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Die neue Mittelklasse bei AMD und NVIDIA im Test

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Auch wenn die High-End-Grafikkarten von AMD und NVIDIA sicherlich die meiste Aufmerksamkeit erhalten, so sind es doch eher die kleinen Serien, über die Hersteller Stückzahlen verkaufen und die letztendlich auch das Rückgrat eines jeden Produkt-Portfolios bilden. AMD hat sich nach dem Launch der beiden "Hawaii"-Grafikkarten dazu entschieden, alle darunter platzierten Produkte weiterhin mit bekannten GPUs zu versorgen. NVIDIA setzt sein aktuelles Lineup ebenfalls teilweise fort und fügte erst kürzlich die beiden ersten "Maxwell"-GPUs hinzu. Zeit für uns einmal einen umfassenderen Blick auf die untere Mittelklasse, das Low-End-Segment oder wie auch immer man den Preisbereich von 50 - 175 Euro bezeichnen möchte, zu werfen.

Gerade AMD ist in den vergangenen Wochen und Monaten dadurch aufgefallen, dass gefühlt unzählige neue Grafikkarten in der Mitteklasse präsentiert wurden. Dies hat vor allem dazu geführt, dass auch wir leicht den Überblick verloren haben, denn teilweise sind diese Karten zwar bereits vorgestellt worden, aber noch nicht lieferbar, was das Preisgefüge gehörig durcheinanderwirbelt. Noch schlimmer dürfte es für den interessierten Käufer sein, der nun gar nicht mehr weiß, wozu er sich entscheiden soll. Zeigt man sich dann auch noch herstellerübergreifend offen, kommen zu den unzähligen AMD-Karten auch noch solche mit NVIDIA-GPU hinzu. Hier ist die Auswahl nicht weniger gering, macht durch die Einführung der beiden ersten Grafikkarten mit "Maxwell"-GPU aber einen deutlich frischeren Eindruck.

Nun aber wollen wir uns die einzelnen Vertreter in ausführlichen Tabellen einmal etwas ausführlicher zu Gemüte führen, bevor wir dann zu den alles entscheidenden Benchmarks kommen.

Low-End bis untere Mittelklasse bei AMD
Modell AMD Radeon R7 240 AMD Radeon R7 250 AMD Radeon R7 250X
Straßenpreis ab 50 Euro ab 65 Euro ab 75 Euro
Homepage www.amd.de www.amd.de www.amd.de
Technische Daten
GPU Oland Oland Cape Verde
Fertigung 28 nm 28 nm 28 nm 
Transistoren 1,0 Milliarden 1,0 Milliarden 1,5 Mlliarden 
GPU-Takt (Base Clock) 780 MHz 1.050 MHz 1.000 MHz 
GPU-Takt (Boost) - - -
Speichertakt 900 MHz 1.150 MHz 1.125 MHz
Speichertyp DDR3 GDDR5 GDDR5
Speichergröße 2.048 MB 1.024 MB 1.024 MB
Speicherinterface 128 Bit 128 Bit 128 Bit
Speicherbandbreite 28,8 GB/Sek. 73,6 GB/Sek. 72,0 GB/Sek.
DirectX-Version 11.2 11.2 11.2
Shadereinheiten 320 384 640
Textur Units 20 24 40
ROPs 8 8 16
Pixelfüllrate 6,2 GPixel/Sek. 8,4 GPixel/Sek. 16 GPixel/Sek.
TDP 30 Watt 65 Watt 95 Watt
SLI/CrossFire - - CrossFire 

Im unteren Preisbereich bietet AMD derzeit die Radeon R7 240, R7 250 und R7 250X an. Keine der hier genannten GPUs ist neu. "Oland" kam bereits auf der Radeon HD 6570 und 6670 zum Einsatz, "Cape Verde" auf der Radeon HD 7750 und 7770. Der Einstieg beginnt bei AMD derzeit bei rund 50 Euro und endet bei 75 Euro. An diese drei Grafikkarten sollte man allerdings keine allzu großen Ansprüche in Sachen Performance stellen. Solche Karten sind eher dort zu finden, wo keine integrierte Grafikeinheit im Prozessor zu finden ist. Aber auf die Leistung der einzelnen Modelle gehen wir später noch etwas genauer ein.

