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PowerColor Devil 13 Dual Core R9 290X im Test - Fazit

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Die PowerColor Devil 13 Dual Core R9 290X will eine Alternative zur Radeon R9 295X2 von AMD sein. Viele stehen einer solchen Hybrid-Kühllösung wie der Referenzversion von AMD kritisch gegenüber, da sie keinerlei Vorteile gegenüber einer Luftkühlung sehen - entweder eine komplette Wasserkühlung oder gar nichts - so die landläufige Meinung.

Doch AMD ist es mit der Radeon R9 295X2 gelungen eine durchaus gute Referenzkühllösung zu entwickeln. Auch das Gesamtergebnis der Karte ist beachtlich, schließlich hat sie inzwischen einen Preis von 730 Euro erreicht. EVGA stellte erst kürzlich die GeForce GTX 980 K|NGP|N vor, die ebenfalls rund 750 Euro kosten soll. Direkt miteinander vergleichen lassen sich diese Karten natürlich nicht, da sich die Anforderungen und Problematiken eines Single-GPU- und Multi-GPU-Systems einfach zu sehr unterscheiden.

PowerColor versuchte AMD mit der Devil 13 Dual Core R9 290X zuvor zu kommen, was letztendlich nicht gelang. Natürlich aber lassen sich beide Varianten gegeneinander vergleichen. Preislich unterscheiden sie sich um nur 170 Euro zugunsten der Referenzversion von AMD. Bei der Performance hat das Modell von PowerColor aber die Nase vorne, wenngleich die Abstände hier nur sehr gering sind. Abhängig vom jeweiligen Spiel arbeitet ein SLI bestehend aus zwei GeForce GTX 980 inzwischen aber schneller, das gilt vor allem für die beiden ROG Matrix GeForce GTX 980 Platinum von ASUS, die wir ebenfalls bereits im Test hatten. Einschränkungen müssen aber natürlich dennoch nicht gemacht werden. Alle aktuellen Spiele lassen sich in den meisten Fällen in den allerhöchsten Einstellungen spielen. Allerdings kann trotz der Frame-Pacing-Implementation nicht immer von einem flüssigen Spielerlebnis gesprochen werden. Werden die Multi-GPU-Probleme in Form von Tearing und Mikrorucklern erst einmal bewusst wahrgenommen, sind sie nicht mehr auszublenden. FreeSync könnte hier ab diesem Frühjahr Abhilfe schaffen und ein solcher Monitor würde auch der PowerColor Devil 13 Dual Core R9 290X gut zu Gesicht stehen.

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Ein paar Worte wollen wir noch zur Kühlung verlieren. Im Idle-Betrieb sind weder die Lautstärke noch die Temperaturen ein Problem. Beides hat PowerColor durch den massiven Kühler gut im Griff. Unter Last stellt sich dies natürlich etwas anders dar, allerdings sehen wir zumindest für die Temperaturen keinerlei Einschränkungen oder gar die Gefahr der Drosselung des Taktes. Allerdings sollte einem jeden Käufer bewusst sein, dass die Lautstärke deutlich über das Niveau einer jeden Single-GPU-Karte hinaus geht. Eine Abwärme von rund 500 Watt muss auch erst einmal abgeführt werden, was AMD mit der Referenzversion der Radeon R9 295X2 sicherlich etwas besser gelingt.

Die Leistungsaufnahme ist auch gleich das nächste Stichwort, denn PowerColor stellt einige Voraussetzungen für den Einsatz der Karte. Ein 1.000-Watt-Netzteil ist für den Einsatz einer solchen Karte Pflicht. Während bei der AMD Radeon R9 295X2 aber nur zwei 8-Pin-Anschlüsse notwendig sind, sind es bei der PowerColor Devil 13 Dual Core R9 290X derer schon vier. Ein entsprechend kompatibles Netzteil stellt diese aber auch meist zur Verfügung. Da sich die 500 Watt auf vier Anschlüsse verteilen, müssen auch diejenigen, die bei der Radeon R9 295X2 Angst vor einer Überlastung der Anschlüsse haben, dies bei der Devil 13 Dual Core R9 290X nicht mehr haben. Zudem kommt die Karte von PowerColor ohne zusätzlichen Platz für den Radiator und die Schläuche aus.

Die PowerColor Devil 13 Dual Core R9 290X ist eine limitierte Edition, bei der sicherlich die Exklusivität im Vordergrund steht. Wer einfach nur zwei Radeon R9 290X im CrossFire verbaut oder sich eine Radeon R9 295X2 gönnt, kommt auf ein nahezu identisches Leistungs-Niveau. Alle drei Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile. Wer sich zwei Radeon R9 290X mit jeweils etwa 320 Euro gönnt, kommt damit natürlich etwas günstiger weg. Die PowerColor Devil 13 Dual Core R9 290X ist mit 900 Euro damit natürlich deutlich teurer, der Aufpreis wird aber sicherlich durch die Exklusivität etwas aufgefangen.

Alternativen? Wir haben die Alternativen bereits angesprochen. Zwei Radeon R9 290X kommen auf einen Gesamtpreis von etwa 640 Euro, während eine Radeon R9 295X2 ab 730 Euro zu haben ist.

 

Positive Aspekte der PowerColor Devil 13 Dual Core R9 290X:

  • enorme Leistung selbst in 4K/UltraHD sowie maximalen Detail-Einstellungen
  • Anisotropische Filterung und Anti Aliasing immer möglich
  • limitierte Edition
  • TrueAdio-Support
  • Mantle-Support

Negative Aspekte der PowerColor Devil 13 Dual Core R9 290X:

  • hoher Preis
  • hohe Leistungsaufnahme unter Last
  • laut unter Last

 

Persönliche Meinung

Immer wenn wir ein solch besonderes Stück Hardware auf den Tisch bekommen, müssen wir versuchen das Thema dennoch soweit nüchtern zu betrachten. Messungen und Benchmarks liefern die nackten Zahlen dazu. Abgesehen vom Preis und der Last-Lautstärke fällt das Urteil für die PowerColor Devil 13 Dual Core R9 290X daher recht positiv aus. Sicher, sie ist nur etwas für extreme Liebhaber, die auch bereit sind 800 Euro für eine Grafikkarte auszugeben, die in wenigen Jahren rein auf die Leistung bezogen von Single-GPU-Karten überholt wird. Es ist aber schön zu sehen, dass sich immer wieder Hersteller an solch komplexe Projekte herantrauen und auch ein gewisses Risiko eingehen. Scheinbar ist aber auch jenseits der 1.000 Euro eine Käuferschicht vorhanden, die bereit ist eine solche Menge Geld für eine Grafikkarte auszugeben. (Andreas Schilling)

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