TEST

Zotac GeForce GTX Titan Black Edition im Test - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Was auf den ersten Blick aufgrund der Namensgebung nach nur einem kleinem Update gegenüber der GeForce GTX Titan aussieht, entpuppt sich in den meisten Fällen als größer als gedacht. Dazu trägt nicht nur die aufgebohrte Architektur mit mehr Shader- und Textureinheiten sowie ROPs bei, sondern auch der erhöhte Takt. Im Vergleich zur GeForce GTX 780 Ti ist der Vorsprung aber schon wieder deutlich geringer und hier sehen wir auch den Knackpunkt bei der Zotac GeForce GTX Titan Black Edition. Preislich macht es nur in wenigen Ausnahmefällen Sinn, zur Black Edition anstatt einer GeForce GTX 780 Ti oder Radeon R9 290X zu greifen. Im letztgenannten Fall könnte man sich sogar gleich zwei Karten zum Preis einer Zotac GeForce GTX Titan Black Edition anschaffen.

Die 6 GB Grafikspeicher der Zotac GeForce GTX Titan Black Edition spielen im Gamingalltag keine Rolle, weder spürbar noch messbar. Keine Engine kann mit verschiedensten Grafikeinstellungen ein Setting schaffen, welches die 6 GB Speicher füllt, die GPU beim Rendering aber nicht überlastet. Leider können wir nicht nachprüfen, ob dies im SLI-Verbund der Fall sein könnte. Einige Nutzer unseres Forums kennen aber sicherlich massenhaft Downscaling-Settings, für die der Einsatz von zwei Grafikkarten mit jeweils 6 GB Grafikspeicher sinnvoll ist. Zudem dürfen die Partner von NVIDIA inzwischen Modelle der GeForce GTX 780 und GeForce GTX 780 Ti anbieten, die ebenfalls über 6 GB Grafikspeicher verfügen. Ein Alleinstellungsmerkmal für die GeForce GTX Titan Black Edition sind sie damit nicht mehr.

Wie bei NVIDIA in letzter Zeit fast schon gewöhnlich wenig zu meckern haben wir bei der Kühlung, auch wenn diese gerade unter Last und den dazugehörigen Temperaturen inzwischen an ihre Grenzen kommt. Sowohl unter Last wie auch im Idle-Betrieb sind die Werte für die Lautstärke aber weiterhin in Ordnung. Wenig überraschend sind auch die Werte für die Leistungsaufnahme, hier haben wir uns aber auch keine Wunder erhofft.

{jphoto image=53430}

Bleibt also die Frage, für wen eine Zotac GeForce GTX Titan Black Edition die richtige Grafikkarte ist. Auf Seiten der Spieler dürfte sich dies auf einige wenige Ausnahmen konzentrieren, die gleich planen zwei dieser Karten in einem SLI mit bestimmten Grafiksettings zu betreiben. Allerdings dürfte bereits bei einer Karte der Anschaffungspreis von 900 Euro nicht ganz unerheblich sein.

Zweite und wohl weitaus wichtigere Zielgruppe dürften die (semi)professionellen Anwender sein, die es besonders auf die Double-Precision-Performance der Zotac GeForce GTX Titan Black Edition abgesehen haben. Diese ist zwar auch bei den Quadro- und Tesla-Karten vorhanden, allerdings schnürt NVIDIA hier ein durch den speziellen Treiber- und Software-Support teureres Gesamtpaket, auf das viele einfach nicht zwingend angewiesen sind.

Alternativen? Jedem Spieler, selbst denen, die auf einem UltraHD-Display spielen wollen, legen wir derzeit die Anschaffung einer GeForce GTX 780 Ti oder Radeon R9 290X nahe. Die Zotac GeForce GTX Titan Black Edition rechtfertigt ihre Mehrleistung nicht durch einen viel zu hohen Preis. Daher kann die Alternative kein anderes Modell, sondern nur eine komplett andere Serie bei den beiden Herstellern sein.

 

Positive Aspekte der Zotac GeForce GTX Titan Black Edition:

  • 6 GB Grafikspeicher
  • GK110 im Vollausbau
  • volle Double-Precision-Performance

Negative Aspekte der Zotac GeForce GTX Titan Black Edition:

  • hoher Preis
  • GPU unter Last am Temperaturlimit

 

Persönliche Meinung

Ich tue mir recht schwer der Zotac GeForce GTX Titan Black Edition das gleiche "High-End-Gefühl" abgewinnen zu können, wie seinerzeit der ersten GeForce GTX Titan. Damals war der Sprung auf die GK110-GPU ein großer Schritt und die Performance der Karte alternativlos. Spätestens mit dem Erscheinen der GeForce GTX 780 Ti, die nun auch mit 6 GB Grafikspeicher ausgestattet werden darf, ist eine Rechtfertigung für Spieler nur noch schwer möglich. Auf der anderen Seite verstehe ich natürlich, dass NVIDIA die aktuelle Ausbeute der Chips gerne 1:1 weitergeben möchte, auch wenn der Aufpreis wohl nur für solche zu tragen ist, die mit der Hardware auch ihr Geld verdienen müssen. Nicht mehr lange, dann werden wir mit der GeForce GTX Titan Z vermutlich wieder eine Karte sehen, die ihren Namen zurecht trägt. (Andreas Schilling)

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (166) VGWort