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Musik genießen am PC - oder aber hochwertigen Content produzieren - ist neben Gaming und der Arbeit für viele unserer Leser eine Hauptbeschäftigung am PC, Notebook, Tablet oder Smartphone. Wenn es kein allesbeschallender Lautsprecher als Ausgabegerät sein soll, ist man schnell bei In-Ears oder Kopfhörern. Ein besonderes Stück Miniatur-Technik sind dabei die Kiwi Ears Astral, die als IEM (In-Ear-Monitor) mit einem besonderen Aufbau auftrumpfen können - aber preislich noch im erschwinglichen Rahmen liegen.
Die Kiwi Ears Astral gibt es momentan für knapp 299 US-Dollar im Webshop bei Kiwi Ears. Und für Sport- und Alltagsanwendungen sind sie dabei sicherlich nicht geeignet, denn es handelt sich um kabelgebundene In-Ears, ohne Bluetooth, ANC oder ähnliche Technik. Das, was die In-Ears so besonders macht, ist der interne Aufbau, denn Kiwi Ears nutzt einen 10-mm-Dynamic-Driver für den Bass und ganze sechs sogenannte Balanced Armatures für den Mittel- und Hochtonbereich. Logisch, dass sich mit so einem Aufbau andere Frequenz- und Dynamikbereiche abdecken lassen als beispielsweise bei den AirPods Pro 2, die nur einen Dynamic Driver und einen Tweeter besitzen.
Kiwi Ears betont dabei besonders, dass es sich bei dem 10-mm-Dynamic-Driver um Modell mit biokeramischer Membran handelt. Die Membran besteht dabei aus kristallinen Strukturen einer Keramikmischung, wobei die keramischen Materialien hier aus Naturmaterialien stammen (z.B. Bariumtitanat, Zirkonia,...). Das soll der Membran die Eigenschaft verleihen, besonders leicht, steif und gut gedämpft zu sein, was im Klangbild dazu führt, dass ein trockener, sauberer Bass erzeugt wird - ohne großes Wummern. Ziel von Kiwi Ears ist es also, hier eher präzise zu arbeiten, so wie man es von einem IEM auch erwarten würde.
Denselben Weg geht man bei der Verwendung von Balanced Armatures als Treiber. Aufgrund des Schwingungssystems bewegen sich die Balanced Armatures (BAs) viel schneller, liefern dadurch ein exaktes Klangbild für Mittel- und Hochtöne. Mit sechs BAs liefert Kiwi Ears dabei ein Multiway-Setup im 300-Dollar-Bereich, das andere Konkurrenten erst bei deutlich teureren Modellen einsetzen.
Treiber-Konfiguration | 1 × 10 mm Bioceramic Dynamic Driver + 6 × Balanced Armature |
Impedanz | 23 Ohm (+/-1) |
Empfindlichkeit | 105 dB (+/-1) |
Frequenzbereich | 10 Hz – 22 kHz |
Schallkanäle | 3-fach akustisches Design für Bass, Mitten & Höhen |
Kabelanschluss | 0.78 mm 2-Pin (abnehmbar) |
Stecker-Typen | Wechselbare Stecker: 3,5 mm Single-Ended und 4,4 mm Balanced |
Kabellänge | ca. 1,2 Meter, Silber-plattiertes Kupferkabel |
Gehäusematerial | Harz mit Edelstein-artigem Faceplate-Design |
Frequenzweiche | 3-Wege-Frequenzweiche für klare Trennung |
Lieferumfang | IEMs, austauschbares Kabel mit 2 Steckern, vier Eartips, Tragetasche |
UVP | 299 USD im Webshop, 314,99 EUR bei Amazon |
Lieferumfang
In der kompakten Verpackung der IEMs finden sich neben den In-Ears und den Kabeln ein Mini-Transport-Case und Ohraufsätze für insgesamt vier Größen. Auch ein Ersatz-Set für die Metallabdeckung der In-Ears wird mitgeliefert. Insgesamt wären mehr Eartips sicherlich günstig gewesen, nicht nur für andere Passformen, wie auch zum Austausch oder wenn man einen verloren hat. Ein Adapter für 3,5-mm-Klinke auf 4,4-mm-Pentaconn ist im Lieferumfang enthalten. Eine Mini-Anleitung erklärt einem zudem, wie man die Kabel des Astral am besten über das Ohr legt, um die In-Ears elegant zu tragen.
Zur Inbetriebnahme braucht man auf jeden Fall noch einen guten DAC. Kiwi Ears bietet dafür den Allegro Mini für das iPhone an, mit dem man am Smartphone die Astral verwenden kann. Am PC gilt: Da es kein digitaler Anschluss ist, wird plötzlich die Qualität des Onboard-Sounds oder der Soundkarte wieder wichtig. Ansonsten steht einem natürlich die gesamte Welt der DACs, egal ob mobil oder stationär, offen.
