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Mit dem DK07 (und früheren Tischgehäusen der DK-Serie) bietet Lian Li einzigartige Produkte an, die Tisch und PC-Gehäuse in einem sind. Das hat ganz klare Vorteile, bringt aber durchaus auch einige Nachteile bzw. Einschränkungen mit sich, die man bedenken sollte.
Als Tischgehäuse macht das DK07 ein separates Gehäuse überflüssig. Das spart Platz und sorgt für Ordnung - zumal Kabel und selbst eine Steckdosenleiste in der Kabelrinne an der Rückseite verstaut werden können. Im Idealfall benötigt man so nur noch ein einzelnes Kabel, das zum Tisch führt. Durch die motorisierte Höhenverstellung kann die Tischhöhe mühelos frei angepasst werden. Der Wechsel zwischen Sitz- und Stehtisch ist so kinderleicht möglich und kommt Nutzern entgegen, die gerne ihre Arbeitshaltung variieren.
Unabhängig von der gewählten Arbeitshöhe hat man immer die verbaute Hardware unter der dicken Glasplatte vor Augen. Das lädt zu Experimenten mit der Beleuchtung oder internen Displays ein. Im Testzeitraum war es z.B. praktisch, dass wir die CPU-Temperatur einfach auf dem Display der AiO-Kühlung direkt vor uns kontrollieren konnten. Praktisch sind auch Detaillösungen wie die Ladestation für Mobilgeräte mit kabellosem Laden und USB-A/USB-C-Anschlüssen und die beiden Schubladen mit Organizern. Insgesamt fällt der Stauraum allerdings ziemlich überschaubar aus.
Das liegt vor allem daran, dass Lian Li viel Volumen für die Gehäusekammer benötigt. Sie ist so geräumig, dass zwei komplette E-ATX-Systeme mit eigenen ATX-Netzteilen und eigenen Kühllösungen Platz finden. Jedes System hat seine eigenen Bedientasten und sein eigenes I/O-Panel. Man kann flexibel die höchsten Towerkühler, sehr lange Grafikkarten, Radiatoren bis hin zum 480-mm-Format und auch eine beachtliche Zahl von Laufwerken unterbringen. Dank der modularen Mainboardträger lässt sich der Innenraum aber auch leicht für ein Einzelsystem umrüsten. Damit stehen sogar noch zwei zusätzliche 360-mm-Radiatorenplätze zur Verfügung.
Zu den Schattenseiten des DK07 gehört ganz klar der Preis, der mit rund 1.400 Euro die Maßstäbe für normale PC-Gehäuse sprengt. Auf der anderen Seite sind elektrisch höhenverstellbare Tische selten günstig - und anders als das DK07 nicht gleichzeitig als PC-Gehäuse nutzbar. Durch die Kombination aus der Glasplatte und den Aluminiumflächen wirkt das Tischgehäuse hochwertig. Allerdings besteht es zu großen Teilen doch aus Stahl und ist entsprechend schwer. Kaufinteressenten sollten berücksichtigen, dass das DK07 auf Palette bis zur Bordsteinkante geliefert wird, der Karton aber nicht von einer Person getragen werden kann. Die Montage ist vor allem durch die zahlreichen kleinen Montageschrauben deutlich umständlicher als z.B. bei einem typischen IKEA-Arbeitstisch. Gegenüber einem solchen Tisch muss man zudem damit leben, dass beim DK07 nicht nur eine Tischplatte, sondern die ganze Gehäusekammer über den Nutzerbeinen Platz finden muss. Im vorderen Bereich ist die Gehäusekammer aber so flach, dass wir das selbst nicht als problematisch empfunden haben.
Es ist zwar faszinierend, sein PC-System unter der Tischplatte vor sich zu sehen, praktisch sorgt diese Gehäusekammer aber auch für einige Nachteile. So muss bei jedem Komponentenwechsel erst die schwere Glasplatte abgenommen und sicher abgelegt werden. Die Montage von Erweiterungskarten ist umständlich, weil dafür erst der Mainboardträger ausgebaut werden will. Und Kabel können nicht so gut wie in Gehäusen versteckt werden, die über einen Mainboardträger mit Kabeldurchführungen verfügen. Dazu sollte bedacht werden, dass man das DK07 möglichst nicht direkt an eine Wand stellen sollte. Denn sonst sind die Anschlüsse auf der Rückseite nicht mehr erreichbar.
Das Lian Li DK07 ist ohne Zweifel eine kostpielige Speziallösung - aber eine, die in vielerlei Hinsicht sehr überzeugend umgesetzt wurde, die mit einer Reihe von innovativen Detaillösungen aufwartet und die schlicht ein Nutzererlebnis bieten kann, das es so bei einem normalen Gehäuse nicht gibt. Wir zücken deshalb auch unseren Technik-Award.

- Tischgehäuse macht ein separates PC-Gehäuse überflüssig
- elektrische Höhenverstellung, dadurch wahlweise im Sitzen oder Stehen nutzbar
- wahlweise für zwei komplette und voneinander unabhängige PC-Systeme oder für ein einzelnes System nutzbar
- viel Platz für hohe CPU-Kühler und lange Grafikkarten
- beachtliche Kühl- und Storagekapazitäten
- einzigartige optische Wirkung durch die gläserne Tischplatte mit darunter montierten PC-Systemen
- Ladestation für Mobilgeräte mit kabellosem Laden und USB-A/USB-C-Anschlüssen
- zwei Schubladen mit Organizern
- rückseitige Kabelrinne ist großzügig, um selbst Verteiler aufzunehmen
- durch den hohen Preis nur für wenige Nutzer überhaupt relevant
- kommt in großem Speditionspaket und nur bis zur Bordsteinkante, hohes Gewicht
- im Alltag stellenweise etwas umständlicher als ein normales Gehäuse (Mainboardträger muss zur Montage von Erweiterungskarten ausgebaut werden, Anschließen von Kabeln bei wandnaher Aufstellung, schwere und sperrige Glasabdeckung muss für Komponentenwechsel abgehoben werden
- durch die Gehäusekammer relativ dicke "Tischplatte" (aber recht geschickt profiliert)
- bei einigen Mainboards (vor allem ältere bzw. kleinere Modelle) ist der oberste Erweiterungskartenslot nicht nutzbar
- eingeschränkte Möglichkeiten zum Verstecken von Kabeln
Welches ist das beste Gehäuse für meinen Anwendungsfall?
Unsere Kaufberatung zu den aktuellen Gehäusen hilft dabei, die Übersicht nicht zu verlieren. Dort zeigen wir, welches Modell aktuell die beste Wahl darstellt - egal, ob es um die Größe, den Airflow oder das Preis-Leistungs-Verhältnis geht.