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Klage gegen Meta

Mangelhafter Datenschutz bei WhatsApp

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Mangelhafter Datenschutz bei WhatsApp
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Der frühere Sicherheitschef von WhatsApp hat Klage gegen den Mutterkonzern Meta eingereicht und dem Unternehmen schwerwiegende Verstöße gegen Datenschutzvorgaben vorgeworfen. Attaullah Baig, der sieben Monate nach seiner Entlassung rechtlich gegen Meta vorgeht, wirft dem Konzern unter anderem vor, gegen Vereinbarungen mit der US-Wettbewerbsaufsicht FTC verstoßen zu haben. Seinen Angaben zufolge hätten rund 1.500 Mitarbeiter von WhatsApp uneingeschränkten Zugriff auf sensible Nutzerdaten wie IP-Adressen, Standortinformationen, Kontakte und Profilbilder, ohne dass solche Zugriffe protokolliert würden. Damit könnten Daten unbemerkt entwendet werden.

Baig beschreibt in seiner Klage zudem, dass 2021 lediglich sechs Personen für die Sicherheit bei WhatsApp zuständig gewesen seien, obwohl das Unternehmen insgesamt etwa 3.000 Angestellte zählte. Bereits an grundlegenden Strukturen soll es im Unternehmen fehlen: Etwa an einer vollständigen Übersicht über alle gesammelten Nutzerdaten oder einem Inventar der Systeme, auf denen diese gespeichert werden. Ebenso habe es zu seiner Zeit keine ausreichende Kontrolle über Datenzugriffe gegeben, wodurch verdächtige Aktivitäten nicht hätten erkannt werden können. Jeden Tag würden nach seinen Angaben rund 100.000 Accounts übernommen, auch weil WhatsApp keine wirksamen Schutzmaßnahmen implementiere.

Der Manager erklärt, er habe die Missstände wiederholt angesprochen und Lösungen vorgeschlagen, sei aber stattdessen systematisch zum Schweigen gebracht worden. Einem Hinweis zufolge sollte er vermeiden, als jemand zu gelten, "mit dem niemand zusammenarbeiten will". Schließlich habe er sich an externe Stellen gewandt, bevor er im Februar wegen angeblich schlechter Leistungen entlassen wurde.

Die Vereinbarung mit der FTC, auf die sich Baig in seiner Klage mehrfach bezieht, geht auf den Skandal um Cambridge Analytica zurück, der Meta eine Rekordstrafe von fünf Milliarden US-Dollar eingebracht hatte. WhatsApp weist die Vorwürfe zurück und bezeichnet sie als das bekannte Muster eines enttäuschten Ex-Mitarbeiters, der nach einer Entlassung falsche Behauptungen aufstelle. Das Unternehmen betont, man habe eine solide Erfolgsbilanz beim Schutz der Privatsphäre.

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