Vorgaben gemacht zu haben, denn anders ist das Diagramm nicht zu erklären. Den Design Guide wird aber nicht nur ASUS in dieser Form erhalten haben, sondern auch andere Hersteller. Bisher scheint es bei diesen keine grundsätzliche Problematik mit der Temperatur zu geben. Offen ist also, in welcher Form ASUS hier AMD verantwortlich machen kann. Eigene Tests hätten zeigen müssen, dass es ein grundsätzliches Problem gibt. Seit der Einführung der Karten sind immerhin bereits sechs Monate vergangen.

Alle Besitzer einer ROG-Strix-Radeon-RX-5700-Grafikkarten, die vor dem Januar 2020 produziert wurde, können sich mit ASUS in Verbindung setzen und sollen dann ebenfalls die kürzeren Schrauben erhalten. Laut ASUS besteht diese Möglichkeit ab März 2020. ASUS will sich aufgrund des aktuellen Coronavirus-Ausbruchs etwas mehr Zeit lassen.

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