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Mit dem GNRD8-2L2T haben wir uns eine Single-Socket-Variante von ASRock Rack für Xeon 6 bereits angeschaut, heute folgt die Dual-Socket-Variante GNR2D16-2T, die damit etwas mehr Spielraum bei der CPU-Leistung im Zusammenspiel mit dem I/O-Angebot ermöglicht. Mit dem GNR2D16-2T orientiert sich ASRock Rack klar in Richtung der Serversparte. Wir haben uns auch dieses Modell auf den Prüfstand gestellt.
Intels Aufteilung in einen kleineren Sockel-SP (LGA4710) und den größeren Sockel-AP (LGA7529) ist hinlängst bekannt. Innerhalb dieser beiden Sub-Plattformen unterteilt Intel noch mit den Xeon-6-Prozessoren mit E- und P-Kernen. Bereits erhältlich sind die Xeon-6700E- und Xeon-6900P-Serie, also die "kleinen" E-Kern-Modelle sowie die großen P-Kern-Varianten. Im ersten Quartal 2025 sollen dann die kleinen P-Kern-Modelle sowie die großen E-Kern-Varianten mit bis zu 288 Kernen pro Sockel folgen.
Xeon-6-Serie | Sockel | Kerne | TDP | Speicherkanäle | PCIe / CXL | UPI-Links |
Xeon 6700E | LGA4710 | 144 E-Kerne | 350 W | 8x DDR5-6400 | 88 | 4x UPI 2.0 |
Xeon 6700P | LGA4710 | 86 P-Kerne | 350 W | 8x DDR5-6400 8x MCR-8000 | 88 | 4x UPI 2.0 |
Xeon 6900E | LGA7529 | 288 E-Kerne | 500 W | 12x DDR5-6400 | 96 | 6x UPI 2.0 |
Xeon 6900P | LGA7529 | 128 P-Kerne | 500 W | 12x DDR5-6400 12x MCR-8800 | 96 | 6x UPI 2.0 |
Wir hatten bereits eine Dual-Sockel-Konfiguration mit zweimal 144 E-Kernen (Test) sowie die größere LGA7529-Plattform mit zweimal 96 P-Kernen (Test) ausführlich im Test.
Neben den Prozessoren und Systemen der OEMs bietet ASRock Rack einmal mehr eine Reihe an Mainboards für die neuen Plattformen. Mit dem ASRock Rack GNR2D16-2T werfen wir heute einen Blick auf ein Board mit gleich zwei LGA4710-Sockeln, auf das wir vorerst "nur" Prozessoren der Xeon-6700E-Serie einsetzen können, da die Xeon-6700P-Prozessoren erst im ersten Quartal 2025 folgen werden.
ASRock bietet sowohl das GNRD8-2L2T (Test) wie auch das GNR2D16-2T nicht nur als einzelnes Mainboard an, sondern auch in seinen eigenen Server. Aufgrund dessen gibt es einige Design-Entscheidungen im Layout, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind.
Mainboard-Format | EEB |
---|---|
Hersteller und Bezeichnung | ASRock Rack GNR2D16-2T |
CPU-Sockel | 2x LGA4710 |
Stromanschlüsse | 1x 24-Pin ATX 4x 8-Pin EPS12V |
Preis | - |
Webseite | ASRock Rack GNR2D16-2T |
Chipsatz | - |
Speicherbänke und Typ | 16x DDR5 DIMM (RDIMM) max. 6.400 MT/s, 1DPC |
Speicherausbau | RDIMM: bis zu 128 GB |
PCI-Express-Steckplätze | 5x PCIe 5.0 x16 1x PCIe 5.0 x8 |
Storage | CPU: 2x M.2 2280/22110 (PCIe 5.0 x2) CPU: 1x MCIO (PCIe 5.0 x8) |
USB | 2x USB 3.2 Gen 1 (USB-A) 1x USB 3.2 Gen 1 (Header) |
Grafikschnittstellen | VGA (BMC) |
WLAN / Bluetooth | - |
LAN | 2x 10 GBit/s (über Intel X710-AT2) 1x 1 GBit/s (über Realtek RTL8211F (IPMI) |
Lüfter-Anschlüsse | 8x 6-Pin Fan-Header |
Weitere Onboard-Funktionen | Unit Identification per Knopfdruck BMC: ASPEED AST2600 |
Soweit die trockene Übersicht der technischen Daten des ASRock Rack GNR2D16-2T. Zu den einzelnen Details und Besonderheiten kommen wir im nächsten Abschnitt.
