Ich bedanke mich bei der Hardwareluxx Redaktion für die Zusage zu einem Lesertest und bei Thermal Grizzly für die Bereitstellung der Wärmeleitpaste Thermal Grizzly Duronaut und Reinigungstücher Thermal Grizzly Cleaning Wipes.
Mein Lesertest beinhaltet die folgenden Abschnitte:
- Vorstellung des Lieferumfangs der Duronaut
- Verstreichen der Wärmeleitpaste
- Vorstellung des Lieferumfangs der Cleaning Wipes
- Reinigung mit den Cleaning Wipes
- Vorstellung des Testsystems und der Messmethodik
- Messergebnisse der TG Duronaut und Vergleich mit anderen Wärmeleimitteln
- Alle Messergebnisse in der Übersicht
- Fazit
Die Wärmeleitpaste Thermal Grizzly Duronaut ist seit Januar 2025 in den Mengen von 2g und 6g erhältlich und wird in einem Zipbeutel ausgeliefert. Die Duronaut wird vom Thermal Grizzly als High-End-Wärmeleitpaste mit einer sehr guten Wärmeleitfähigkeit und besonders hohe Langzeitstabilität unter Lastbedingungen beworben. Dafür verantwortlich sollen speziell entwickelte und kombinierte Inhaltsstoffe sein, die den sogenannten Pump-Out-Effekt der Wärmeleitpaste minimieren, für eine ausgezeichnete Haftung der Paste auf Oberflächen sorgen und das Auftragen in einer sehr geringen Schichtdicke ermöglichen, wodurch insgesamt ein äußerst geringer Wärmeübergangswiderstand erzielt werden soll. Neben der Spritze mit Wärmeleitpaste sind drei Hilfsmittel zum Verteilen der Paste, eine Anleitung zur Handhabung der Paste und ein Code zur Echtheitsprüfung enthalten, der auf der Homepage eingegeben werden kann:


In der Anleitung werden drei Möglichkeiten zum Auftragen und Verteilen der Paste jeweils in wenigen Sätzen erläutert und mit Abbildungen ergänzt:


Verstreichen der Wärmeleitpaste
Um in einem Video die Verteilung der Wärmeleitpaste Duronaut anhand der Angaben in der Anleitung zu demonstrieren, habe ich mich als Methode aus der Anleitung für das Verstreichen der Paste entschieden, um gleichzeitig im Praxiseinsatz den Spatula Pro auszuprobieren. Das überarbeitete Design des Spachtels soll es ermöglichen, beim Auftragen mehr Druck auf die Oberfläche der Wärmeleitpaste auszuüben. So soll die Wärmeleitpaste effizienter und in einer dünneren Schicht aufgetragen werden können. Das Bild einer Nahaufnahme verdeutlicht das Endergebnis des Verstreichens im Video nochmal deutlicher:

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Vorstellung des Lieferumfangs der Cleaning Wipes
Die Reinigungstücher Thermal Grizzyl Cleaning Wipes sind seit Mai 2025 erhältlich und werden mit insgesamt 40 Tüchern, bestehend aus zehn Doppelpacks mit je zwei Trocken- und Feuchttüchern, in einem Zipbeutel ausgeliefert. Neben den zehn Doppelpacks ist noch eine Anleitung zum Reinigungsvorgang enthalten:


Der Barcode auf jedem der zehn Doppelpacks soll vermutlich zu einer Anleitung führen. Allerdings wird lediglich eine leere Seite aufgerufen:


Reinigung mit den Cleaning Wipes
Saubere und entfettete Oberflächen sind wichtig, damit Wärmeleitmittel wie Wärmeleitpasten oder Flüssigmetall gut haften und so ihre volle Wärmeleitfähigkeit entfalten können. Hier kommen die TG Cleaning Wipes ins Spiel: Reinigungstücher zum Säubern von Oberflächen. Zunächst wird hartnäckiger Schmutz mit einem Trockentuch entfernt, bevor die Oberfläche mit den beiden Feuchttüchern gesäubert wird. Im dritten Reinigungsschritt wird Oberfläche mit einem frischen trockenen Tuch nachgewischt und abgetrocknet.
Alte Wärmeleitpaste mit dem erstem Trockentuch entfernen:





