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Das Personalkarussell bei Intel dreht sich weiter. Nachdem man diese Woche Änderungen in der oberen Chefetage verkündet hat, folgte gestern bei CRN die Meldung, dass mit Ronak Singhal ein echtes Urgestein das Unternehmen zum Monatsende verlassen wird. Singhal war 28 Jahren im Unternehmen und dort als CPU-Architekt tätig. Inzwischen hat er den Titel des Senior Fellow und verantwortete zuletzt die Entwicklung sämtlicher CPU-Architekturen bei Intel.
Unter und Singhal entwickelte Intel die Server-Architekturen Nehalem, Westmere, Haswell und Broadwell. Damals fand noch ein echtes Wettrennen und Ping-Pong-Spiel zwischen den Entwicklungsabteilungen in den USA und Israel statt. Zuletzt wurden die meisten CPU-Architekturen ausschließlich in Israel entwickelt. Ronak Singhal wollte das Team in den USA aber neu aufbauen, sodass es wieder einen unternehmensinternen Wettbewerb um die beste CPU-Architektur geben konnte. Wie weit er damit gekommen ist, ist uns aber nicht bekannt.
Über die genauen Gründe zum Weggang von Ronak Singhal ist nichts bekannt. Er ist allerdings nicht der erste hochrangige CPU-Architekt, der das Unternehmen verlassen hat. Sailesh Kottapalli verließ das Unternehmen Anfang 2025 ebenfalls nach 28 Jahren in Richtung Qualcomm. Glenn Hinton war sogar mehr als 42 Jahre bei Intel beschäftigt, ging vor sieben Jahren in den Ruhestand, kehrte Ende 2020 zu Intel zurück, nur um im Juli dieses Jahres dann ein zweites Mal seinen Ruhestand zu verkünden. Schon der Abgang von Pat Gelsinger im Dezember des vergangenen Jahres verleitete Hinton fast zu diesem Schritt – sechs Monate später war es dann soweit.
Wir hatten zu zahlreichen Gelegenheiten die Möglichkeit mit Ronak Singhal zu sprechen. Zu diesen Gelegenheiten und in Gesprächen mit anderen Intel-Mitarbeitern war häufig herauszuhören, dass Singhal einer der klugsten Köpfe im Bereich der x86-Architektur ist. Ob Intel den Verlust dieser Kompetenzen verkraften kann, wird die Zukunft zeigen müssen.