Mittelklasse bei AMD

Mittelklasse bei AMD

Mittelklasse bei AMD
Modell AMD Radeon R7 260X AMD Radeon R7 265 AMD Radeon R9 270 AMD Radeon R9 270X
Straßenpreis ab 95 Euro ab 140 Euro ab 140 Euro ab 160 Euro
Homepage www.amd.de www.amd.de www.amd.de www.amd.de
Technische Daten
GPU Bonaire Pitcairn Pitcairn Curacao
Fertigung 28 nm 28 nm 28 nm  28 nm
Transistoren 2,08 Milliarden 2,8 Milliarden 2,8 Mlliarden  2,8 Milliarden
GPU-Takt (Base Clock) 1.100 MHz 925 MHz 925 MHz  1.000 MHz
GPU-Takt (Boost) - - - 1.050 MHz
Speichertakt 1.625 MHz 1.400 MHz 1.400 MHz  1.400 MHz
Speichertyp GDDR5 GDDR5 GDDR5  GDDR5
Speichergröße 2.048 MB 2.048 MB 2.048 MB  2.048 MB
Speicherinterface 128 Bit 256 Bit 256 Bit  256 Bit
Speicherbandbreite 104,0 GB/Sek. 179,2 GB/Sek. 179,2 GB/Sek.  179,2 GB/Sek.
DirectX-Version 11.2 11.2 11.2  11.2
Shadereinheiten 896 1.024 1.280 1.280
Textur Units 56 64 80  80
ROPs 16 32 32  32
Pixelfüllrate 17,6 GPixel/Sek. 29,6 GPixel/Sek. 29,6 GPixel/Sek.  33,6 GPixel/Sek.
TDP 115 Watt 150 Watt 150 Watt 180 Watt
SLI/CrossFire CrossFire CrossFire CrossFire  CrossFire

Für Spieler schon wesentlich interessanter wird es in der Mittelklasse bei AMD. Allerdings ist auch hier keine neue GPU zu finden, auch wenn sich die Radeon R7 260X durch die "Bonaire"-GPU doch entscheidend von den restlichen Karten absetzt, da hier bereits das Feature-Set zum Einsatz kommt, das sonst nur von den größeren "Hawaii"-Karten alias Radeon R9 290 und R9 290X bekannt ist. TrueAudio und CrossFire ohne Brücke sind nur zwei Stichworte dazu. Ansonsten sehen wir in Form der Radeon R7 265 und R7 270 wieder zwei altbekannte Vertreter, die wir noch als Radeon HD 7850 und 7870 kennen. Die Radeon R9 270X ist mit der "Curacao"-CPU ebenfalls nur auf den ersten Blick eine neue Karte, denn hinter "Curacao" verbirgt sich wieder "Pitcairn", nur unter neuem Label, da AMD z.B. den Boost eingeführt hat. Für bis zu 160 Euro darf dann auch eine gewisse Leistung erwartet werden.

Low-End bis untere Mittelklasse bei NVIDIA
Modell NVIDIA GeForce GT 640 NVIDIA GeForce GTX 650 NVIDIA GeForce GTX 650 Ti
Straßenpreis ab 60 Euro ab 70 Euro ab 90 Euro
Homepage www.nvidia.de www.nvidia.de www.nvidia.de
Technische Daten
GPU GK208-400 GK107-301-A2 GK106-220-A1
Fertigung 28 nm 28 nm 28 nm 
Transistoren 1,5 Milliarden 1,3 Milliarden 2,54 Mlliarden 
GPU-Takt (Base Clock) 1.046 MHz 1.058 MHz 925 MHz 
GPU-Takt (Boost) - - -
Speichertakt 1.250 MHz 1.250 MHz 1.350 MHz 
Speichertyp GDDR5 GDDR5 GDDR5 
Speichergröße 1.024 MB 2.048 MB 2.048 MB 
Speicherinterface 64 Bit 128 Bit 128 Bit 
Speicherbandbreite 40,0 GB/Sek. 80,0 GB/Sek. 86,4 GB/Sek. 
DirectX-Version 11.0 11.0 11.0 
Shadereinheiten 384 384 768
Textur Units 32 32 64 
ROPs 8 16 16 
Pixelfüllrate 14,4 GPixel/Sek. 16,9 GPixel/Sek. 14,8 GPixel/Sek. 
TDP 50 Watt 64 Watt 110 Watt
SLI/CrossFire - - SLI 