Oberflächen mit den beiden Feuchttüchern säubern:



Oberflächen mit dem zweitem Trockentuch nachwischen und abtrocknen:


Vorstellung des Testsystems und der Messmethodik
Testsystem
Der Kühlkreislauf besteht aus einem 360mm Radiator mit integrierter D5-Pumpe und Ausgleichsbehälter, die mit dem Wasserkühler der Grafikkarte verbunden sind. Zwischen dem Radiator und dem Grafikkartenkühler sind ein Durchflusssensor und zwei Schnellkupplungen eingebunden. Der Durchflusssensor Aquacomputer High Flow USB stellt bei allen Messungen ein identisch anliegender Durchfluss sicher und übermittelt zusätzlich über einen angeschlossenen Temperatursensor die Umgebungstemperatur der Raumluft im Ansaugbereich der Radiatorlüfter:





Die beiden Schnellkupplungen ermöglichen den Ausbau der Grafikkarte und Wechseln der Wärmeleitmittel, ohne den Kreislauf entleeren zu müssen. Die empfohlene Durchflussrichtung der CPC-Schnellkupplungen habe ich beachtet.



Als ein Bezugspunkt zur Ermittlung der Messwerte sind im Terminal der Grafikkarte im Zu- und Ablauf jeweils ein Temperatursensor eingeschraubt und übermitteln über zwei zwischengeschaltete Aquacomputer Poweradjust 3 Pumpen-/Lüftersteuerungen die Messwerte an das Mainboard.



Messmethodik
Bei allen berücksichtigten Sensorwerten in HWiNFO wurden die Durchschnittswerte in der vierten Spalte ganz rechts miteinander verrechnet. In der Vorauswahl für die beiden im Terminal der Grafikkarte eingeschraubten Sensoren zur Ermittlung der Kühlmitteltemperatur standen vier Aquacomputer G1/4 High Speed Temperatursensoren, von denen ich die beiden Sensoren mit der geringsten Temperaturabweichung zueinander herausgesucht habe. Dazu wurden alle vier Sensoren zur Standsicherheit in T-Verbinder eingeschraubt und in eine Schüssel mit warmem Wasser gestellt. Über die in knapp zwei Stunden langsam von 50°C auf 25°C abkühlende Flüssigkeit würden dann die beiden Sensoren mit der geringsten Abweichung zueinander bestimmt. Für den Lastbetrieb der späteren Messungen ist der Bereich zwischen 39°C und 44°C relevant. Ausgewählt habe ich die beiden Sensoren an der dritten und vierten Stelle von oben gezählt und die Auswahl erfolgte anhand dieser Ergebnisse:



Abkühlende Flüssigkeit von 50°C auf 25°C in knapp zwei Stunden, in Leserichtung absteigend von links nach rechts:







Im Testkreislauf verbaut liegen die beiden ausgewählten Sensoren im Desktopbetrieb, bei einem geringen Verbrauch von 7W durch die Grafikkarte als Wärmequelle, gleichauf:

Die Aufheizphase bis zum Gleichgewichtszustand des Kühlkreislaufs wurde für 50min mit Furmark durchgeführt und im Anschluss die Messwerte über eine Messdauer von 5min ermittelt. Die vorgenommenen Einstellungen in Furmark:


Die als Wärmequelle genutzte Grafikkarte AMD RX 6800XT Midnight Black im Referenzdesign besitzt im Auslieferungszustand ein Powerlimit von 255W. In einer durchgeführten Messung mit der genannten Messmethodik im Powerlimit von 255W gehen dabei 192W auf das Konto des GPU-Die. Die Temperaturdifferenzen zwischen der Kühlmitteltemperatur als Bezugspunkt zum GPU-Die und dem Hot-Spot betragen 11,35K und 23,75K. Die Differenz zwischen GPU-Die und Hot-Spot liegt bei 12,40K:


