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Mit Ausnahmen

Trump kündigt Zölle in Höhe von 100 % auf importierte Chips an

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Trump kündigt Zölle in Höhe von 100 % auf importierte Chips an
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Kein neuer Tag, ohne dass beim Thema Zölle aus den USA neue Unruhe gestiftet wird – Ausgang zumeist unklar. Dieses Mal legt President Trump im Rahmen einer Vereinbarung Apples weitere 100 Milliarden US-Dollar in den USA in die Fertigung zu investieren nach. Chip-Unternehmen, die sich nicht für Investitionen in den Vereinigten Staaten entscheiden oder schon entschieden haben, sollen mit Zöllen in Höhe von 100 % belegt werden.

Aber es sollen auch Ausnahmen gelten, die für Unternehmen gelten, die bereits einen gewissen Anteil in den USA fertigen oder fertigen werden. Apple ist aktuell das prominenteste Beispiel für die Schaffung dieser Ausnahmen. Im Februar wurde verkündet, dass man 500 Milliarden US-Dollar in die heimische Produktion investieren werde. Dazu gehört neben der Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Amkor, Broadcom, Coherent, Global Wafers America, GlobalFoundries, Samsung und Texas Instruments auch die Investition in Corning, welche das Glas für die Displays herstellen oder auch Applied Materials, die Magnetmaterialien aus seltenen Erden aus Geräten und Komponenten zurückgewinnen wollen.

Aber auch Unternehmen wie Micron, Samsung, SK Hynix und TSMC dürfen sicherlich auf eine Ausnahme hoffen, denn sie haben bereits in den USA investiert. Dabei soll es auch keine Rolle spielen, in welchen Bereichen die Unternehmen bereits investiert haben, oder dies vorhaben – egal ob Halbleiterprodukt oder nicht.

Wie wenig trennscharf das Thema an dieser Stelle ist, zeigt der Umstand, dass TSMC selbst mit den ersten beiden Fab-Modulen der Chipfabrik in Arizona unter 10 % der Halbleiterchips in den USA fertigen wird. 90 % werden weiterhin aus Taiwan kommen. Beim Advanced Packaging dürfte der Anteil noch höher sein.

Es bleibt weiterhin unklar, wie fertige Produkte zollrechtlich behandelt werden sollen, die Chips und andere Halbleiterkomponenten aus verschiedenen Ländern, einschließlich der USA, enthalten. Viele dieser Produkte bestehen aus einer Vielzahl von Einzelteilen, die weltweit gefertigt werden. Welche Zölle in solchen Fällen konkret zur Anwendung kommen könnten, ist derzeit nicht geregelt.

US-Präsident Trump verfolgt weiterhin das Ziel, politischen Druck auf Unternehmen auszuüben. Sollte ein Unternehmen ankündigen, Produktionskapazitäten in den USA aufzubauen, dies jedoch nicht im angestrebten Umfang realisieren, hat Trump mit einer rückwirkenden Einführung von Zöllen gedroht.

Update: EU-Zölle bereits abgedeckt

Das Wall Street Journal berichtet, dass die zwischen den USA und der EU ausgehandelte Zölle in Höhe von 15 % auch auf Halbleiterprodukte gelten und damit auch abgedeckt sind. Hersteller wie Bosch oder Infineon, die auch in der EU produzieren, sind somit noch von den angedrohten Zöllen in Höhe von 100 % betroffen. Dies gilt auch für ASML als einen der wichtigsten Hersteller für Belichtungstechnologie in der Halbleiterherstellung.

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