Im Ohr - Praxistest
Denkt man zunächst, die Kabel würden einen am meisten stören, so hat man sich nach dem Einsetzen der In-Ears tatsächlich schnell an die gedrehten Kabel gewöhnt. Selbst die Brille, die ja mit den über dem Ohr verlegten Kabeln um den Platz konkurriert, konnten wir wie gewohnt tragen. Die In-Ears selbst schließen mit den großen Ohraufsätzen das Ohr gut ab, man hat fast ein ANC-Feeling, ohne, dass die Kopfhörer so etwas können. Nur muss man an das Kabel denken: Einfach aufstehen und loslaufen geht nicht.
Viel wichtiger ist aber sicherlich der Klang. Und hier kann Kiwi Ears mit den Astral richtig punkten.
Selber sagt Kiwi Ears über die eigene Abstimmung der In Ears:
Der Astral verfügt über einen 9-dB-Subbass-Sockel, der einen kraftvollen Subbass liefert, der sanft in den Tief-Mitteltonbereich übergeht und bei 300 Hz sanft abfällt. Der Mitteltonbereich gibt jede Note originalgetreu wieder, sei es eine gezupfte Saite oder ein gesungener Text, und sorgt so für einen ausgewogenen, lebensechten Klang. Der Hochtonbereich hat eine klar definierte Spitze bei 2,8 kHz mit einem langsamen, gleichmäßigen Abklingen bis 15 kHz.
Zum Test müssen natürlich die Lieblingssongs herhalten: Alicia Keys gefällt mit dem ausgewogenen Bass und den klaren Mittel- und Hochtönen besonders gut. Ob es "Empire State of Mind" oder ein anderes Stück ist: Das macht richtig Spaß, zu zuhören. Gerade Live-Versionen kommen hervorragend, und der Bass ist hier auch genau richtig und nicht zu punchy. Ähnlich toll klingt Adeles "Hello" - die mittleren Töne und Vocals klingen so, wie man es sich vorstellen würde. Stücke, die bei den eigentlichen Stamm-Kopfhörern (Sennheiser Momentum True Wireless 4 / AirPod Pro 2) sich gut anhörten und mit denen man bislang vollstens zufrieden war, sind jetzt deutlich dynamischer.
Bei basslastigen Stücken wie Massive Attacks "Angel" hört man den druckvollen, sauberen Bass hervorragend, ohne dass er die Mitten überlagert. Und bei Klassikern wie "Hotel California" von The Eagles kommen die Höhen beim Gitarrensolo genauso, wie man es sich live vorstellen würde. So dauerte der Test der Kiwi Ears am Ende auch etwas länger als geplant, weil es durchaus schafft, den Musik-Fan in einem zu erwecken...
Bevor man an den Astral-IEMs etwas zu kritisieren findet, kommt man als PC-User eher an die Leistungsfähigkeit des analogen Zuspielers. Subjektiv konnte man bei einem verwendeten Lenovo-Notebook den Unterschied zwischen Onboard-Sound und einem externen Topping DX5 Lite USB-DAC bereits erahnen.
Hinsichtlich der Lautstärke erreichten die Kiwi Ears auch aufgedreht immer noch ein sauberes Klangbild - bis die Lautstärke dann auch für die Ohren nicht mehr angenehm wurde. Dabei dämpfen sie durch die Bauform auch gut Umgebungsgeräusche ab und bieten ausreichend Konzentration auf die Musik.
Fazit
Einmal probegehört: Und die Kiwi Ears Astral machen richtig Spaß! Ein tolles Klangbild erreicht der Hersteller durch die Kombination durch den Dynamic Driver und den sechs Balanced Armatures - und dazu sehen die Astral mit ihrem coolen Design auch noch richtig schick aus. Technisch sind sie einwandfrei und liefern zum angebotenen Preispunkt technisch und praktisch ein hervorragendes Sounderlebnis ab. Oder ist man aufgrund der massenkompatiblen Standardkopfhörer gar nicht mehr gewohnt, wie Musik richtig klingen kann?
Die Kabel sind hingegen sicherlich für alle PC-/Notebook-/Smartphone-User das größte Kaufhemmnis. Wer sich damit aber arrangieren kann, der bekommt schicke, technisch hochwertige In-Ears zu einem sehr guten Preis. Bei anderen Herstellern bekommt man für einen identischen Kaufpreis vielleicht Bluetooth, ANC und co. - aber dafür muss man Abstriche beim Hörvergnügen machen.
- 10mm Biokeramischer Dynamic Driver
- 6 Balanced Armatures für Mittel- und Hochtönerbereich
- sehr gute Abstimmung, sehr sauberes Klangbild
- sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
- Kabelgebundener Monitor
- Nur drei Ohraufsätze im Lieferumfang