Um die Wärmeleitmittel mehr zu fordern, wurde über das More Power Tool das Powerlimit auf 367W erhöht, wodurch eine Steigerung der Leistungsaufnahme auf dem GPU-Die von ursprünglich 192W auf 300W möglich war. Der Einfluss der höheren Leistungsaufnahme von 300W gegenüber den 192W auf die eben genannten Temperaturdifferenzen, wird weiter unten bei den Einzelmessungen deutlich:


Bei den Messergebnissen stelle ich die GPU-Die Temperatur, den Hot-Spot, die Differenz aus GPU-Die und Hot-Spot Temperatur und die Raumtemperatur im Ansaugbereich der Radiatorlüfter vor. Die Kühlmitteltemperatur als Bezugspunkt zur GPU-Die und Hot-Spot Temperatur wir aus dem Mittelwert der gemessen Kühlmitteltemperatur am Zu- und Ablauf des Grafikkartenkühlers ermittelt. In der Übersichtsgrafik, die alle Ergebnisse der getesteten Wärmeleitmittel zusammenfasst und am Ende der Einzelmessungen auftaucht, sind die Temperaturdifferenzen in Kelvin und bei der Raumtemperatur in Grad Celsius angegeben. Vor der eigentlichen Messung des Honeywell PTM7950 wurde ein Burn-In durchgeführt. Dazu wurde das Pad in drei Durchläufen für jeweils 30min erhitzt und zwischen den Läufen wieder auf Raumtemperatur abgekühlt. Hier ein Beispiel einer der drei Durchläufe:

Beitrag automatisch zusammengeführt:
Der Lüfter des CPU-Luftkühlers ist fest auf 700U/min, die drei Radiatorlüfter auf 1500 U/min und die D5-Pumpendrehzahl auf 4200 U/min fixiert:

Messergebnisse der TG Duronaut und Vergleich mit anderen Wärmeleimitteln
Für jedes Wärmeleitmittel sind die verteilte Paste vor der Kühlermontage, der Pastenabdruck auf dem GPU-Die und auf dem Kühler nach dem Test und nach der Kühlerdemontage und die HWiNFO Messergebnisse dargestellt:
Arctic MX-4




Kooling Monster KOLD-01




Halnziye HY-P17




Honeywell PTM7950




Polartherm X-10




TG Duronaut




Downsil TC-5550




Alle Messergebnisse in der Übersicht
Durch die Berechnung der Ergebnisse ergeben sich zwei Nachkommastellen, die von mir weder auf- oder abgerundet noch gestrichen werden:

Fazit
Die TG Duronaut liefert nach meiner Einschätzung ein gelungenes Gesamtpaket ab. Sie hat insbesondere in der 6g Einheit einen fairen Preis, liefert mit dem unüblichen Spachteldesign des Spatula Pro ein Hilfsmittel mit, das gegenüber der bekannten Spachtelform das gleichmäßige Verstreichen der Paste spürbar erleichtert und liegt bei der Kühlleistung auf Augenhöhe mit den anderen bekannten und aktuellen Wärmeleitmittel aus dem Test. Eine Einschätzung zur Entwicklung der Kühlleistung über eine Dauer von mehreren Monaten oder Jahren im Vergleich zu anderen Pasten kann ich nicht geben, da dazu mehrere Pasten auf identischen Testsystem über mehrere Monate unter den gleichen Testbedingungen miteinander verglichen werden müssten, was ich nicht leisten kann. Die Cleaning Wipes sorgen für eine gründliche und fusselfreie Reinigung des GPU-Die und damit eine gute Vorbereitung für den nächsten Wärmeleitmitteleinsatz auf der CPU und GPU. Wer den Einsatz von Isopropanol 99,9% und Küchenrolle zur Reinigung von Oberflächen scheut, findet damit eine zuverlässige Alternative.
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