ASRock Rack GNR2D16-2T im Detail
Zunächst einmal sei angemerkt, dass ASRock Rack für das ASRock Rack GNR2D16-2T das EEB-Format mit 305 mm x 330 mm (12 Zoll x 13 Zoll) vorsieht, den wir bei den Serverboards öfters sehen. Ein ATX-Format ist aufgrund des Platzbedarfs zweier Sockel und jeweils acht DIMMs sowie mit einem entsprechenden I/O-Angebot in Form der fümf PCI-Express-Slots nicht möglich. ASRock Rack setzt die meisten seiner angebotenen Mainboards auch in den eigenen Servern ein.
Das was das ASRock Rack GNR2D16-2T sicherlich auszeichnet ist die Tatsache, dass wir hier zwei Sockel LGA4710 vorfinden. Bisher finden hier "nur" die Xeon-6-CPUs der 6700E-Serie mit Efficiency-Kernen Platz. Ab Anfang 2025 sollen dann auch die Performance-Kern-Modelle der 6700P-Serie darin platziert werden können.
Jedem Sockel stehen acht DIMM-Steckplätze zur Verfügung – für jeden Speicherkanal des Prozessors kann also ein DDR5-Modul zum Einsatz gebracht werden. Unterstützt werden RDIMMs mit einer Kapazität von 128 GB und bis zu 6.400 MT/s. Der maximale Speicherausbau pro Sockel beträgt 1 TB und insgesamt können 2 TB im Server verbaut werden.
Neben den beiden Sockeln ebenfalls ein entscheidendes Argument des ASRock Rack GNR2D16-2T sind die PCI-Express-Slots und damit das I/O-Angebot. Vorhanden sind fünf vollwerte PCIe-5.0-x16-Slots und einmal PCIe-5.0-x8. Die Anbindung der Sockel ist folgenderweise zugeordnet:
Slot | Anzahl der Lanes | CPU-Anbindung |
PCIe 5.0 / CXL 2.0 Slot 1 | 16 | CPU 1 |
PCIe 5.0 / CXL 2.0 Slot 2 | 16 | CPU 0 |
PCIe 5.0 / CXL 2.0 Slot 3 | 16 | CPU 1 |
PCIe 5.0 / CXL 2.0 Slot 4 | 16 | CPU 0 |
PCIe 5.0 / CXL 2.0 Slot 5 | 16 | CPU 1 |
PCIe 5.0 / CXL 2.0 Slot 6 | 8 | CPU 0 |
Da jeder der aktuellen Xeon-6700E-Prozessoren 88 PCI-Express-Lanes zur Verfügung stellen kann, ist die Versorgung der Steckplätze kein Problem – anders als beim GNRD8-2L2T.
Im Blickdiagramm sieht dies wie oben abgebildet aus. Hier ist die Aufteilung der PCI-Express-Lanes zu erkennen. Außerdem abgebildet ist, welche USB-Anschlüsse und Zusatzchips an welchem Sockel angebunden sind.
Hinter den PCI-Express-Slots befinden sich zahlreiche Zusatzchips und auch die ersten Anschlüsse, auf die wir eingehen wollen. Links zu sehen ist die BIOS-Batterie, rechts darunter zu finden ist der ASPEED AST2600 BMC. Setzt man diese Linie fort, landet man beim gesockelten BIOS-Chip. Links unten zu erkennen ist ein MicroSD-Speicherkartenslot zu finden.
In der Mitte des Bildes zu sehen sind die zwei M.2-Steckplätze, die mit jeweils zwei PCIe-5.0-Lanes angebunden sind und Module im M.2-22110- und M.2-2280-Format unterstützen. Rechts neben den M.2-Steckplätzen befindet sich ein Mini-SAS-HD- bzw. SFF-8643-Anschluss, an den jeweils vier SATA-Laufwerke angeschlossen werden können. Einige der dazu notwendigen Kabel befinden sich im Lieferumfang.
Wiederum unter den M.2-Steckplätzen zu erkennen, ist eine Siebensegment-Anzeige, die beim Boot-Vorgang über den aktuellen Status informiert und bei eventuellen Problemen sinnvoll sein kann. Ganz rechts zu finden sind sechs Lüfter-Anschlüsse, der USB-3.2-Header und zwei Zusätzliche 12-V-Anschlüsse zur Stromversorgung.
Direkt unter den DIMM-Steckplätzen zu befindet sich der Mini-Cooledge-Anschluss (MCIO), der acht PCIe-5.0- oder CXL-2.0-Lanes bereitstellt.
Unter dem Kühlkörper bei den PCI-Express-Slots sitzt der Netzwerkcontroller Intel X710-AT2, der für die beiden 10-GbE-Anschlüsse verantwortlich ist.
Der I/O-Bereich des ASRock Rack GNR2D16-2T präsentiert sich extrem minimalistisch. Vorhanden sind zweimal RJ45 für jeweils 10GbE mit 10 GBit/s und dazwischen einmal VGA als Monitor-Ausgang für den BMC. Links zu finden ist ein Gigabit-Ethernet für IMPI und darunter zweimal USB 3.2 Gen2.