Auf Seiten NVIDIAs beginnt der Einstieg über die GeForce GT 640, über die GTX 650 bis hin zu GeForce GTX 650 Ti. An dieser Stelle sei aber angemerkt, dass NVIDIA beispielweise auch eine GeForce GTX 650 Ti Boost anbietet, die wir hier aber nicht weiter betrachten wollen. Anzumerken sei auch, dass alle Modelle der GeForce GTX 650 Ti auslaufen werden, da die beiden neuen "Maxwell"-Karten diese ersetzen sollen. Preislich bewegen wir uns bei den NVIDIA-Modellen zwischen 60 und 90 Euro und auch hier gilt natürlich, dass bei diesen Karten noch kein 3D-Feuerwerk zu erwarten ist.

Mittelklasse bei NVIDIA

Mittelklasse bei NVIDIA

Mittelklasse bei NVIDIA
Modell NVIDIA GeForce GTX 750 NVIDIA GeForce GTX 750 Ti NVIDIA GeForce GTX 660 NVIDIA GeForce GTX 760
Straßenpreis ab 95 Euro ab 120 Euro ab 140 Euro ab 175 Euro
Homepage www.nvidia.de www.nvidia.de www.nvidia.de www.nvidia.de
Technische Daten
GPU GM107 GM107 GK106-400-A1 GK104-225-A2
Fertigung 28 nm 28 nm 28 nm  28 nm
Transistoren 1,87 Milliarden 1,87 Milliarden 2,54 Mlliarden  3,54 Milliarden
GPU-Takt (Base Clock) 1.020 MHz 1.020 MHz 980 MHz  980 MHz
GPU-Takt (Boost) 1.085 MHz 1.085 MHz 1.033 MHz 1.033 MHz
Speichertakt 1.250 MHz 1.350 MHz 1.500 MHz  1.500 MHz
Speichertyp GDDR5 GDDR5 GDDR5  GDDR5
Speichergröße 1.024 MB 2.048 MB 2.048 MB  2.048 MB
Speicherinterface 128 Bit 128 Bit 192 Bit  256 Bit
Speicherbandbreite 80,0 GB/Sek. 86,4 GB/Sek. 144,2 GB/Sek.  192,3 GB/Sek.
DirectX-Version 11.1 11.1 11.1  11.1
Shadereinheiten 512 640 960 1.152
Textur Units 32 40 80  96
ROPs 16 16 24  32
Pixelfüllrate 16,0 GPixel/Sek. 16,0 GPixel/Sek. 23,5 GPixel/Sek.  33,9 GPixel/Sek.
TDP 55 Watt 60 Watt 140 Watt 170 Watt
SLI/CrossFire - - SLI  SLI

In der Mittelklasse geht es bei NVIDIA mit der GeForce GTX 750 und damit der ersten Karten auf Basis der neuen "Maxwell"-Architektur los. Diese und die GeForce GTX 750 Ti ersetzen, wie bereits erwähnt, die GeForce GTX 650. Noch oben hin wird das Angebot von der GeForce GTX 660 und 760 abgerundet. Während AMD alle alten Karten in das neue Namensschema überführt hat und damit zumindest in dieser Hinsicht eine klare Linie verfolgt, muss man bei NVIDIA den Überblick über gleich zwei Serien, die GTX-600- und GTX-700-Reihe, haben. Auch NVIDIA ist mit dieser Situation nicht zufrieden, es wird allerdings erwartet, dass mit der Einführung weiterer "Maxwell"-GPUs auch ein neues Namensschema Einzug halten wird.

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