TEST

Riotoro CR1280 Prism im Test - mächtiger Full-Tower mit RGB-Beleuchtung - Fazit

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Eingangs haben wir gefragt, ob das CR1280 Prism im ersten Riotoro-Gehäusetest auf Hardwareluxx überzeugen kann. Eine klare Antwort darauf fällt auch zum Ende des Tests schwer - und zwar vor allem, weil zum aktuellen Kaufpreis von 145 Euro doch einige Kritikpunkte auffallen, die in dieser Preisklasse deutlich ins Gewicht fallen.

Äußerlich zeigt sich das CR1280 Prism in einem ganz eigenständigen Design. Dafür sorgen vor allem die aufälligen Aluminiumstandfüße, die Meshfront mit Glossyrahmen und die integrierte RGB-Beleuchtung. Das leicht getönte Acrylseitenteil erlaubt den Blick in die Mainboardkammer. Und dieser Blick wird weder durch Kabelchaos noch durch Netzteil oder Laufwerke getrübt. Die Konkurrenz setzt mittlerweile allerdings schon selbst bei günstigen Gehäusen immer konsequenter auf Glasseitenteile. Bei noch aktuelleren Modellen folgt dann auch Riotoro diesem Trend.

Was äußerlich auch gleich positiv auffällt, das sind die zusätzlichen Bedienelemente. Die Lüftersteuerung kann bis zu vier Lüfter in zwei deutlich voneinander abgesetzten Stufen regeln. Und über die RGB-Taste lässt sich die Farbe des Beleuchtungssystems auswählen - und zwar nicht nur aus einigen wenigen Standardfarben, sondern über die Kombination aus Regenbogenzyklus und eigener Farbwahl immerhin aus 256 verschiedenen Farben. Neben der statischen Beleuchtung und dem Regenbogenzyklus (Farbwechsel) gibt es keine weiteren Beleuchtungseffekte. Und auch eine Steuerung per Software ist nicht vorgesehen. An den freien RGB-Anschlüssen der Platine können laut Hersteller nur Riotoro RGB-Lüfter angeschlossen werden. Für andere RGB-Produkte ist sie damit nicht nutzbar. Noch störender ist allerdings, dass Riotoro die Lüftersteuerung ausschließlich für RGB-Lüfter freigibt. Selbst der mitgelieferte, unbeleuchtete Hecklüfter soll nicht mit der Lüftersteuerung verbunden werden. Riotoro empfiehlt stattdessen die Regelung über das Mainboard. 

Auch der Innenraum hätte etwas konsequenter geplant werden können. Aktuelle Konkurrenzprodukte setzen stark auf modulare und dadurch flexible Innenräume. Riotoro hat aber sowohl die Trennwand zwischen Mainboard- und Netzteil/HDD-Kammer als auch den HDD-Käfig fest vernietet. Das schränkt die Nutzungsmöglichkeiten etwas ein. So kann trotz der beachtlichen Gehäusehöhe beispielsweise nur ein Dual-Radiator hinter der Front installiert werden. Dass das Kühlsystem trotzdem noch recht flexibel ausfällt, liegt letztlich vor allem an der Gehäusegröße. So bleibt unter dem Deckel dann auch genug Platz für einen 360-mm-Radiator (mit immerhin 6,5 cm Bauhöhe inklusive der Lüfter). Und auch ein E-ATX-Mainboard findet Platz, verdeckt bei voller E-ATX-Breite aber die regulären Kabeldurchführungen. Bei Nutzung von ATX-Mainboards kann das Kabelmanagement hingegen überzeugen. Und auch an anderen Stellen zeigt sich das CR1280 nutzerfreundlich. Werkzeuglose Montagelösungen sind genauso praktisch wie die Staubfilter (zumindest zum Teil einfach entnehmbar).

Im Endeffekt kann das CR1280 Prism durchaus eine ganze Reihe von Pluspunkten sammeln. Doch eine Reihe von inkonsequenten Entwicklungsentscheidungen sorgt dafür, dass es durchaus auch etliche Kritikpunkte gibt.

Damit hat es das Riotoro-Gehäuse im Vergleich zur Konkurrenz nicht gerade leicht. Cooler Masters MasterCase H500P bietet nicht nur eine beeindruckendere RGB-Beleuchtung, die dazu auch noch über Mainboards mit RGB-Header individuell gesteuert werden kann. Es glänzt auch mit seinem flexiblen Innenraum, noch besseren Kühloptionen und einem Glasseitenteil. Riotoro kann vor allem einfachere Montagelösungen bieten. Wer noch mehr Glas und RGB-Beleuchtung möchte, könnte auch zu einem Corsair Crystal Series 570X RGB greifen. Es nimmt allerdings nur ATX-Mainboards auf. Corsair setzt zudem anders als Cooler Master nicht auf etablierte RGB-Standards, sondern auf ein eigenes RGB-System.

Positive Aspekte des Riotoro CR1280 Prism:

  • einheitliche RGB-Beleuchtung der Frontlüfter, des Logos und eines Leuchtrahmens um Anschlüsse und Bedienelemente, kann um weitere Riotoro-RGB-Lüfter erweitert werden
  • Lüfterplätze überwiegend zu 140-mm-Lüftern kompatibel
  • 240/280-mm-Frontradiator, 360/280-mm-Deckelradiator nutzbar
  • genug Platz für hohe Towerkühler und lange Grafikkarten, acht Laufwerksplätze
  • moderner Innenraum, Netzteil und Laufwerkskäfig abgetrennt
  • werkzeuglose Montagelösungen, Kabelmanagement, I/O-Panel mit je zweimal USB 2.0 und USB 3.0, Staubfilter
  • zweistufige Lüftersteuerung

Negative Aspekte des Riotoro CR1280 Prism:

  • mit Blick auf den Preis einfache Materialwahl - viel Kunststoff, kein Glaswindow
  • nur 120-mm-Lüfter inklusive
  • Lüftersteuerung nur für RGB-Lüfter, untere Regelstufe noch zu laut; Beleuchtungssteuerung nur für Riotoro RGB-Lüfter
  • E-ATX-Mainboards verdecken die regulären seitlichen Kabeldurchführungen; Innenraum sehr unflexibel
  • keine Festplattenentkopplung, Frontstaubfilter nicht einfach zugänglich 

Welches ist das beste Gehäuse für meinen Anwendungsfall?

Unsere Kaufberatung zu den aktuellen Gehäusen hilft dabei, die Übersicht nicht zu verlieren. Dort zeigen wir, welches Modell aktuell die beste Wahl darstellt - egal, ob es um die Größe, den Airflow oder das Preis-Leistungs-Verhältnis geht.

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