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Meta kommt der EU-Kommission entgegen und bietet Nutzerinnen und Nutzern innerhalb der EU künftig eine zusätzliche Auswahloption bei der Nutzung von Facebook und Instagram an. Diese setzt auf weniger personalisierte Werbeanzeigen. Mit dieser Änderung reagiert das Unternehmen auf ein aktuell laufendes Verfahren der Kommission, das sich gegen das bisherige Modell richtete, bei dem Facebook- und Instagram-Nutzer entweder der umfangreichen Datenverarbeitung zustimmen oder ein kostenpflichtiges werbefreies Angebot wählen mussten.
Die Kommission hatte Meta im April bereits zu einer Zahlung von 200 Millionen Euro verpflichtet und verlangt, das Modell anzupassen. Für den Fall der Nichtbefolgung drohten tägliche Strafzahlungen, die sich bis auf 5 Prozent des weltweiten durchschnittlichen Tagesumsatzes hätten summieren können. Nach Angaben der Behörden wird das Verfahren zwar fortgeführt, die angebotenen Änderungen aber intensiv geprüft. Von einem Abschluss könne deshalb noch nicht die Rede sein, doch man sehe einen wichtigen Fortschritt.
Meta bestätigte die Anpassung und betonte aber auch die wirtschaftliche Bedeutung personalisierter Werbung für europäische Unternehmen. Die Auseinandersetzung findet vor dem Hintergrund des Digital Markets Act (DMA) statt, dem zentralen Wettbewerbsrahmen der EU, der auf eine stärkere Kontrolle großer Digitalplattformen zielt und zuletzt deutliche Kritik aus den USA ausgelöst hat.
Parallel dazu hat die Kommission ein weiteres Verfahren gegen Meta eingeleitet. Dabei geht es um die Bedingungen, unter denen Anbieter von KI-Diensten Zugang zu WhatsApp erhalten. Auch in anderen Fällen nutzt Brüssel derzeit verstärkt seine Aufsichtsinstrumente: Gegen Alphabet wird wegen der Platzierung von Nachrichtenangeboten in Suchergebnissen ermittelt, während sich Amazon und Microsoft Fragen zur Struktur des europäischen Cloud-Marktes stellen müssen.
Zudem wurde die Plattform X mit einer Strafe von 120 Millionen Euro belegt, weil sie gegen Transparenzvorgaben der EU verstoßen haben soll. Diese Entscheidung löste in Washington deutliche Kritik aus. US-Regierungsvertreter sehen in den Maßnahmen eine Überregulierung, die amerikanische Technologieunternehmen im Ausland benachteilige.