TEST

Der Storage-Barebone

ASRock Rack 1U4LW-ICX/2T im Test - Fazit

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Der ASRock Rack 1U4LW-ICX/2T Server-Barebone richtet sich an eine ganz klare Zielgruppe: Es handelt sich um einen kleinen 1U-Storage-Server mit sieben Laufwerkseinschüben und dem Potenzial, auch genügend CPU-Leistung zu haben. Das im Server eingesetzte Mainboard (SPC621D8U-2T) nimmt Xeon-Prozessoren mit bis zu 40 Kernen auf. Natürlich wird man diese Leistung je nach Storage-Anwendung nicht unbedingt benötigen, sie zur Verfügung zu haben, kann aber beruhigend sein.

Nun ist die Möglichkeit bis zu sieben SATA-Laufwerke unterzubringen einerseits auf dem gebotenen Raum ein gutes Angebot, andererseits ist die Anbindung per SATA bzw. mit 6 GBit/s nicht besonders schnell. Wer auf hohe Transferraten angewiesen ist, sollte nach einem Server mit NVMe-Anbindung Ausschau halten. Diese bietet das Mainboard zwar auch, allerdings nur einem Steckplatz und auch nur per PCIe 3.0 über den Chipsatz. Daher ist er nur eingeschränkt als Caching-Möglichkeit sinnvoll bzw. kann als Platz für das Boot-Laufwerk eingesetzt werden.

Per FHHL PCIe 4.0 x16 ist es theoretisch noch möglich, hier auf eine schnellere Anbindung eines oder mehrerer NVMe-Laufwerks zu setzen, dann aber bewegt man sich schon außerhalb des Barebone-Angebotes, welches eigentlich alle notwendigen Ausstattungsmerkmale mitbringen soll.

Bei der RAM-Bestückung kann man in die Vollen gehen und alle acht Speicherkanäle der Ice-Lake-Xeons ansprechen. Bis zu 256 GB dürfen auch hier für die allermeisten Anwendungen ausreichend sein. Bei den weiteren Ausstattungsmerkmalen sei auch das Netzteil genannt, welches mit bis zu 600 W genügend Spielraum für starke CPUs und eine Vollbestückung bietet.

Zweimal 10 GBit/s für die Ethernet-Verbindungen sind im Einsteiger-Segment üblich und per Caching müssen in einem Storage-Server auch zunächst einmal höhere Datenraten anfallen, um diese zweimal 10 GBit/s auch ausfüllen zu können. Per Erweiterungskarte besteht zudem immer noch die Möglichkeit, hier nachzulegen.

Zur Installation von Prozessor, Arbeitsspeicher und der weiteren Komponenten können wir sagen, dass es hier keine großen Hürden gib. Der Prozessor wird einfach in den Sockel eingesetzt und mittels des mitgelieferten Kühlers in diesem befestigt. Der RAM wird einfach eingesteckt. Eine Abdeckung sorgt dafür, dass der Luftstrom diese Komponenten trifft. Die Laufwerkseinschübe sind bereits mit den entsprechenden Anschlüssen bzw. Kabeln versehen.

Dass es sich beim ASRock Rack 1U4LW-ICX/2T um eine Einsteiger-Storage-Lösung handelt, dürfte ersichtlich sein. Aktuell ist der Server im Handel nicht zu finden, dürfte sich aber preislich bei etwa 1.000 Euro bewegen. Das im Server verwendete Mainboard kostet etwa 600 Euro. Alles andere ist dann der Aufpreis für das Servergehäuse, Netzteil sowie die Vorbereitung für den Barebone-Einsatz. Günstig dürfte der Server-Barebone damit nicht sein, zu teuer ist aber immer eine Frage der Perspektive, denn ein voll ausgestatteter Server kommt schnell auf mehrere tausend Euro und hier hat der Nutzer die Flexibilität, die Komponenten selbst zu bestimmen.

Die Ice-Lake-Generation wird mit dem Erscheinen der Sapphire-Rapids-Prozessoren Anfang kommenden Jahres ihr Lebensende erreicht haben. Mit DDR5 und PCIe 5.0 bietet Sapphire Rapids ein deutliches Update im Bereich des I/O-Angebotes. Es könnte sich also lohnen das entsprechende Angebot von ASRock Rack in diesem Segment abzuwarten.

Positive Aspekte des ASRock Rack 1U4LW-ICX/2T:

  • 1U-Bauhöhe
  • Xeon-Prozessoren mit bis zu 270 W möglich
  • acht DIMMs für acht Speicherkanäle
  • sieben Laufwerksschächte (davon vier Hot-Swapable)

Negative Aspekte des ASRock Rack 1U4LW-ICX/2T:

  • nur einmal NVMe per M.2 (über den Chipsatz)
  • 4x PCIe x16 des Mainboards nicht nutzbar