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Die Europäische Kommission hat ein neues Verfahren gegen Meta eröffnet. Dabei steht der Vorwurf im Raum, dass der Konzern den Zugang externer KI-Anbieter zu WhatsApp eingeschränkt haben soll, um den eigenen KI-Assistenten zu bevorzugen. Im Mittelpunkt steht eine Änderung der Nutzungsbedingungen, die es Drittanbietern erschwert, ihre Chatbots in den Messaging-Dienst zu integrieren. Nach Einschätzung der Kommission könnte Meta damit seine marktbeherrschende Stellung missbraucht haben.
Die Wettbewerbshüter gehen davon aus, dass die neuen Vorgaben gezielt Anbieter ausschließen, deren Kerngeschäft auf Künstlicher Intelligenz basiert. Nach Angaben der zuständigen EU-Kommissarin Teresa Ribera gehe es bei den eingeleiteten Ermittlungen nun darum, sicherzustellen, dass Unternehmen und Verbraucher uneingeschränkt von technologischen Entwicklungen profitieren können. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wären Sanktionen gegen Meta möglich, wie bereits in früheren Fällen, in denen der Konzern wegen Wettbewerbsverstößen Bußgelder zahlen musste.
Meta weist die Vorwürfe indes zurück und verweist auf technische Belastungen der eigenen Systeme. Externe Chatbots würden die Infrastruktur beanspruchen, die nicht für eine solche Nutzung ausgelegt sei. Aus Sicht des Unternehmens hätten Nutzer weiterhin ausreichend Auswahl über andere Plattformen wie App-Stores, Suchmaschinen oder E-Mail-Dienste. Die Diskussion um Meta AI ist allerdings nicht mal auf Brüssel beschränkt - auch in Italien und Norwegen laufen eigene Untersuchungen, in denen kritisiert wird, dass der KI-Assistent in WhatsApp integriert sei, ohne dass sich die Funktion vollständig deaktivieren lässt.
Die EU-Kommission hat keine feste Frist für den Abschluss ihrer Ermittlungen. Ziel der Untersuchung ist es zu klären, ob Meta mit der Bevorzugung seiner eigenen KI-Lösung den Wettbewerb im schnell wachsenden europäischen KI-Sektor beeinträchtigt und damit gegen geltendes Wettbewerbsrecht verstößt.