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Huawei Mate 9 im Test

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Schneller als das Galaxy S7 edge, eine bessere Kamera als das P9 und dann ist da noch der große Akku: Das Mate 9 soll nichts anderes als das derzeit beste Smartphone sein. Auch, da man sich um die kleinen, zunächst unwichtig erscheinenden Dinge gekümmert haben will. Ob das Gerät wirklich den einen Schritt voraus ist, zeigt der Test.

Wichtig ist zunächst aber, welche Varianten zum Start Mitte November überhaupt angeboten werden. Anders als so oft in der Vergangenheit verfolgt Huawei dabei einen sehr klaren Kurs. Es wird keine Pro- oder ähnlich bezeichnete Version mit mehr Speicher oder anderen Boni geben, auch regionale Unterschiede in Bezug auf die Zahl der gleichzeitig nutzbaren SIM-Karten sind nicht vorgesehen. Für Deutschland heißt das: An den Start geht das Mate 9 in den Farben Grau und Silber, die Dual-SIM-Variante ist für den freien Handel vorgesehen, Provider dürften lediglich die Single-SIM-Version anbieten. Das Porsche Design Mate 9 muss aufgrund der teils großen Abweichungen als eigenständiges Gerät betrachtet werden, Testeindrücke lassen sich nur eingeschränkt übertragen.

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Kosten wird das Mate 9 unverbindliche 699 Euro, ob es das für den Test zur Verfügung gestellte braune Modell hierzulande zu einem späteren Zeitpunkt geben wird, ist noch nicht bekannt.

Optisch dünn und überzeugend verarbeitet

Unabhängig von der gewählten Farbe fällt das Mate 9 zunächst einmal eher schlicht aus. Das Design kann man getrost als kontinuierliche Weiterentwicklung bezeichnen, Züge des inzwischen rund zwei Jahre alten Mate 7 sind deutlich erkennbar - an das P9 oder nova erinnert kaum etwas. Oberes und unteres Ende der Rückseite sind vom Rest abgetrennt und verbergen die Antennen, zum linken und rechten Rand hin verjüngt sich das Gehäuse und auch die Gestaltung des Rahmens weicht nur im Detail vom Vor-Vorgänger ab.

Dennoch wirkt das neuere der beiden Smartphones frischer, was an den wenigen Veränderungen liegt. Mit 7,9 mm ist es nicht dünner als das Mate 7, die Optik gaukelt aber genau dies vor - Huawei selbst spricht davon, dass das Mate 9 optisch nur 3 mm dick ist. Immerhin ist es aber etwas kürzer und schmaler geworden, auf dem Papier stehen nun 156,9 x 78,9 mm, vor zwei Jahren waren es 157,0 x 81,0 mm; das Display war allerdings minimal größer. In erster Linie dürfte es beim Design des Gehäuses darum gegangen sein, einen gewissen Wiedererkennungswert zu schaffen. Darauf deuten zumindest die Eyecatcher hin, bei denen es sich prinzipiell um die gleichen wie beim Mate 7 handelt. Die Front wird lediglich vom Hersteller-Schriftzug unterhalb des Displays aufgelockert, auf der Rückseite bleibt das Auge am Fingerabdrucksensor und der Kamera-Hardware hängen.

An der Verarbeitung gibt es nichts zu kritisieren. Die rechts verbauten Tasten für Lautstärke und Standby sind gut integriert und bieten einen satten Druckpunkt, unterschiedliche Spaltmaße oder Grate wies das Testgerät nicht auf.

In Sachen Ergonomie macht Huawei alles richtig - soweit man dies bei einem derart großen Smartphone sagen kann. Das Mate 9 liegt gut in der Hand, die Tasten sind gut erreichbar und das Display nimmt mit mehr als 77 % einen großen Teil der Front ein. Mit nur einer Hand lässt es sich aber nicht bedienen. Mit 190 g ist das Mate 9 zudem alles andere als leicht, in der Hosen- oder Jackettasche macht es sich dementsprechend bemerkbar.

Das Mate 9 bietet fast alles

Auf die Ausstattung ist das Gewicht aber nicht zurückzuführen, auch wenn die vollständig ist. Das LTE-Modem ist zunächst für Cat 9 freigegeben und ermöglicht somit Up- und Download-Raten von bis zu 50 und 450 Mbit/s, ist aber für bis zu Cat 12 vorgesehen, was 100 und 600 Mbit/s bedeuten würde. Darauf verzichtet wird unter anderem aufgrund des fehlenden Netzausbaus, in Deutschland sind derartige Geschwindigkeiten derzeit nicht erreichbar. Wer sich für die Dual-Sim-Version des Smartphones entschieden hat, kann beide Karten gleichzeitig nutzen, allerdings nur eine im LTE-Netz. Dank App-Cloning können aber beispielsweise zwei WhatsApp-Accounts genutzt werden.

Drahtlos bietet das Mate 9 mit ac-WLAN, Bluetooth 4.1 und NFC alles, was man von einem Oberklasse-Smartphone erwarten darf, der Infrarot-Sender zum Steuern von Fernsehern und mehr ist eine Art i-Tüpfelchen. Wie schon beim P9 und nova verbaut Huawei eine Typ-C-Buchse, erneut verbirgt sich dahinter aber nur USB 2.0. Zum spürbaren Nachteil kann das werden, wenn der interne Speicher, der 64 GB groß ausfällt, per USB-Kabel genutzt werden soll. Denn mit bis zu rund 491 MB/s erreicht der hohe Leseraten, die nicht aktuelle USB-Version bremst an dieser Stelle jedoch ganz gehörig. Ein mittlerweile sehr verbreitetes Problem: Zweite SIM-Karte und microSD-Karte teilen sich den Platz, Dual-SIM-Funktion und Speicherweiterung können demzufolge nicht gleichzeitig genutzt werden. Vom P9 Plus und HTC 10 kennt man die Lautsprecherkonfiguration. Im Porträt-Modus kümmert sich der Frontlautsprecher um die hohen und mittleren, der untere - im Rahmen - verbaute um die tiefen Frequenzen. Dreht man das Mate 9 um 90° in den Landscape-Modus, arbeiten beide Lautsprecher als Stereo-Gespann zusammen.

Gleich vier Mikrofone sorgen für eine sehr gute Herausfilterung von störenden Nebengeräuschen, beim Telefonieren profitiert man darüber hinaus vom guten Lautsprecher. Ungewöhnliche Verbindungsabbrüche oder Wechsel von LTE zu 3G und 2G konnten nicht beobachtet werden.

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